Landau in der Pfalz
Raffaele Restaurant Lounge Bar

Raffaele Restaurant Lounge Bar

Industriestr. 7a, 76829 Landau In Der Pfalz, Landau in der Pfalz, Germany

Cafés • Lunch • Pickup • Seafood


"Fällt der Name „Raffaele“, so weiß der auf Pizza und Pasta gepolte Landauer worauf er sich einlässt. Der freundliche Italiener Raffaele Luca gilt mittlerweile als alteingesessene Gastro Institution in der ehemaligen Garnisonsstadt an der Queich. Sein kulinarisches Wirken nahm 1973 in der Landauer Reiterstraße seinen Anfang. Dort betrieb er bis in die 90er Jahre eine kleine Trattoria, die so richtig brummte.   Bumsvoll war seine Hütte – jeden Abend. Er war es leid, täglich so viele Gäste aus Platzmangel wieder wegzuschicken. Die logische Folge: er vergrößerte sich. Die passenden Räumlichkeiten dazu fand er im Zentrum direkt neben dem Alten Kaufhaus. Dort am historischen Rathausplatz bezog er die obere Etage des Böckingschen Hauses, dessen Terrasse nach wie vor als einer der begehrtesten Logenplätze Landaus gilt. Bis 2016 war er dort ansässig, als er den Platz an der Luitpold Statue räumte bzw. räumen musste. Nähere Gründe dazu sind mir jedoch nicht bekannt.   Im Mai 2017 dann der Neustart in der Industriestraße. Wo zu Zeiten des ehemaligen „Green“ eifrig getanzt, gebruncht und gecocktailt wurde, hielt der Landauer Pizza Pate Don Raffaele Einzug. Abends vor dem Hause... Im modern eingerichteten Klinkerbau werden seitdem die üblichen Verdächtigen in Sachen Italokost aus der Pfanne bzw. dem Ofen gehoben. Modernes Bistroambiente Familie Luca fährt kein überbordendes Programm, das den Gast in allzu große Entscheidungsnöte bringt, sondern belässt es lieber bei einer durchdachten Sammlung von Altbewährtem. Mit Gerichten, die schon vor gut 40 Jahren funktioniert haben, macht man in der Regel auch heute nichts falsch. Kein avantgardistischer, aber ein durch und durch verlässlicher Ansatz, der die Stammklientel in kulinarischer Sicherheit wiegt.     Besuch 1 im September   Zu eben jener gehören weder meine Frau noch ich. Und trotzdem verschlug es uns kurz vor der Geburt unserer Tochter im Anschluss an einen Kinobesuch Ende September dorthin. Es war eine dieser Bauchentscheidungen in mehrfacher Hinsicht , der ein kurzes Telefonat zur Klärung der Platzverhältnisse vorausging und die uns einen – vorerst – letzten Abend zu zweit im Restaurant bescherte.   Die rückseitig gelegene Terrasse war uns dann aber doch zu voll, um unter freiem Himmel zu speisen. Dass wir uns als nahezu einzige Gäste im hübsch gestalteten Inneren des Lokals niederließen, hatte durchaus positiven Einfluss auf die Tischromantik, die noch zusätzlich von italienischen Schmacht Pop Hymnen aus den 70ern – spätestens bei „Tornerò“ von I Santo California schmolz ich wie Pizzakäse dahin – nostalgisch unterfüttert wurde. Aber so „a Überdosis G’fühl“ hat ja noch keinem werdenden Vater geschadet.   An diesem Abend bediente uns die Tochter von Raffaele Luca, die ihre Sache wirklich ganz ausgezeichnet machte und eine bemerkenswert zugewandte Bedienung darstellte. Nachdem wir uns den Tisch ausgesucht hatten – natürlich den, mit den besten Lichtverhältnissen –, hielten wir auch bald die Speisenkarten in den Händen und blätterten uns durch Raffaeles Pizza Pasta Kompenium. Eine Flasche San Pellegrino 0,75l für 5,30 Euro sowie ein Pils in der Halbliterklasse 4,30 Euro fanden wenig später den Weg auf unseren Tisch.   Damals teilten wir uns vorweg die mit kalabresischer N’duja, einem wahrhaft scharfen Rachenräuber, und getrockneten Tomaten ausgestattete Bruschetta Calabrese 7,50 Euro , um dann mit Spaghetti Diavola 13 Euro und einer Pizza Marinara 13,50 Euro in sättigender Absicht nachzuziehen. Da meine Frau schon ein paar Tage über ihrem Entbindungstermin war, wollte sie wahrscheinlich mit scharfer Kost die „Sache“ anstoßen, was jedoch außer einem brennenden Gaumen keinerlei pränatale Konsequenzen hatte.   Hätten wir zu dem Zeitpunkt schon gewusst, dass es erst einer saftigen Fasanenbrust im Speckmantel mit glasierten Träubchen, Rahmkraut und Kartoffelpüree bedürfe, um den Geburtsvorgang „ins Rollen“ zu bringen, wären wir vermutlich noch am selben Abend zu unseren Freunden nach Ilbesheim in den Hubertushof gefahren und nicht erst am Freitag darauf…   Zurück zur Bruschetta nach „Stiefelspitzenart“. Bruschetta Calabrese mit N 'Duja Die mit der Paprikawurst aus der südlichsten Region Italiens bestrichenen Weißbrotscheiben waren noch leicht warm. Selbst kein großer Freund von getrockneten Tomaten, ließ ich mir sie in dieser Kombination dennoch gefallen. Fruchtige Säure traf hier auf würzige Schärfe. Einer schnöden, leicht angetoasteten Ciabattascheibe könnte Schlimmeres widerfahren, so die einhellige Vorspeisenmeinung am Tisch. Scharfe kalabresische Bruschetta Nach diesem gelungenen Einstand duftete mir eine mit frischen Meeresfrüchten – keine Gummiware aus dem Glas – belegte Pizza Marinara entgegen. Poseidons Früchte bestanden hierbei aus Mies und Venusmuscheln, Baby Calamari, in Ringe geschnittene Tuben vom Kalmar und nicht zu klein geratenen Shrimps. Gib mir Frutti, gib mir Mare! Ein 1A Meeresteppich, der dieses ansehnliche Hefeerzeugnis bedeckte. Vom Belag her gab es da nicht das Geringste auszusetzen. Pizza Marinara Äußerst saftig und mit einem ausgewogenen Käse Tomatensauce Verhältnis auf dem Teigfladen gaben sich der wohl dienstälteste Padrone Landaus und sein Pizzaiolo in der Küche keine Blöße. Nur dem an sich recht fluffig geratenen Pizzaboden hätte eine etwas längere Verweildauer im Ofen gutgetan.   Als wir im November mit dem kollegialen Club Culinaire dort speisten, bestätigten meine Kollegen den etwas zu lax gebackenen Untergrund bei ihren Pizzen. Keine Ahnung, warum man bei Raffaele die wohlbelegten Rundlinge so früh aus dem Ofen holt. Zusammen mit dem vor frischen Zutaten strotzenden Belag ergab das nämlich ein recht durchweichtes Vergnügen, das – je weiter man sich dem Mittelpunkt der Scheibe näherte – zur labberigen Angelegenheit avancierte.   Um es gleich vorwegzunehmen: dies blieb der einzige kleine kulinarische Lapsus an diesem Abend. Die mit Tomatenwürfeln, Sardellenpaste, Kapern, Oliven, Petersilie und Chilischoten verfeinerten Knoblauch Spaghetti meiner Gattin fielen wie angekündigt sehr „diavola“ aus. Hier wurde definitiv kein gustatorischer Etikettenschwindel betrieben. In Teufels Namen, die waren ihr Geld wert! – so jedenfalls die Meinung der „heißhungrigen“ Genießerin am Tisch. Spaghetti Diavola Nach einem netten Austausch mit Signore Luca über die Option, die kalabresische N’Duja als neuen Pizzabelag ins Repertoire aufzunehmen, einem zuckersüßen Marsala aufs Haus und den besten Wünschen für die bevorstehende Geburt verließen wir das Lokal in gut gesättigter Zufriedenheit.   Da hätte ich eigentlich gleich in die Tasten hauen sollen, um den Abend mit einer entsprechenden Rezension zu würdigen. Aber viel ist passiert seit diesem Septemberabend in der Landauer Industriestraße und die Zeit danach war aufgrund der Geburt unserer Tochter knapp bemessen.   Außerdem plante ich da bereits die Wiederholungstat, die sich dann rund zwei Monate später auch tatsächlich ereignen sollte.   Besuch 2 im November   Nicht zu zweit, sondern, wie bereits erwähnt, mit meinen drei Futterfreunden aus dem Kollegenkreis machten wir Raffaele Luca Mitte November unsere Aufwartung. Zwei davon kannten das Etablissement wesentlich besser als ich, da sie dort schon früher gerne einkehrten.   Und so saßen wir dann zu viert an einem Dienstagabend als nahezu einzige Gäste im stimmig beleuchteten Gastraum. Wir werteten dies als Auswirkung der in die Höhe geschnellten Corona Zahlen und der damit verbundenen, allgemeinen Unsicherheit. Meinem Wunsch nach Tisch Nr.6 „der hinten rechts“ wurde gerne entsprochen. Allein der Fotoqualität wegen steuerten wir dieses etwas heller beleuchtete Eck zielstrebig an. Tisch 6, hinten links einer der wenigen mit ausreichend Licht für Food Fotos Dass an diesem Abend kaum etwas los war, störte den Padrone wesentlich mehr als uns. Wir fühlten uns nach der obligatorischen Impfnachweiskontrolle und dem Check In per Luca App pudelwohl und freuten uns auf einen entspannten Abend in geselliger Runde. Eine gemütliche Atmosphäre durchwehte den von modernem Bistromobiliar geprägten Gastraum. Auf den bequem gepolsterten Stühlen ließ es sich ebenfalls gut aushalten. Angenehme Atmo im Gastraum Eine junge Dame hieß uns freundlich willkommen und händigte uns umgehend die Speisenlektüre aus. Natürlich hatten sich die Aspiranten am Tisch bereits auf der übersichtlich gestalteten Homepage vorinformiert. Einer aus unserer Runde sprach schon im Vorfeld von der Absicht einen Burger zu vernichten. Ein anderer erinnerte sich an die Cocktails, die er früher hier gebechert hatte. Er konnte gar nicht umhin, die alte Tradition wieder aufleben zu lassen – wenn auch aus fahrtechnischen Gründen ohne alkoholischen Anteil.   