Burg auf Fehmarn
Wisser's

Wisser's

Am Markt 21, Burg Auf Fehmarn I-23769, Deutschland, Burg auf Fehmarn, Germany

Deutsch • Frühstück • Europäisch • Meeresfrüchte


"Der Junge muss an die frische Luft. Wer kennt ihn nicht, den Film mit Hape Kerkeling. Wir haben das heute ein bisschen abgewandelt und in „Opi Hartwig muss an die frische Luft“ umgetauft. Nach seinem langen Krankenhaus und Rehaaufenthalt ging es heute die paar Kilometer nach Flügge, um am dortigen menschenleeren Strand einen kleinen Spaziergang zum Jimmy Hendrix Denkmal zu machen. Wer es noch nicht weiß, wenige Tage vor seinem Tod an einer Überdosis Schlaftabletten in London am 18.09.1970 spielte Jimmy Hendrix am 06.09.1970 auf seinem letzten Festival, dem Love and Peace Festival in Flügge auf Fehmarn. Knapp 200 Meter entfernt von der einstigen Bühne steht heute ein 2,5 Meter hoher Gedenkstein zum Gedenken an Jimmy Hendrix. Lange Zeit gab es an diesem Ort auch noch Revival Festivals, welche zuletzt von 25.000 Zuschauern besucht wurden. Der Naturschutz machte dem ganzen aber einen Strich durch die Rechnung, und so mussten die Festivals 2010 eingestellt werden. So ein kleiner Spaziergang, und die Gedanken an die Jugend von Opi Hartwig machen aber auch hungrig. Da in den Dörfern auf Fehmarn im März so ziemlich jede Gastro geschlossen hat, entschieden wir uns wieder nach Burg zu fahren. Dort ganz am Anfang des Marktplatzes befindet sich mit dem „Wissers Hotel und Restaurant“ ein altehrwürdiges Haus. Wisser 's Hotel Restaurant direkt am Markt in Burg Immerhin 199 Jahre befand sich das Haus im Familienbesitz, bevor Susanne Skerra, geborene Wisser Rosolleck, Inhaberin von „Wisser’s Hotel“ in Burg dieses Haus an eine Hamburger Hotelkette verkaufte. Leider hatten die Kinder keine Ambitionen das Haus in 8. Generation zu übernehmen, ihr Augenmerk lieber liegt eher auf Insel Fliegerei und der Appartementvermietung. Verständlich aber auch dass Frau Skerra mit 70 Lenzen irgendwann ans aufhören denken muss. Seit Dezember 2022 hat nun die UNO Hotels aus Hamburg das Hotel und Restaurant übernommen, der Name „Wissers“ bleibt vorerst erhalten. Es wäre doch schade, wenn nach 200 Jahren Restaurantgeschichte ein Name dann einfach so verschwindet. Das Hotel und Restaurant wurde mehrfach angebaut und erweitert, nach einem großen Brand im Jahre 2003 wurde letztendlich der große Saal abgerissen und das Hotel und Restaurant noch einmal modernisiert. Heute präsentiert sich das „Wissers Restaurant“ von außen im typischen alten norddeutschen Baustil, im inneren setzt man auf eine Mischung aus modernem und rustikalem Ambiente. Große Tische bieten ausreichend Platz für Speisen und Getränke, die Sitzbänke entlang der Wände sind mit rotem Leder komfortabel weich gepolstert. Gastraum Die Stühle wiederum haben als Sitzfläche diese rote Lederpolsterung, während die Lehne mit weichen Fluor abgepolstert ist. Mittig im Gastraum steht die große rustikale Theke, von der aus alles gemanagt wird. Zu einem größeren Sall gibt es eine aufschiebbare Zwischenwand, um den Gastraum bei Bedarf entsprechend zu erweitern. Bei unserer Ankunft war das Restaurant noch relativ leer, innerhalb der nächsten 30 Minuten waren aber sowohl Gastraum als auch der angrenzende Saal bis auf den letzten Platz besetzt. Gut das wir im Voraus angerufen hatten um einen Tisch zu reservieren. Blick zum Saal jetzt schon hell erleuchtet, wenige Minuten später bis auf den letzten Platz besetzt Beim Betreten des Restaurants fiel uns im Eingangsbereich bereits eine Tafel mit den Tagesgerichten auf, welche dort angepriesen wurden. In Empfang genommen wurden wir von einem 3 köpfigen Herrenteam, welches gemeinsam das Restaurant am Laufen hielt. Wir wurden zu unserem Platz genau gegenüber der Theke gebracht, und nachdem wir saßen waren auch schon die Speisekarten am Tisch. Das Wissers ist im Gegensatz zu den von uns meist besuchten Restaurants kein reines Fischrestaurant, sondern setzt auf eine Mischung aus frischen Fischgerichten und die gutbürgerliche deutsche und regionale Küche. Für jeden Geschmack sollte sich also etwas in der Speisekarte finden lassen. Nach wenigen Minuten stand unsere Entscheidung bereits fest, uns hatten die Tagesangebote vom Aufsteller im Eingangsbereich bereits vollkommen überzeugt. Aufsteller mit den Tagesangeboten So orderten wir: Als