Auch Padrone und Namensgeber des Ristorantes Raffaele Luca ließ sich nicht lange bitten. Anekdotenreich und um keinen Schwank aus der goldenen Gastrozeit früherer Tage verlegen, gab er den südländischen Vorzeigewirt alter Schule. Charmant, witzig und dankbar zugleich hätte er uns sicherlich jeden kulinarischen Extrawunsch erfüllt. Selbst die kalabresische Feuerwurst von der Bruschetta wäre auf der Pizza kein Problem gewesen.   Aber nach Pizza war mir an dem Abend irgendwie nicht. Dagegen ließen mich die von ihm mündlich vorgetragenen Empfehlungen aufhorchen. Spätestens bei den Linguine alla Vongole Venusmuscheln hatte er mich überzeugt. Der Burgerspezi schräg gegenüber ließ sich nicht von seinem Vorhaben abbringen. Bei den beiden anderen Kollegen überwog letzten Endes die Pizzapassion.   Doch zuvor wurden erste Durstlöscharbeiten in Angriff genommen. Ein Caipirinha mit 7,90 Euro und eine Virgin Ausgabe ohne Alkohol 7 Euro , eine große Flasche San Pellegrino 5,30 Euro und eine Viertel Lambrusco 5,60 Euro bevölkerten bald unsere Tischplatte.   Unserem ersten Hunger boten eine Bruschetta Calabrese 7,50 Euro , ein kleiner Beilagensalat 4,10 Euro , eine Fischsuppe nach Art des Hauses 7,20 Euro und eine Tomatensuppe 4,90 Euro trotzig Paroli. Die Bruschetta hatte ich meinem Kollegen wärmstens – um nicht zu sagen schärfstens – empfohlen. Die Zuppa di Pesce wählte der Kenner neben mir in routinierter Manier.   Eine Tomatensuppe ist für mich seit jeher eine Art kulinarischer Lackmustest für die allgemeine Küchenleistung italienischer Verköstigungsbetriebe. Wenn ihre Qualität stimmt, künden in der Regel auch die übrigen Speisen von handwerklich einwandfreier Zubereitung.   Verlockend knallte mir das pürierte Rot in zeitgemäßer Keramik entgegen. Mit ein paar Tröpfchen Sahne verlieh man dem Aussehen meiner Zuppa di Pomodoro etwas mehr Dynamik. Also nix wie ran an die Tomatenturbine! Feines Tomatensüppchen Gleich beim ersten Löffel stellte sich Glückseligkeit ein. Basierend auf einem aromatischen Basisfond mit eben genau jenem perfekten Süße Säure Verhältnis, das auf die Verwendung vollreifer Protagonisten schließen ließ.   Keine Frage, da hatte man Rotes zur richtigen Zeit eingeweckt, um nun im kalten Herbst mit vollmundiger Präsenz am Gaumen zu punkten. Ein Hauch von Knoblauch durfte da natürlich nicht fehlen, während Olivenöl und Zwiebeln um den Oskar des besten Nebendarstellers rangen. Vielleicht war es aber auch der berühmte Tropfen Gin, der diese Terrine geschmacklich fast zum Überlaufen brachte. In der Summe war das zwar keine „gröTaZ“ größte Tomatensuppe aller Zeiten , aber definitiv eine aus besseren Pürierstabkreisen.   Gleiches, nur mit ein paar Leckereien aus dem Meer drin, hatte mein Nebenmann auszulöffeln. Zwei leicht angeröstete Scheiben Ciabatta Brot hatte man ihm gleich als Saug und Sättigungsbeilage mit hineingelegt. Auch er zeigte sich von seiner Fischsuppe hellauf begeistert. Da wurde nicht mit fruchtiger Meereseinlage gegeizt. Tomatensuppe in der Meeresversion aka Zuppa di pesce Der überzeugte Bruschettarier lobte seine drei scharfen, mit N’Duja und eingelegten Trockentomaten verfeinerten Stullen. Respekt vor ihm, hatte er noch das Burgerexperiment im Hauptgang zu wuppen. Unser präsidiales Oberhaupt zeigte sich indes von all den extravaganten Vorweggerichten sichtlich unbeeindruckt und genoss seinen fast schon frugal anmutenden, mit Joghurtdressing angemachten Beilagensalat in aller Gemütsruhe. Beilagensalat Dann begann die Hauptgerichtsverhandlung. Gleich vorweg möchte ich erwähnen, dass etwas weniger Tomatensauce meinen Linguine mit Vongole 16 Euro nicht geschadet hätte. Auch die Nudeln wären mir etwas „al denter“ lieber gewesen. Aber das waren alles nur Nuancen, die den schmackigen Inhalt meines eckigen Porzellantellers kaum schmälerten. Linguine mit Venusmuscheln Der gehaltvoll knoblierte Sugo wusste auch beim Hauptgang zu überzeugen. Das war nach der aus dem gleichen Nachtschattengewächs zubereiteten Suppe auch keine allzu große Überraschung. Die Muschelschalen konnten auf einem extra dafür gereichten Teller schnell entsorgt werden. Erfreulich zu sehen: der Service dachte mit.   Auch der Kollege neben mir nutzte so die Gelegenheit, die Miesmuschelschalen von seiner Pizza Marinara 13,50 Euro loszuwerden. Mit seiner Pizza war er übrigens genauso zufrieden wie ich rund zwei Monate zuvor. Pizza Marinara vom Kollegen Über den etwas zu hell geratenen Boden herrschte die ein“hell“ige Meinung am Tisch, dass hier ein 30 Sekunden längerer Aufenthalt im Ofen ein Vielfaches an Knusprigkeit bewirkt hätte. Wenn sich so gewiefte Hobby Pizzabäcker an einem Tisch zusammenfinden, fällt die Analyse umso leichter.   Von der mit Salami, Kochschinken, Paprika und frischen Champignons belegten Pizza Toscana 12,30 Euro meines Gegenübers durfte ich dann auch mal ein Stück probieren. Auch an ihr gab es geschmacklich wenig auszusetzen. Nur von der Textur her hätte auch seine Erquickungsscheibe italienischer Provenienz etwas rescher ausfallen dürfen. Pizza Toskana Und dann war da ja auch noch der Kollege mit Burgerbeteiligung. Sein Raffaele Burger 13,40 Euro , den ein recht ordinär wirkendes Bun wahrscheinlich aus der Aufbacktüte umgab, hatte ein saftiges Innenleben vorzuweisen. Das Rindfleischpatty hatte den Grill mit ausreichend Röstaromen verlassen. Parmaschinken, Parmigiano und Cheddar fassten es mit reichlich Geschmacksfülle ein. Der Raffaele Burger Daneben zeichneten sich rote Zwiebeln, Tomate und Rucola für die frischeren Momente rund um das Patty verantwortlich. Dem passionierten Burgerrechtler schien dies sichtlich zu gefallen. Nur der gut gesalzene, wohlwollend portionierte Pommes Frites Anteil erlaubte ihm keinen Komplettverzehr. Erste, deutliche Sättigungsanzeichen, die den wackeren Bruschetta Bruder spätestens beim Dessert in ernsthafte Verzehrnöte bringen sollten.   Unter Normalbedingungen hätte wohl keiner der Akteure einen Nachtisch gebraucht, zumal ein paar zusätzliche Cocktails zuvor schon die Runde gemacht hatten. Ob es nun dem Gruppenzwang oder einfach nur der guten Stimmung am Tisch geschuldet war, kann ich retrospektiv gar nicht mehr so richtig einschätzen. Wahrscheinlich eine Melange aus beidem. Tatsache war jedoch, dass dreimal Tiramisu zu je 6,50 Euro und einmal das Mandel Parfait 7 Euro geordert wurden.   Die drei Mascarpone Biskuit Quader sahen aber auch zum Weglöffeln gut aus! Das Tiramisu Natürlich ließ auch mein mit großzügig darauf verteilter Karamellsauce verziertes Mandeldessert keinen Unterzucker aufkommen. Mandel Parfait Besonders das darin enthaltene Röstmandelaroma lieferte jede Menge Assoziationen zu früheren Kirmesbesuchen. Da fehlte letztlich nur noch das „Nappo“ zum Mitnehmen…   Aber es kam, wie es kommen musste. Der Biskuitblender von schräg gegenüber gab buchstäblich den Löffel ab. Und das ohne sein venezianisches Nationaldessert zu Ende gegessen zu haben. Damit brachte er Schimpf und Schande über unseren Spachtelclub und musste zur Strafe noch einen Marsala aufs Haus hinabkippen. Wie übrigens die zwei anderen Alkoholbejaher am Tisch auch. Die hatten aber, im Gegensatz zu ihm, ihre Dessertaufgabe „cum laude“ erfüllt.   Es war mal wieder ein richtig gemütlicher Abend in bester Gesellschaft, der auch dank eines redseligen Patrons mit viel guter Laune endete. Ich bin gespannt auf unser nächstes, offizielles „Clubtreffen“ Anfang Dezember. Sofern es das Infektionsgeschehen erlaubt, machen wir uns auf den Weg nach Neustadt. Der Schreiber dieses Genussaufsatzes sucht aus und gibt vorab schon mal eine Gaumenfreudengarantie!"

Raddegaggl

Raddegaggl

Industriestr. 9, Landau in der Pfalz, Rhineland-Palatinate, Germany, 76829

Tea • Cafés • German • European


"Hey, lass uns doch heute Abend in die Raddegaggl – Stubb und danach Billard spielen gehen. Also ab nach Landau in die Industriestraße, was jetzt erst einmal schlimmer klingt als es in Wirklichkeit ist, denn das Restaurant befindet sich nicht in einem Industriegebiet eingezwängt zwischen Chemiebuden und Stahlwerken sondern einfach östlich der Landauer Innenstadt. Die Weinstube residiert in einem alten Sandsteinbau, Parkplätze sind entweder im Innenhof oder in den Parkbuchten der Industriestraße vorhanden. Über mehrere Stufen erreicht man sowohl den überdachten Außenbereich mit Platz für 40 50 Personen als auch den Zugang zum Gastraum, welcher ca. 80 Gästen Platz bietet. Desweiteren gibt es noch einen Nebenraum im hinteren Bereich, in dem sicherlich noch einmal 30 Personen untergebracht werden können. Die Einrichtung der Weinstube ist sehr rustikal gehalten. Dunkle Bodenfließen, dunkle Holzdecke mit ebensolchen Holzträgern, weiß verputzte Wände, dazu Bänke, Stühle und Tische aus hellerer Eiche. Die Tische nett und gekonnt minimalistisch mit einem kleinen rotem Läufer, roten Papierservierten, einem Teelicht im Glas und einer kleinen Pflanze eingedeckt. Schlicht, simpel, rustikal aber gemütlich, ansprechend und einen Wohlfühlfaktor verströmend, deshalb 4 . Es ist Samstagabend kurz nach 20 Uhr, wir haben nicht reserviert und betreten das sehr gut besuchte Lokal. Die, wie sich später herausstellte, erste Bedienung rauschte hektisch und ohne Begrüßung an uns vorbei, die Bedienung Wirtin? hinter der Theke bemerkte uns aber umgehend und begrüßte uns freundlich. „Ein Tisch für zwei Personen?“ – „Ja, da hätte sie noch einen, aber der würde nicht so gerne genommen wegen der Nähe zu den Toiletten, sie würde ihn uns aber zeigen wenn wir wollten“.  Wir wollten und im Endeffekt lag der Tisch auch nur im hinteren Bereich der Weinstube Richtung der Toiletten, Nähe definier ich anders, denn sonst könnte man die Nische mit dem großen Tisch auf der uns gegenüberliegenden Seite auch nicht vergeben, außerdem ist dies auch der Weg zum Nebenzimmer. Die Speisekarte, welche auch die Getränke und Weinkarte enthält wurde, wie jetzt auch ersichtlich, von der jungen, ersten Bedienung, gebracht, das Teelicht entzündet und wir konnten in Ruhe sowohl Essen als auch Getränke auswählen. Die Bestellung erfolgte kurze Zeit später, die Bestellung wurde hierbei fast wortwörtlich mitgeschrieben, trotzdem kam die junge Dame einige Minuten später wiederum an unseren Tisch um nicht nur die Getränke zu servieren, sondern auch um unsere Bestellung nochmals mit ihrem Mitschrieb zu vergleichen. Die Frage wer welche Suppe hatte passte beim servieren dann auch ins Bild. Den weiteren Service und den Bezahlvorgang übernahm dann eine männliche Bedienung, die diesen Part wesentlich souveräner und aufmerksamer gemeistert hat, inklusive freundlicher Nachfrage, ob alles in Ordnung wäre und wir noch etwas wünschen würden. Gemittelt bekommt der Service dennoch auf 3 , wenn sich der, wie ich denke, Nachwuchs noch etwas macht ist auch mehr machbar. Bestellt wurden eine Weißherbstschorle 0,25l € 1,90 , ein Benediktiner Hefeweizen 0,5l € 3,90 , als Vorspeise die Fleischbrühe mit Grießnockerln bzw. Leberspätzle zu je € 4,20, den Hauptgang bildeten das Rumpsteak Cafe de Paris mit Pommes wahlweise Bratkartoffeln und Beilagensalat für € 19.90 und die Schweinemedaillons an Pfefferrahmsoße und Spätzle zu € 14,50. Die Suppen wurden schön heiß serviert, gekörnte Helferlein konnten wir nicht erschmecken, die leichten Fettaugen auf der Suppe sprachen auch dagegen. Beide Suppen mit einem schön würzigen Rindergeschmack, die Gemüseeinlage darin noch knackig, die Grießnockerl ebenso locker und schmackhaft wie die Leberspätzle mit Eigengeschmack. Das war mehr als okay, deshalb 4 . Der Beilagensalat, wieso weiß man das es ihn gab und erinnert sich trotzdem so wenig daran, war in Ordnung. Grüner Salat, Lollo Rosso, ein Tomatenscheibchen, Karotten und Weisskrautsalat, drapiert mit einem leichten Joghurtdressing. Weder Euphorie noch Katerstimmung, deshalb 3 . Die Schweinemedaillons schön gewürzt und angebraten, dabei saftig und zart mit leicht rosa Kern, die Pfefferrahmsoße von guter Konsistenz und Geschmack, falls nicht selbst gemacht dann ein verdammt gutes Produkt und eigentlich für den „normalen“ Gast nicht herauszuschmecken. Die Spätzle hausgemacht? Ich denke eher nicht, aber es gilt das Gleiche wie bei der Pfefferrahmsoße, wenn nicht, dann ein sehr gutes Produkt. Alles in allem mehr als Okay, damit 4 . Da Rumpsteak Cafe de Paris von der Größe her definitv keine Diätportion, außen kross angebraten im Inneren zart und saftig, medium bestellt aber eher in der Richtung medium rare serviert, was dem hervorragendem Geschmack jetzt keinen Abbruch tat und sicher auch eine „Glaubensfrage“ ist. Die wirklich gut abgeschmeckt Soße harmonierte hervorragend zum Steak. Nur der ausgetretene Fleischsaft deutet an, dass man dem Steak etwas mehr Ruhe hätte gönnen sollen. Die Pommes wiederum perfekt, nicht zu dunkel, außen kross und innen saftig, den Einsatz von Salz in vernünftiger Dosis kennt die Küche auch. Mir fällt nicht negatives ein, deshalb hier 5 . In der Endabrechnung für das Essen 20 : 5 4 und die sind im oberen Bereich. An der Sauberkeit, sowohl im Lokal als auch auf den Toiletten gab es nichts zu beanstanden, solange man nicht wie bei RTL mit Schwarzlichtlampe und weißen Handschuhen durch die Örtlichkeiten streift. Die Toiletten sind neueren Datums und versprühen nicht das saubere, aber rustikale Ambiente des Lokales, deshalb ebenfalls 4 . 48,60 Euro ist Geld, aber für Vor und Hauptspeise in der Qualität inklusive Getränke, dem, meistens, gutem Service und dem Ambiente ist mir das PLV schon 4 wert. Eine Empfehlung für jeden der mal  nach Landau kommt, Freitags und Samstagabend aber besser reservieren ;"

Pfeffer U. Salz

Pfeffer U. Salz

Kugelgartenstraße 21, 76829 Landau In Der Pfalz, Deutschland, Landau in der Pfalz, Germany

Wine • Pizza • Italian • Fast Food


"Das Pfeffer Salz in Landau, verklärte Blicke an die eigene, nicht meine ! , Jugendzeit und daher Rezensionen von Kritikern auf einem anderen Gastronomieportal, die diesen Landauer Italiener über Jahre und Jahrzehnte lieb  gewonnen haben und in Erinnerungen schwelgen. Ja warum auch nicht, wenn jemanden von einem Restaurant seit 20 Jahren durchgehend begeistert ist das doch toll. Und es verlangt grade danach auch mal besucht und ausprobiert zu werden. Okay, ausprobiert von mir, dem die „wunderschöne Südpfalz“ vertretendem Part in unserer Beziehung war das Pfeffer Salz natürlich bekannt. Wir hatten vorsichtshalber für 20h reserviert was aber nicht nötig gewesen wäre, außer uns waren an diesem Dienstagabend um 20h keine Gäste anwesend, nach uns kamen noch zwei Gäste. Ein Tisch besetzt mit der Frau Freundin ? unserer Bedienung und ihrem kleinen Sohn. Der „Kleine“ musste bald ins Bett und wünschte allen Anwesenden „Buona Notte“, dass hat ja auch was. Die Einrichtung ist sicher in den 80igern stehen geblieben, die Sitzmöbel könnte ich mir bequemer vorstellen und die Einrichtung würde einem Innenarchitekten der Neuzeit Schweißperlen auf die Stirn zaubern. Aber irgendwie hat das Ganze etwas. Das der Gang zu den Toiletten durch ein Leergutlager führt und selbige zwar sauber aber etwas knapp dimensioniert sind ab Konfektionsgröße 50 wird’s eng und der ehemalige Gouverneur Kaliforniens mit steirischen Wurzeln würde mit seiner Schulterbreite Probleme bekommen , geht hier irgendwie in Ordnung. Die Speisekarten kamen rasch, wir konnten in Ruhe auswählen und bestellten zur Vorspeise überbackenen Schafskäse € 7,50 ,  als Hauptgerichte Pizza Team mit Rucola und Parmaschinken € 8,60 und Pizza La Bomba mit Thunfisch, Artischocken, Peperoni € 8,60 . Dazu einen Eistee € 3,40 und ein helles Hefeweizen € 3,40 . Der Eistee war ein Eistee, mein helles Hefeweizen war ein dunkles Weißbier. Nicht das was ich bestellt habe, aber nun, zumindest war es kein Kristallweizen. Der Schafskäse erreichte uns in rekordverdächtiger Zeit, wir hatten grade einmal angestoßen. Schön angemacht mit Peperoni, Oliven, Zwiebeln und das Ganze in gutem Olivenöl. Dazu gab es fünf Scheiben Baguettebrot, die allerdings ihre beste Zeit schon hinter sich hatten. Die Kruste gab deutlich  Aufschluss über den Frischegrad. Beide Pizzen optisch gut gemacht,  die Pizza Team üppig mit Rucola und Parmaschinken belegt, beides nicht mitgebacken ja, auch das hatte ich schon , krosser Rand und dünner Boden wie auch bei der La Bomba. Leider war bei beiden Pizzen der Boden etwas geschmacklos, hier fehlte dem Teig etwas Pep. Nein, nicht der von den Bayern sondern einfach Salz. Bei der Pizza La Bomba war der Boden in der Mitte leider so dünn und durchweicht, dass man hier zu Messer und Gabel greifen musste. In Stücke schneiden und mit der Hand essen war nicht möglich. Die Pizza La Bomba war als „Extra scharf“ auf der Karte angekündigt, wenn ich ehrlich bin hätte ich die Pizza auch meinem vierjährigem Sohn ohne Gewissensbisse anbieten können, von Schärfe leider keine Spur. Für das Essen damit gute 3 , es war ja nichts Schlechtes dabei, aber auch nicht alles so wie in der Karte angekündigt. Fazit: Netter, uriger Italiener in Landau mit Historie. Der Service ist in Ordnung, den Fehler beim Weißbier verzeihe ich und damit 3 , beim Ambiente schwanke ich wegen dem Retrostyle zu 4 gebe aber wegen dem Getränkelager im Gang gute 3 . Bei der Sauberkeit ist mir weder etwas positives, noch etwas negatives aufgefallen, es war einfach sauber – 3 . 31,50 Talerchen für zwei Personen inklusive einer Vorspeise und dabei nicht nur satt werden sondern im Großen und Ganzen gut gegessen haben ich runde beim PLV auf 4 auf."

Red Chillies

Red Chillies

Max-Planck-Str. 1, Landau In Der Pfalz I-76829, Deutschland, Landau in der Pfalz, Germany

Indian • Seafood • Fast Food • Vegetarian


"It was too long for us to come to the Landauer “Messe Inder” last time. Neither my wife nor I had had a good reason for it, and so we could not really explain our abstinence that the sympathetic owner Dhaliwal Sarabjit Singh has perceived. We didn't have to, because the always seductive principle was very pleased to welcome us back to the Red Chillies. Also the young female service, which actively supported her boss this evening and served us later, made a very friendly impression. After a warm welcome we occupied one of the few still free tables on the outside terrace. Mr. Dhaliwals I was impressed by the memory of the name, but I was very welcome. And that after so long. Respect. It was a so-called “spontaneous return” that met us on the warm Thursday evening in the district of Landauer Messe. Shopping in the nearby “Futterhaus” – the always hungry, gray fur Pascha waited in front of his empty bowl laboriously at home – was well compatible with our desire for Indian cuisine. Especially for guests who take the car on the way to the “red pods”, the relaxed parking situation in front of the house is a reason to stop here. One aspect, by the way, that I have already noticed during my last review five years ago – my God, how time passes! – and that the restaurant, which is also at home, has given us a pharmacy in the part of a larger service complex, several promotional practices and various companies are here also at home. In the Red Chillies, guests are looking for delicacies from the North Indian state of Punjab. And even if the owner and service manager came from Mumbai. Known Indian cuisine probably know that the much milder dishes from the north of the 1.3 billion republic are more intended for the European palate than the snipers from the south of the country. When the food program dominated by chicken, lamb, fish, chickpeas, potatoes and lenses, I did not notice any significant changes to the last visit. However, I came in decision making with the rich selection of appetizers. Also the chicken, lamb, sea and tandooris specialities offered in various facilities and sharpness did not really facilitate the choice of the main dish. Whether this was really prepared for “ayurvedic recipes” as it was written on the map – I cannot judge. But apart from their healing effect, they would certainly offer a pleasant saturation. I knew so much about previous visits. Oh, how wonderful is eating under the open sky in general and it was special here. The not particularly cozy interior of the restaurant – if you want to be the only real weakness – stayed outside or better this evening: at the front. Instead we sat on the terrace with chest-high bamboo bushes and left a bottle of Teinacher mineral water 0.75l for 3.90 euros through the dry throats. The outdoor terrace Following the motto “Guat – bessa – Baulaner” a freshly tapped Paulaner Pils 0.4l was added for 3.30 euros. So our thirst was a stop. Paneer or Panir is the Indian fresh cheese, which is also very easy to produce and makes itself particularly good in aromatic curry dishes. Tonight he was on our table twice. First, three “Paneer Pakora Nuggets” baked in rapeseed oil were served 4,10 Euro together with Roti Fladenbrot, 2,70 Euro, fragrant in Bockshornklee. With almost everything and sauce The thin, smooth fluffy bread slices were coated with some butter and folded together. Mehti di Roti The warm dough pieces baked from whole grain flour were already a delicate impression. In combination with the cherry baked Pakoras, the fruity pirate Tamarind Dip and the sweet Mango Curry sauce there was an uncomplicated but very tasty form of Indian finger foods. Paneel Pakora And there was also the yogurt dip with small chickpeas called “Boondi Raita” 3 euros, which our appetizer program completed tonight. Boondi Raita The great synthesis of fruit sweets, Pakora spices, bock horny aroma and yogurt youth mite tasted more than just the cross valley of its components. We leaned back and waited for the filled copper shells that we would soon put on the already rich little buds. Then it really became “vindy”, because the “ chicken” I had ordered was picnic – the expression “sharf” would probably be somewhat exaggerated – Vindaloo sauce equipped 12 euros. A scent of cumin, cardamom and coriander flew to me. The butterfly chicken pussies in yogurt latent reminds of plaster, only much softer in the texture. Chicken Vindaloo Some potatoes were also fought in the spicy tuna made from the Portuguese part of India's 16. The national court of the court was formed primarily. In addition to the fenced rice leaf and the rest of the yogurt sauce Raita, this was a sauce that was filled up to the lower corners with taste, whose defensive vehemence took the palate, but at the same time also in the aftertaste of subtle flavors. Vindy and friends The cool Paulaner fits this hearty classic. The "Palak Paneer" also showed 10.50 euros, which my wife could taste. In this North Indian specialty, fresh cheese was roasted with chopped leaf spinach, onions, tomatoes and various spices. Her vegetarian dish also had enough aromatic strength and freshness. There was no tofu isolated boredom in the copper tile, but a veggie classic from the Indian “Suppkontinent” with a vigilant spicy hand created. Palak Paneer jump! At the beginning of September I went to Landau at 12 noon. A return to Red Chillies seemed to be the best of all possible lunches. Even the smell of lentil soup refreshes 3,50 euros with a piece of lemon justified my spontaneous visit. The Dalmatian soup The flat bread with homeopathic minced meat filling called “Keema Nan” 4 Euro, which accompanied my appetizer soup but robbed my saturation at an early rate. Kema Nan with the “CTM” Chicken Tikka Masala, I had 12,50 euros to fight. Coriander or Thanks Ginger, I won this even if I had to leave part of the spicy Masala sauce in the copper bowl. CTM Red Chilli Art Conclusion: If Indians in Landau, then actually only in Red Chillies. We do not want to visit Landaus’s latest Indian, who excludes “Seven Spices” in the city. Our culinary curiosity will let us be careful sometime. Until then the “Messe Inder” reaches us in many ways. A warm service, a relaxed parking situation and a dish-free kitchen let us overlook smaller furniture. Happy again – more often"

Zur Blum

Zur Blum

Kaufhausgasse 9, 76829, Landau in der Pfalz, Rhineland-Palatinate, Germany

Lunch • German • European • International


"…und das kann in der Weinstube Zur Blum in der Landauer Altstadt schon mal zu einer gewissen Geräuschkulisse führen. Das von Hans Alexander seit 2001 geführte Weinlokal blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits im 17.Jahrhundert betrieb man hier im Erdgeschoss des Frank-Loeb’schen-Hauses eine sogenannte „Restauration“. Der Name „Blum“ geht angeblich auf die erste Wirtin des gemütlichen Weintreffs zurück.   Mein letzter Bericht über die „Blum“ liegt schon ein paar Jahre zurück. Was jedoch nicht heißt, dass ich seit dem Sommer 2015 nicht mehr dort eingekehrt bin. Wer mag, kann da eine ausführlichere Abhandlung zur besonderen Historie des Gebäudes und den äußeren Umständen – Innenhof mit Overflair! – nachlesen.   In der Küche steht seit dem Tod von Brigitte Alexander, der leider bereits verstorbenen Frau des Wirtes, eine Portugiesin. Die war früher Küchenhilfe von Frau Alexander und führt ihr kulinarisches Erbe sozusagen fort. Wenn auch mit deutlich spürbarem portugiesischem Einschlag.   Nun hat es uns in den letzten Monaten gleich zweimal dorthin verschlagen. Es waren zwei Spontanbesuche, bei denen wir trotz fehlender Reservierung auf höchst glückliche Weise einen Tisch ergattern konnten. Normalerweise ist jene nämlich oberste Gästepflicht.   Im September wurde kurz vor unserem Erscheinen ein Zweiertisch frei. Das war sozusagen eine „Just-in-Time-Belegung“. Ein paar Minuten später und der fiese Atem des „Fliegenden Italieners“ um die Ecke hätte uns vielleicht erfasst.   Vor ein paar Tagen war es dann eine „No-Show“, die uns unverhofft dort einkehren und auch bleiben ließ. Spätestens da war mein Entschluss zu diesem Rezensions-Update gefallen. Auf Pfälzer Weinstubenterrain fühle ich mich ein wenig wohler als in Kölner Brauereigaststätten, aber wem sag ich das.   Rückblende (weil Retro-Rezensionen auf GG derzeit schwer angesagt sind und ich über meinen damaligen RK-Bericht vom September 2011 „gestolpert“ bin… :   Damals hatte ich als Vorspeise eine erdig-würzige Rote-Beete-Suppe mit frischem Meerrettich und den Salat mit gebratenen Putenstreifen. Das legendäre Hausdressing von damals hat übrigens bis heute überdauert und den famos angerichteten Feldsalat mit Speck, Croutons, Apfelstücken und Granatapfelkernen (8,60 Euro , den wir uns Anfang Dezember als Vorspeise geteilt haben, veredelt.   Auch die Muscheln im Riesling-Gemüse-Sud, die sich seinerzeit mein Vater munden ließ, stehen heute noch manchmal als saisonales Schalentiergericht in leicht krakeliger Kreideschrift auf der großen Wandtafel mit den Empfehlungen. Sowieso kommt man hier um die Entzifferung von Handgeschriebenem nicht herum.   Neben den Tages-Tipps wird einem die Standardkarte als vollgekritzelte DIN-A4-Seite auf dem Klemmbrett gereicht. Darauf stehen herzhafte Fleischklassiker wie Saumagen auf Rieslingkraut (11,90 Euro oder Rumpsteak vom Weiderind (ca. 220 Gramm mit frischem Meerrettich bzw. Knobi-Kräuter-Butter (21,10 Euro gelistet. Aber auch zwei Sorten Flammkuchen, Quiche Lorraine oder das legendäre Stielkotelett vom Schwein – na klar, paniert! – was denn sonst? – sind schon seit Jahren fest auf der kulinarischen Festplatte der Blum gespeichert.   Eine kleine, übersichtliche Auswahl, die einem die Entscheidungsfindung nicht noch schwerer machte als unbedingt nötig. Das galt auch für das Angebot an offenen Weinen. Die üppig bestückte Flaschenweinkarte ließ da deutlich mehr Spielraum für Entschlussschwache zu. Bei unseren beiden Besuchen genossen wir den offen ausgeschenkten Saint-Chinian (0,25l für 5,90 Euro , ein samtiger Südwestfranzose, der tiefrot im Glas schwappte. Daneben beruhigte die obligatorische Flasche Mineralwasser der Marke Gerolsteiner (0,7l für 4,80 Euro unser durstiges Gewissen.   Zwei mit schmackhaftem Hausdressing (herrliche Senfnote! angemachte Beilagensalate zu jeweils 4,90 Euro später wurden uns die mit Spaghetti versehenen Miesmuscheln nach portugiesischer Zubereitungsart kredenzt. Allein der nach Estragon duftende Sud machte diesen vollmundigen Herbstteller zum „Schmackofatz of the week“ und hätte jeder landläufigen Pastavariation italienischer Provenienz die Stirn geboten.   Am Nikolausabend, als nebenan auf dem Rathausplatz die wenig besinnlichen Frittierkommandos des Weihnachtsmarktes die kalte Luft mit ihrem penetranten Fettdunst schwängerten, warteten wir ganz entspannt in der heimeligen Weinstube auf unser Abendmahl. Meines hatte richtig Sti(e l und zwar in Form eines panierten Koteletts (10,90 Euro , das mir gegen einen Obolus von 4,90 Euro mit beherzt gesalzenen Bratkartoffeln serviert wurde.   Kaum hatte ich das legendäre „Handschriftgericht“ der Blum bestellt, hörte ich es in der Küche fleißig klopfen. Kein Wunder fiel das Fleisch auffallend zart aus. Optimale Schnittstärke und ausreichend Fett sorgten für die nötige Saftigkeit. Unter der krossen Panade ging es angenehm würzig zu. Salz, Pfeffer und Paprika hatte das wahrscheinlich trockengepökelte Schweinestück in optimaler Dosis vor seinem Gang auf der Paniermeile erhalten. Nur bei den Bratkartoffeln war wohl die Köchin etwas zu verliebt. Deren Salzwürze hätte deutlich subtiler ausfallen können, ja müssen.      Die Frau an meiner Seite konnte zu den Spaghetti mit Grünkohl-Pilz-Carbonara (15,90 Euro schon allein aus norddeutscher Gewohnheit nicht „Nein“ sagen. Ihr Lieblingsgemüse findet man schließlich bei uns nicht ganz so häufig auf den Speisezetteln gutbürgerlicher Weinstubenküche. Gut, die Nudeln hätten ein paar Minuten früher aus dem Kochwasser geholt werden können, aber ansonsten hatte sie an ihrer Veggie-Carbonara wenig auszusetzen.   In der Summe überwog an beiden Abenden der Genuss, denn uns haben die kleineren Versehen beim Essen nicht im Geringsten die Laune verdorben. Für uns ist die Blum nach wie vor eine der urigsten Weinadressen Landaus, die mit hohem Geselligkeitsfaktor, saisonal-regional inspirierter Hausmannskost und einem herausragenden Weinangebot jeden Zech-Gourmand zum längeren Verweilen einlädt. Nur eines sollte man hier definitiv nicht sein: geräuschempfindlich!"

Piccolo Paradiso Pizzeria

Piccolo Paradiso Pizzeria

Mörzheimer Hauptstraße 18, 76829 Landau In Der Pfalz, Deutschland, Landau in der Pfalz, Germany

Pizza • Pasta • Italian • Dessert


"... especially if there is an occasion to celebrate. the day of the numeric increase of my life age was recently such. as an eternal “winterjubilar”, whose morning in januar alone does not allow a garden party à la downingstreet due to the cold weather, I rarely celebrate this annual event in a great style. in the company of my best friends, however, very much. all the more beautiful that this year the pandemic did not make us a lure down through the bill and we were allowed to spend eight a relaxed evening with good eating, great talks and even brought wein at my tribal in the countryside mörzheim. the successful general sample. the idea for this little celebration in the circle of my familiar came to me a few weeks before. with three delightful spruces in the towtau I initially fell in januar with the two stefanizzi brothers marco (service) and serafino (kitchen). it was above all the sensational antipasti plate prepared by master serafino, which did not reveal any questions of the Gaumen. antipasti teller arancini, polpette and co. not the first time that I am here vitello, caprese, arancini, bruschetta, parma, pulpo and co. in the form of a lushly-equipped appetizer dish. bruschetta and baked cauliflower in the front a wonderfully varied divertimento well-known preziosen, which had not only to shy visually but also qualitatiw nobel italo comparison. only it was costly much more shy. but later more. meeresfruit in the foreground, as I was able to almost completely despise after this opulent selection of Italian tasty bites – it was a small pizza diavola – is still a puzzle to me. but the teufel is, as is known, in the cover, and this was a fiery one that once again heated me quite nicely. pizza diavola next to it also ensured the 2017 long nebbiolo “Pian delle Mole” from the barolo girl giulia negri from its own consisted of warm and red cheeks. long nebbiolo by giulia negri not that the weine offered before site (chianti, montepulciano and other usual suspects) would not be able to say to me, but so a 14% infarct brake from the house negri goes beyond the liquid home use of this small pizza paradis. silky tannins, discreet wood thanks to extension in 500 liter tonneau and its extremely accessible character made always lust for the next swallow. by service manager marco decanted professionally, we enjoyed this sample of solid, Piedmontese unabsorbedness to the well seasoned pizzas or pasta dishes. the defigen tagliatelle all’Amatriciana, which the colleague to my left gönnte, harmonized with the red wonne drop as well as the with sharp salami, fresh tomato, rucola and parmigiano pizza “Piu Gusto” of my opposite. the pizza paradiso of the professing alcoholic parmaquinken, rucola and parmesan persisted in mineral water correspondence as expected. tagliatelle all’Amatriciana pizza piu gusto pizza paradiso was celebrated... so the “Generalprobe” was happy and so the cozy fellow evening should follow a small birthday party a few weeks later. I had passed through the number of people in advance, and the insole of the antipasti plate with the chef. a little playroom, I liked to admit. the man finally knows what he does. also the question of bringing a few bottles from his own cellar was accepted. the famous rest in front of the storm, so it came to us that we arrived at the agreed time in the cozy vaulted cellar of the stefanizzis. after the warm happy and gift rain we sat on two wigs and clashed us powerfully in the mood. the table society during the consumption of the original atmosphere in the inner of the small osteria did not break it off. Perhaps this was seen somewhat different in the neighbourhood due to the rather tonnan-getting birthday society. but so what! to a real celebration in the local may not miss excited table talks and of which there was more than abundant this evening. ...and what did it give to drink? Now it was that most of the guests who were present had come to mörzheim with the car and they wanted to take their way back to the same way. Therefore, we had a reasonable return to the use of weeping. the one or other small bitburger was then whipped. also six bottled mineral water (to 5,50 euro) fell to sacrifice in the course of the evening our thirst. a 2014 barbarablesco from the cantina del pino from the piemont was picked up and then decanted on the table professionally. the manor and service manager marco stefanizzi did not take and celebrated the refilling into the glazed glass carafe with Italian charm. this fine, completely nebbiolo grapes of the cru layer “Ovello” crocheted droplets, from which only 6000 bottles are bottled annually, I had acquired from a well-known online wine merchant from saarwellingen. the barbarablesco ovello of the cantina del pino he was vinified by the excretion winner renato vacca who died in March 2020 and was a super elegant representative of his art. he showed himself nicely tight at the gaumen and did not save with handy tannins. its slightly salty minerality and its long reverberation on the hill impressed equally. no question, that was a really complex substance that sparkled in our glasses. balanced barbarablesco nostalgie, which perfectly indulged in the evening. the second bottle, which should later correspond to our principals, came from the toscana. More precisely, the pure 2015 syrah came from the “Collezione Privata” of the weinguts isole e olena. native to the chianti classico, sets the experimentally joyful weinmacher paolo de marchi – naturally the man in geisenheim studied weinbau where the pure syrah gigant of isole e olena so also with this take-off syrah, which meant the purest drink joy. a true board of a deep dark red, which with its perfectly balanced fruit acid structure and its lush but never intrusive tannin equipment did not need to be compared with the great names of the northern rhône (côte rôtie). without question was the very big red wine cinema that I should urgently reorder at the next opportunity. antipasti fantasti! as everyone on the table was waiting for a generously dimensioned antipasti plate, we postponed the à la carte order and made it dependent on the remaining rest starving. a good decision to which the service manager advised us. for what was brought to us a little later than the appetizer portion, would have been well porcelain for every main dish feed. the dish was a remarkable amount of Mediterranean delicacies, which drew a varied cross-section through the Italian pre-accession kitchen. antipasti variation in olive oil marinated grill vegetables (zucchini, paprika), a gratined champignon head, butterzartes rindercarpaccio with spicy parmesan, flower cauliflower in baked, parmaschinken with melon, with fresh lemon chopped vegetable antipasti teller in detail antipasti teller in detail and all for say and write 22,50 euro per teller. in consideration of the consistently tasty fresh product and the loving preparation of the various antipasti classics, this was more than just a bargain. probably it was a friendly price. no wonder, our relationship has been based on honest appreciation and mutual sympathy for over 20 years. a warm thanks at this place to the stefanizzi brothers for this small culinary italy trip. she also made the evening something special. who is afraid of the second floor? ignoring the first signs of saturation, we ordered ourselves across the standard program of the osteria. two portioned mussels (each 14,90 euro) – once in tomaten, once in whiteweinsud – found their willing customers. also an Italian salat (10 euro) stood on our order. the spaghetti aglio olio (10 euro), while with the small “Alessio” (11 euro), the small “Paradiso” (13,50 euro) and a “Mamma Mia” in normal size (12 euro) the most popular food for the world tribut was customsed. pizza alessio for all pizzas from the house stefanizzi has been valid for several years: (thin, crispy bottom juicer has been correct of heat) times competency of pizzaiolos in square wonnefladen, which brings the fresh and naturalness of the Italian cuisine to the most tasty art and wise to express. more but no less there is no more to report about the magnificent round products of Italian baking tradition. for me they are still the reference in the south Palatinate. who likes to chat on appetitliche pizzafotos, I recommend the photo department of the local here on gg. it has become an impressive teigfladen gallery in the course of recent years. who does not get a lust on the deftly occupied slemmer discs, he is no longer to help in this vision or has gluten, lactose or both. by the way, I was in a portion of a mussel bathing in spicy tomatensud, greedy. they don't suck at all! the tunke refined with Italian crumbles and a swallow white wine tasted so delicious that even in the well-saturated condition I still drank various focaccia pieces and fed with an expression of happiness. rien ne va plus... it was foreseeable that there was no dessert at the table after a final dessert. not that here the homemade tiramisu would not be worth a sweet sin. it simply went no more into the wackere mangiarism of my trust. only a few liquid persevered were digestively considered. our donable host finally gave us the hearts ramazzotti and averna in the neck. a nice stash that made the evening sound with 30% crimson. Thank you! which beautiful from the time of the tristen, pandemic-restricted every day. especially in times like this one becomes clear how valuable and important at the same time it is to celebrate, enjoy, or just enjoy well with his best friends. if there are also fine foods, passable weine and cordial hostess, you can talk about a nearly perfect evening without exaggeration. thanks to the marco and serafino stefanizzi who directed this celebration into the right culinary runs. may also keep better days for these diligent gastronomics. they can count on my support."

Pinocchio Landau In Der Pfalz

Pinocchio Landau In Der Pfalz

Schleusenstraße 7, 76829 Landau In Der Pfalz, Landau in der Pfalz, Germany

Pizza • German • Burgers • European


"In meinem Bericht über das „Sapori d’Italia“ in der Trappengasse erwähnte ich bereits die hohe Dichte an guten italienischen Lokalen in Landau. Nun ist seit letztem Sommer am Weißquartierplatz eine neue Pizzeria mit Lieferservice dazu gekommen. Anstelle des früheren Sonntagsbratens in der „Schleuse“ so hieß das von zwei Mädels betriebene Vorgängerlokal, das eine deutsche Küche wie bei Muttern anbot werden nun italienische Gerichte im „Pinocchio“ serviert. Um es gleich vorweg zu nehmen: es kommt an die bekannten Landauer Italo-Benchmarks wie „Da Rocco“, „Amici“ oder „Sapori d’Italia“ nicht ran. Weder was die Qualität des Essens betrifft, noch vom Ambiente bzw. Service her. Aber vielleicht ist das auch gar nicht der Anspruch der Betreiber. Aber immer schön der Reihe nach. Mein Kollege suchte infolge der Schließung seines Lieblingsitalieners „Da Domenico“ aus der Rheinstraße einen Ersatzmittagstisch für Pasta und Pizza. Das „Piccola Italia“ war ihm auf Dauer wohl zu langweilig geworden, also schaute er sich nach Alternativen um. Mit dem „Pinocchio“ wurde er fündig. Dort schmeckt ihm die Pizza ausgezeichnet und er hat sich über das PLV lobend geäußert. Das roch förmlich nach Empfehlung und so machten wir uns an einem Sonntagabend nach dem Besuch des 1. Streetfood-Markts in Landau der mir ehrlich gesagt wenig Appetit machte auf in Richtung Weißquartierplatz, an dem die Pizzeria sich befindet.      Von außen wirkt das „Pinocchio“ etwas überplakatiert, einige Schiefertafeln mit Öffnungszeiten und Tagesangeboten bedecken die Fensterläden. Selbst die Fensterscheiben sind mit den jeweils vergünstigten Tagesofferten: „Montag: Nudel, Dienstag: Pizza,…usw.“ beschrieben. Da wäre weniger sicherlich mehr, aber man muss wahrscheinlich mit Niedrigpreisen werben, um auf sich aufmerksam zu machen. Im Inneren hat sich wenig geändert. Die sichtbaren Holzbalken an Decke und Wand kenne ich noch aus „Schleusenzeiten“. Die für ein Speiselokal von der Größe geschätzte 30 Plätze etwas überdimensionierte Theke aus hellem Holz stellt nach wie vor das zentrale Element des Gastraumes dar. Die putzige Deko früherer Tage ist einer eher nüchternen Ausstattung der Tische gewichen. Vereinzelte Drucke auf Leinwand versuchen etwas Farbe ins Lokal zu bringen. Leider wurde auch der golden umrahmte Querspiegel für Werbezwecke „Montag: Nudel, Dienstag: Pizza,…usw.“ genutzt. Ein paar in sattem Italo-Rot bepinselte Wandbereiche wirken eher unpassend zur ansonsten recht rustikalen Einrichtung, die sich in Form von einfach gehaltenem, hellem Holzmobiliar ausdrückt. Der freundliche, aber von Anfang an zu kumpelhaft auftretende Mann im Service reichte uns gut gelaunt die Speisenkarten. Wir waren zu dieser Zeit die einzigen Gäste, später kam noch ein weiteres Pärchen dazu. Nicht gerade viel an einem Sonntagabend. Die Getränkebestellung, eine kleine Apfelsaftschorle 0,2 l für faire 1,80 Euro und ein großer Radler 0,5l , wurde aufgenommen und recht zeitnah in die Tat umgesetzt. Dazu grüßte man uns aus der Küche mit zwei Scheiben Bruschetta, was ja beim Italiener eher selten ist. Die Speisenkarte enthielt die üblichen Vorspeisenverdächtigen italienischer bzw. mediterraner Handschrift: diverse Salate Nizza, Italia, Caprese, Frutti di Mare , Bruschetta, gebackener Schafskäse und gegrillte Peperoni. Alles zu Preisen um die 5 bzw. 6 Euro. In der Karte zählte ich 20 verschiedene Pizzen, die in zwei Größen angeboten wurden. Die preisliche Differenz zwischen klein und groß betrug bei jeder Pizza 1,50 Euro. Auch hier empfängt einen Altbekanntes in Form gängiger Pizzabeläge. Lediglich die „Pizza Dolce“ mit Nutella und Mandeln wohl als Dessert gedacht ragte etwas aus dem gewöhnlichen Angebot heraus. Wobei ich da doch eher skeptisch bin, was den Geschmack dieser Kombi angeht. Zusätzlich werden ein gutes Dutzend Pastagerichte, ein paar Flammkuchen und 5 Schnitzelvariationen wahlweise von der Pute oder vom Schwein angeboten. Auch kleinere Gerichte, wie Curry- oder Bratwurst, sind zu haben. Meines Erachtens wird da dem deutschen Einheitshunger nach Fleischgerichten etwas zu viel Tribut gezollt. Auch wenn es die Nachfrage zu verlangen scheint, hier wäre mehr Profilschärfe in Sachen italienischer Küche dringend anzuraten. Man geht ja auch nicht zum Craftbeertrinken in eine Weinstube, zumindest nicht in der Pfalz. Egal, mit Scampi, Calamari und Lachs ist schließlich auch noch die maritime Fraktion vertreten. Ein beachtliches Sortiment, was man im „Pinocchio“ offeriert. Hoffentlich geht das nicht zu Lasten der Produktfrische. Wir bestellten einen Italienischen Salat 6,50 Euro als Vorspeise, der mit einem Hausdressing auf Sahne-Essig-Basis angemacht war. Die einzelnen Komponenten waren frisch. Die Kochschinken- und Käsestreifen waren schneckenförmig zusammengerollt, die Portionsgröße ging ebenfalls in Ordnung. Mich störte etwas der übermäßige Einsatz an Dressing. Da wäre weniger tatsächlich mehr gewesen, zumal sein starker Geschmack die übrigen Salatbeigaben im wahrsten Sinne des Wortes unter sich begrub. Der optisch nett ausschauende Streuer verpfefferte mir die Tomaten, da mit ihm eine richtige Dosierung kaum möglich war. Aussehen ist eben doch nicht alles, dachte ich. Da kam die von mir bestellte große „Pizza Diavola“ 7 Euro mit serienmäßig Peperoniwurst, Ei und milden Peperonis drauf. Die 50 Cent Aufschlag für die Bolognese-Sauce als Extrabelag investierte ich gerne. Sie war schön saftig, vom Boden her etwas dicker also eher „napoletana“ als „romana“ und hatte ordentlich Belag drauf. Leider war sie wohl ein wenig zu lange im Ofen geblieben, weshalb der Boden auf der Unterseite etwas zu dunkel ausfiel. Auch die „diabolische“ Schärfe ließ sie etwas vermissen. Ansonsten war sie geschmacklich im zufriedenstellenden Bereich. Die „Spaghetti Salmone“ 7,50 Euro meiner Begleitung wurden nicht – wie ja allgemein häufig – mit einer Sahnesauce serviert. Im würzig-pikanten auch hier hätte etwas weniger Salz nicht geschadet Tomatensugo wimmelte es nur so vor Lachsstücken. Für den Preis natürlich TK-Lachs, der beim Kochen schnell austrocknet, was leider auch hier der Fall war. Die Sauce hatte für mein Empfinden auch etwas zu viel Knobi abbekommen, aber das ist wohl Ansichtssache, denn meiner Begleitung schien das Pastagericht zu munden. Als Fazit bleibt die Erkenntnis, dass es für das „Pinocchio“ aufgrund der Vielzahl von Top-Italienern in und um Landau sicherlich schwer wird zu bestehen. Vielleicht ist die Idee mit dem Lieferservice ja der richtige Weg, denn auch gute Durchschnitts-Pizzen finden bei vernünftigen Preisen ihren Absatz. Als wirklich ernstzunehmende Pizzeria fehlt mir jedoch das Besondere – sowohl auf dem Teller, als auch vom Gesamtpaket her. Nur über den Preis und mit sogenannten Aktionstagen wird da auf Dauer das Publikum ausbleiben, so meine Befürchtung."

Vögeli's Weinnest

Vögeli's Weinnest

Am Neuberg 48, 76829 Landau In Der Pfalz , Rheinland-Pfalz, Landau in der Pfalz, Germany

Cafés • Steak • Coffee • Specialities


"Die Pfälzer Weinlandschaft hat sich in den letzten 10 Jahren noch einmal stark verändert und diese Entwicklung hält nach wie vor an. Und das nicht nur was die mittlerweile hervorragenden Qualitäten, die von meist jungen, gut ausgebildeten Winzern mit Unterstützung ihrer erfahrenen Väter erreicht werden, betrifft. Der Muff von 1000 Jahren wurde aus den Weinkellern regelrecht „herausdesignt“. Und herausgekommen sind Weingüter, die sich schon äußerlich sehr deutlich vom elterlichen Betrieb unterscheiden. Dass man den Wein in der Pfalz besser präsentieren und vermarkten müsse, dafür setzten sich in den letzten Jahre viele ein. Und ja, der Weintourismus boomt, manchmal auch zum Leidwesen der Ureinwohner, die den ganzen Hype um den Rebsaft mit überfüllten Weinfesten und erhöhten Preisen ausbaden dürfen. Doch die Popularitätsmedaille der hiesigen Winzer hat ja nicht nur Kehrseiten. Mittlerweile zählt man hier an die 40 !!! Vinotheken, die meist dem eigenen Weingut angegliedert sind und die weinverkostenden bzw. dort –abholenden Käufer anlocken. Bei den Bauten haben sich die verschiedenen Architekturbüros bezüglich der Einbettung der Objekte in die Reblandschaft der Vorhügelzone hügeliger Übergangsraum vom Pfälzerwand zur Rheinebene, Anm. teilweise selbst übertroffen. Mit wertigen Materialien oft wurden sogar regionale Baustoffe verwendet! wie Holz, Glas, Stahl und Beton wurden diese „Schaufenster des Pfälzer Weins“ auffallend geradlinig und geradezu puristisch erbaut. In ihrer zeitgemäßen Gestaltung zeichnen sich die meisten dieser Vinotheken durch eine moderne Klarheit in ihrer Form und eine warme Helligkeit im Inneren aus. Einige wurden sehr geschickt in die alte Bausubstanz integriert, wodurch ein ansprechender, äußerst spannender Mix aus Historie und Moderne entstand. Soviel der einleitenden Worte mussten diesmal sein, um den Stellenwert und Hintergrund der über den Dächern von Landau-Wollmesheim, mitten im bzw. auf dem Weinberg errichteten Vinothek des ortsansässigen Weingutes Vögeli besser einordnen zu können. Eine wirklich sehr gelungene Stätte des Genusses ist nämlich hier zwischen den Wollmesheimer Rebzeilen entstanden. In kurzer Bauzeit nur 18 Monate wurde ein stattlicher Gebäudekomplex ca. 5000 Quadratmeter Fläche mit Produktionshalle, Fass- und Flaschenlager, Brennerei, einer Vinothek zum Probieren und Kaufen, fünf Ferienwohnungen, der Privatwohnung der Familie Vögeli sowie einer eigenen Gastronomie, dem sogenannten „WeinNest“, errichtet. Und seit nun ungefähr einem Jahr sind die Türen für „Nestflüchter“ geöffnet. Den Gast empfängt ein sehr schickes Weinbistro, durch dessen große Panoramafenster die Landschaft förmlich ins Innere geholt wird. Bei 50 Sitzplätzen ist drinnen am Wochenende ordentlich „Nestbetrieb“. Da das Restaurant nur von Freitag bis Sonntag vollwertig geöffnet ist mittwochs und donnerstags werden nur kleinere Snacks zum Gläschen Wein angeboten , besteht absolute Reservierungspflicht, besonders wenn man einen der begehrten Plätze auf der großen Sonnenterrasse ebenfalls so um die 50 Plätze ergattern möchte.     Zugegeben, den wollten wir auch haben, als wir letzten Sonntagabend dort aufschlugen. Ich erkundigte mich schon im Vorfeld, ob denn da etwas frei wäre. Die freundliche Servicedame am Telefon riet mir einfach vorbei zu kommen und zunächst im Inneren Platz zu nehmen. Da würde bestimmt draußen etwas frei werden, so ihr O-Ton. Gesagt – getan! Wir stehen an einem noch recht warmen Sommerabend vor der massiven Eingangstür aus Holz. Eichenholz aus der Region wohlgemerkt. Aus ihm sind auch der Dielenboden und die raumteilenden „Weinsäulen“, welche die flüssigen Hauptdarsteller perfekt in Szene setzen. Die Sonnenterrasse, das sah ich schon von außen, war bis auf den letzten Platz belegt. Drinnen waren einige Tische frei. Man hatte wohl aufgrund des großen Andrangs einige Tische „scheinreserviert“, damit die Küche und der Service nicht völlig durchdrehten. Man bot uns einen Platz in der Nähe des in schlichtem Weiß gehaltenen Thekenbereichs an. Der Blick durch die aufgehende Küchentür verriet: hier war richtig was los. An die acht Servicekräfte und etwa genauso viele, die in der Küche mithalfen, konnte ich zählen. Und mittendrin Christel Vögeli, die Hausherrin, die tatkräftig ihre Mädels beim Ausschank unterstützte. Wir saßen an einer Art „Tresentisch“. Dieser bestand lediglich aus einer Eichenholzplatte und war auf der einen Seite an der weiß verputzten Wand befestigt, während er auf der anderen Seite von einem von der Decke hängenden Stahlseil Halt bekam. Ein Tisch ohne Beine also, freischwebend und so unbeschwert wie der Blick nach draußen, der sich über die Weinhügel erstreckte und bis zu den Bergen des naheliegenden Pfälzerwaldes reichte. Und wenn die Sonne hinter genau jenen Bergen verschwinden würde, wollten wir draußen auf der Terrasse diesem Spektakel beiwohnen – so war der Plan. Unsere Bedienung versicherte mir, dass, sobald sich draußen etwas tut, sie mich sofort darüber in Kenntnis setzen würde und wir dann unseren Fensterplatz gegen einen unter freiem Himmel eintauschen könnten. Doch auch unsere erste „Station“ gefiel uns. Man hat im WeinNest auf die allgemein üblichen, recht unbequemen Hocker verzichtet und auch hier – wie bei der Normalbestuhlung – auf gut gepolsterte Sitzgelegenheiten gesetzt. Mit Seiten- und Rückenlehne ausgestattet, eine wirklich bequeme Sache. Auf der blanken Tischplatte lag das in Servietten eingewickelte Besteck ganz unprätentiös neben den schlicht designten, aufklappbaren Speisen- und Getränkekarten. Ein paar frische Rosenblüten schwammen in einer Wasserschale. Das war’s. Ansonsten gab es auf diesem Tisch vor allem eines: viel Platz! Die erste Seite auf der mit Bedacht erstellten Speisenkarte verriet die saisonalen Empfehlungen. Als „Sommer-Leckereien“ waren da Schweinerückensteak, Rahmpfifferlinge mit Semmelknödel und ein Kirsch-Crumble zum Dessert aufgeführt. Bei beiden Hauptspeisen war noch ein kleiner Salat dabei. Das Dauerangebot gab sich genauso überschaubar. Gebeizter Lachs und Anti Pasti lauteten die Vorspeisen, dazwischen eine Suppe, bevor es mit den Hauptgerichten, wie beispielsweise dem obligatorischen Rumpsteak mit Zwiebeln oder Kräuterbutter sowie Bratkartoffeln gegen einen Aufpreis von 2 Euro oder den Tagliatelle mit Krebsschwänzen oder gebratenem Zander, weiterging. Ein paar Salate und Flammkuchen, dazu noch Typisches aus der Pfälzer Regionalküche Saumagen, Bratwurst, Leberknödel . Ergänzt von einer Handvoll vegetarischen Klassikern Schafskäse, Weißer Käse, Käsespätzle und zwei Desserts stellte die Auswahl im WeinNest ein gut sortiertes Speisenrepertoire, bei dem eigentlich jeder Geschmack bedient wird, dar. Die Preise liegen im Schnitt leicht über Weinstuben-Niveau, aber für den Ausblick zahlt man das eben. Angefixt von unserer letzten, sehr leckeren Paprikacrèmesuppe bei der „Pfälzer GenussFraktion“ in Hainfeld, bestellten wir sie auch diesmal vorneweg. Für 5,50 Euro wurde das wirklich hervorragend abgeschmeckte Süppchen in einer großen Kaffeetasse serviert. Von der Konsistenz her schön sämig, ohne zu dick auftragen zu wollen. Obendrauf schwamm eine kleine Lache Basilikum-Pesto. Die dazu gereichten Weißbrotscheiben waren knackfrisch, was sonntagabends ja keine Selbstverständlichkeit darstellt. Ein gelungener Start. Dass es bei der Masse zu versorgender Gäste mit dem Essen nicht ganz so schnell geht, verzeiht man hier gerne, denn die Bemühungen des WeinNest-Teams um die Zufriedenheit der Gäste sind durchweg spürbar. Auf Empfehlung der freundlichen Servicedame entschied ich mich für einen knackig frischen, gut gekühlten Sauvignon blanc für 4,80 Euro das großzügig eingeschenkte Viertel. Meine Begleitung wählte aus dem Aperitif-Angebot einen Riesling-Sekt für 3 Euro 0,1 l . Da machten wir wirklich nichts falsch. Winzermeister Dirk Vögeli, der im Jahre 2000 den elterlichen Betrieb übernahm, macht bei seinen Weinen keine Qualitätskompromisse und das schmeckt man. Die Aufteilung nach Guts-, Orts- und Lagenweinen verschafft dem Gast einen guten Überblick in dieser aufsteigenden Qualitätsklimax. Dann wurde der kleine Salat, der bei meinem Schweinerückensteak mit Pfifferlingen, Spätzle und Burgundersoße 15,50 Euro inklusive war, vorneweg serviert. Auch hier war nichts zu beanstanden. Ein leckeres Dressing auf Himbeeressigbasis, etwas Kraut- und Rübensalat, der unter grünen und roten Blättern Löwenzahn, Rucola und Lollo Rosso versteckt lag. Meine Begleitung hatte einen Salat als Hauptgericht bestellt. Ihre Salatplatte „WeinNest“ hatte zusätzlich eine ansehnliche Portion scharf angebratener Rinderfetzen 12,80 Euro zu bieten und wurde mit frischem Baguette serviert. Ein deftig, frisches Sommeressen, genau richtig, um es auf der Außenterrasse bei untergehender Sonne zu genießen. Hier war nämlich in der Zwischenzeit ein Tisch frei geworden die Bedienung hielt ihr Wort! und wir hatten unseren Stand- bzw. Sitzort kurzerhand nach draußen verlegt. Augenblick, verweile doch, du bist so schön! Mein Schweinerückensteak kam zeitgleich mit dem Salat und ein trockener 2015er Chardonnay Lagenwein 5,80 Euro fürs Viertel sollte es adäquat korrespondieren. Der Teller sah vielversprechend aus. Frische Pfifferlinge umgaben das sehr saftig geratene, mit einer delikat abgeschmeckten Kräutermarinade versehene Steak vom Schweinerücken. Dieses Stück Fleisch war keine Massenware, das schmeckte man. Vielleicht kam es sogar von der ortsansässigen Feinschmeckermetzgerei Joachim? Ich habe leider vergessen nachzufragen. Gut ausbalanciert und schön sämig auch die leicht nach Rotwein duftende Burgundersoße, die in einer kleinen Extraschüssel mit auf dem ovalen Teller stand. Zusammen mit dem Fleischsaft, der Steakmarinade und den gut gewürzten Pfifferlingen ergab das eine geschmacksstarke, äußerst harmonische Aromenliaison, die das Saftschwein kongenial in Szene setzte ohne ihm jedoch die Schau zu stehlen. In Kombination mit den in Butter geschwenkten Spätzle war das wirklich ein Teller allerfeinster regionaler Landhausküche, die ja am besten mit einfachen Zutaten auskommt. Und der kühle Chardonnay passte dazu einfach hervorragend. Als die Sonne hinter den Bergen des Pfälzerwaldes verschwunden war und die kühle Abenddämmerung langsam hereinbrach, leerte sich auch so langsam der Außenbereich des „WeinNestes“. Da gerieten auch wir in Aufbruchstimmung und entschieden uns spontan zu einem kleinen Verdauungsspaziergang durch die Weinberge zwischen Landau-Wollmesheim und Mörzheim. Womit ich wieder beim Titel dieser, man möge mir verzeihen, etwas ausufernden Rezension wäre."

Koza

Koza

Ostbahnstraße 27, 76829 Landau In Der Pfalz , Rheinland-Pfalz, Landau in der Pfalz, Germany

Sushi • Asian • Asiatic • Seafood


"Mitte Februar verschlug es mich zur Mittagszeit mal wieder ins schmucke Städtchen an der Queich. Warum nicht mal den wohlverdienten pädagogischen Mittagsschlaf gegen ein paar Sushi Happen eintauschen? So die kulinarische Frage, die ich mir beim Ansteuern des Koza der „Mutter“ aller Pfälzer Panasiaten – stellte. Mittlerweile haben sich die in Speyer und Landau hinzugekommenen Ableger des Asialadens gut etabliert – ein weiterer soll in Heidelberg in Planung sein. Die von Haßloch ausgehende Erfolgsstory ist beeindruckend und hier auf GG detailliert nachzulesen.   Wo früher zu seligen „Al Parco Zeiten“ runde Teigfladen an Sparfüchse gegen ein Entgelt (oder Endgeld? von lediglich 5 DM ausgegeben wurden, wird seit April 2018 roher Fisch in allen erdenklichen Variationen kredenzt. Daneben setzt man auf thailändische Curries, vietnamesische Pho und „bun“te Reisnudel Klassiker aus der Schüssel. Blick in Richtung Theke, rechts gehts in die Küche rein Im Inneren des wertig eingerichteten Gastraums war nicht mehr viel los. Graue Wände wertige Einrichtung Das Mittagsgeschäft schien bereits vollzogen. Vier Studentinnen tauschten sich über Sinn und Unsinn ihrer jeweiligen Studieninhalte am Nachbartisch aus. Ein weiterer Alleinesser beäugte mich „borgsam“. Urbanes Ambiente  Eine männliche Bedienung reichte mir nach der Prüfung meines erforderlichen Impfgrades die reichhaltige Speisefibel. Zum Standardprogramm, das man auf der übersichtlich gestalteten Koza Homepage nachlesen kann, wurden drei Lunchpakete zur Mittagszeit geschnürt. Als Späteinkehrer freute ich mich übrigens über die großzügige Öffnungsbereitschaft, die hier erst um 15 Uhr endet.   Auf der ersten Seite wartete gleich das erwähnte Angebot zum Mittagstisch. Ich hatte die Wahl zwischen dem „Herrn der Rinder“, „Game of Sushi“ und „Harry Potter und dem Veganer von Askaban“. Keine Ahnung, welche „Chineasten“ hier für die semi kreativen Namensergüsse beim Benennen der Mittagsgerichte zuständig waren, aber Namen sind ja bekanntlich nicht nur in der Gastronomie Schall und Rauch.   Hinter dem Rinderherren verbarg sich das einzige warme Hauptgericht auf der Lunchkarte. Mariniertes Roastbeef mit Reis, Soja Schalotten Sauce und Wildkräutersalat (11,20 Euro klang ja schon mal recht ordentlich. Für Sushi Spieler warteten eine in 8 Scheiben zerteilte Inside Out Rolle, die vorher mit Tempura Garnele, Gurke und Frischkäse gefüllt wurde sowie die gleiche Anzahl an Lachs Makis für faire 12 Euro.   Wen es lieber ins vegane Hogwarts verschlug, konnte sich auf Mango, Gurke und Avocado Makis in jeweils 8facher Ausfertigung freuen. Für 8,80 Euro ein gänzlich fischloses Sushi Erlebnis für Flossenverweigerer.   Ich war hin und hergerissen. Einerseits hatte ich schon längere Zeit kein Sushi mehr genossen. Andererseits hatte ich Lust auf etwas Warmes im Bauch. Kalter Fisch hat bei mir Mitte Februar nicht unbedingt Hochkonjunktur. Ich blätterte durch die Standardkarte und mir gefiel so langsam der Gedanke, mich an diesem Mittag zweigängig zu sättigen.   Unter dem verdauungsanregenden Begriff „Digestion Thai“ versteckte sich eine Thai Nudelsuppe auf Kokosmilchbasis. Digestion Thai Zusätzlich zur Gemüseeinlage konnte man zwischen Hähnchen, Garnelen, Lachs und Tofu wählen, um die mit Koriander und Frühlingszwiebeln aufgefrischte Aromenterrine kulinarisch zu erweitern.   Ich wählte die Hühner Variante für 6,50 Euro bevor ich zum „Game of Sushi“ mit den Chopsticks klappern (gehört ja bekanntlich zum Handwerk… durfte. Die Thai Curry Suppe mit Huhn diente mir dabei als Vorspeise, während die Sushi Häppchen den später servierten Hauptgang darstellten.   Die Getränkefrage beantwortete sich fast wie von selbst. Im Rahmen des Mittagsangebots war das kleine Fläschchen Mineralwasser der Marke Aqua Morelli nämlich im „Lunch Paket“ enthalten.   Die mit genau der richtigen Dosis roter Curry Paste veredelte Kokos Gemüse Suppe mit Hähnchenfetzen und Reisnudeln im Tagliatelle Stil überraschte auf sehr angenehme Weise. Thai Nudelsuppe auf Kokosbasis Zunächst fiel die Terrine nicht allzu sämig aus. Ich persönlich mag sie nämlich etwas dünnflüssiger lieber. Und dann war da dieser betörende Duft nach Kreuzkümmel, Koriander und Zitronengras. Allein dafür hatte sich die Fahrt nach Landau bereits gelohnt.   Auch die durchaus präsente Schärfe meiner Thai Suppe überzeugte auf ganzer Linie. Keine Frage, der Inhalt dieser Schüssel heizte zweifellos ein, hinterließ aber kein schmerzendes Gaumenfeuer, das die darin schwimmenden Protagonisten geschmacklich neutralisierte. Das wäre auch gar nicht angebracht gewesen, denn Brokkoli und Möhre wurden in leicht bissfester Konsistenz wahrgenommen, während Kartoffeln und Reisnudeln dem ersten Hunger Paroli boten.   Mit dem frischen Koriander – ich liebe ihn! –, der knackigen Frühlingszwiebel on Top sowie dem saftigen Hühnerklein hatte die Löffelspeise auch texturell einiges zu bieten. So gesehen eine durchweg stimmige Angelegenheit – und zwar bis ins kleinste „Dethail“.   Zeitnah folgten die auf einem länglichen Oval angerichteten Sushi Happen. Über die mit viel Salatgurke – nicht gerade mein Lieblingsgemüse – aufgefrischten Inside Outs hatte man reichlich Saucenkleckse gequetscht. A Mittagslunch called Game of Sushi Chili Mayonnaise, Unagi und Mango Curry Dip machten aus meiner mit frittierter Garnele gefüllten Reisrolle ein ziemlich „übersoßtes“ Unterfangen. Inside Out mit Tempuragarnele, Gurke und Frischkäse...und gaaanz viel Sauce! Schade, denn damit raubte man sowohl dem gesäuerten Reis als auch seinem Innenleben jegliche Chance auf geschmackliche Entfaltung. Übersoßtes Rollenverständnis Die mit Lachs gefüllten Maki blieben glücklicherweise vom Saucen Overkill à la Koza verschont. Die Lachsmakis Zusammen mit etwas in Sojasauce aufgelöstem Wasabi und ein wenig eingelegtem Ingwer genossen, war das zwar kein Kreativsushi von der stets lächelnden Verblüffungstheke, jedoch lag den saftigen Nori Lachs Bissen zumindest ein solides „Rollenverständnis“ zugrunde.   Auf meine zaghaft vorgetragene Anregung, zukünftig vielleicht etwas sparsamer mit dem Spritzbeutel umzugehen, reagierte die Bedienung leicht irritiert. Ich hätte es ja im Voraus sagen können, dass ich keine Saucen zum Sushi mag. Nun gut, der Grundsatz „Weniger ist mehr!“ war im Koza noch nie das oberste Küchen Credo. Und ein opulentes Dip Saucen Graffiti gehört ja mittlerweile bei nahezu allen Panasiaten zum bunten Ton. Vielleicht könnte man aber den Einsatz der schweren Pfützen wenigstens in der Beschreibung der Gerichte in der Speisenkarte vermerken. Oder man lässt sie gleich ganz weg.   Apropos weg. Als letzter Mittagsgast wünschte ich der hungrigen Service Mannschaft noch einen guten Appetit, denn diese ließen sich gerade das Personalessen schmecken. Dann tauschte ich das urban schicke Grau der Koza Wände gegen den bewölkten Februar Himmel vor der Tür. Die formidable Thai Suppe hatte mir den Tag gerettet. Das Sushi Erlebnis fiel dagegen etwas ab. Dennoch keine unerfreuliche Einkehr, wie mir mein gutes Bauchgefühl bestätigte. Gerne wieder, aber dann mit weniger „Dipness“ bitte..."