Getränke: ·         2x 0,2ér Bühler Grauburgunder vom Weingut Bühler aus Kallstadt in der Pfalz für je 6,90 € ·         1x 0,5ér Duckstein für 5,50 € Als Vorspeise: ·         1x Frische Fischsuppe mit reichhaltiger Einlage und gerösteten Baguette für 12,90 € Als Hauptspeise: ·         1x Dorschfilet mit Wirsinggemüse und Bratkartoffeln für 16,90 € ·         2x Pannfisch gebratener Fisch in Senfsoße, dazu Bratkartoffeln und Salat für 16,50 € Auf unsere Getränke mussten wir nur wenige Minuten warten, dann waren sie auch schon am Tisch. Ich hatte endlich mal wieder ein frisch gezapftes Duckstein, Opi Hartwig und meine Frau freuten sich auf ihren Grauburgunder. Der Grauburgunder war auch hier wieder sehr süffig und angenehm frisch. Ich musste bei der Auswahl meines Bieres schon eine Weile zögern, gibt es doch hier auch König Pilsener und vor allem mein geliebtes Jever vom Fass. Opi Hartwig hat unsere Getränke drapiert ; Nach einer guten viertel Stunde öffnete sich die Tür der Küche, und meine heiß erwartete Fischsuppe kam herbei. Anfangs musste ich bei der Bestellung ob der hier aufgerufenen 12,90 € für eine Vorsuppe schon heftig schlucken. Was geboten wurde war aber auf alle Fälle das Geld wert, und schon eher als vollwertige Mahlzeit anzusehen. Frische Fischsuppe mit reichhaltiger Einlage und gerösteten Baguette Bereits bei der gestrigen Fischsuppe im „dat lütte Fischhus“ in Landkirchen schrieb ich das die Beilage reichlich war, aber hier bei Wissers wurde das noch einmal deutlich getoppt. Allein an den Fotos sieht man das von vielen verschiedenen Fischstückchen, Shrimps, Muscheln und  Gemüse aus Lauch und Möhrenraspel mehr als genug vorhanden ist. Der klare, heiße und kräftige Sud war ebenfalls richtig gut. Zwei Scheiben frisches, geröstetes Baguette gab es dazu. Wow, was für ein Start. reichlich einlage Auf unsere Hauptspeisen mussten wir dann noch einmal 20 Minuten warten, aber auch was uns dort gereicht wurde ließ unsere Augen leuchten. Meine Frau hatte sich heute für das Dorschfilet mit Wirsinggemüse und Bratkartoffeln aus dem Tagesangebot entschieden. Dorschfilet mit Wirsinggemüse und Bratkartoffeln Mehrere dicke Filets vom Dorsch, welche leicht kross gebraten, aber trotzdem noch richtig frisch und saftig waren, lagen auf einem großen Haufen Wirsinggemüse. Das Wirsinggemüse war weichgekocht, mit reichlich kleinen Kasselerwürfeln versetzt. Das ganze in einer leicht cremigen Soße. Der Wirsinggeschmack selbst kam richtig kräftig zur Geltung. Auch die Bratkartoffeln waren nicht schlecht, mit Zwiebel und frischen Bauchspeck angerichtet. Während die Zwiebeln schon etwas zu stark gebraten waren, fehlte den Kartoffeln der letzte Schliff zum kross sein. Alles in allem aber ein gutes Gericht. den Bratkartoffeln fehlte der letzte Schliff l Opi Hartwig und ich, wir hatten uns für den Pannfisch entschieden. Der kam standesgemäß in einer gusseisernen Pfanne. Vorsicht heiß! Auch die Dorschfilets, wovon vier verschiedene Größen in der Pfanne lagen, waren heiß, krossgebraten und richtig schön zart. Das weiße Fleisch des Dorsches im Biss noch richtig fest, so wie man es vom Dorsch erwartet, Pannfisch gebratener Fisch in Senfsoße, dazu Bratkartoffeln Zum Dorsch wurde eine leicht scharfe und cremige Senfsoße kredenzt. In dieser waren die Senfkörner noch deutlich wahrnehmbar, der Geschmack perfekt abgestimmt, ohne den Dorschgeschmack zu übertünchen. Unser Bratkartoffeln waren einen Ticken besser als die meiner Frau, aber das I Tüpfelchen fehlte dann hier. Allerdings ist das nun auch schon jammern auf hohen Niveau. Der Salat zum Pannfisch Zum Pannfisch dazu gab es ein Glas mit frisch angerichteten Salat. Dieser bestand aus frischen Tomaten, knackigen Paprika, Weißkrautsalat, Möhrenraspel und Rucola. Ein leichtes, mildes Dressing würzte den Salat. Lecker. Pannfisch mit gebratenen Dorsch in Senfsoße, dazu Bratkartoffeln Wenn ich schon für teuer Geld eine Vorsuppe bestelle, wollte meine Frau nun heute auch mal wieder ihren geliebten Nachtisch. So sollte es der: ·         1x Amerikanische Schokoladen Brownie mit Vanillesoße, Eis und Sahne für 7,90 € sein. Amerikanische Schokoladen Brownie mit Vanillesoße, Eis und Sahne Etwas über eine viertel Stunde musste sie auf ihren Nachtisch warten, wurde aber ebenfalls nicht enttäuscht. Ein fluffiger, scheinbar selbst gebackener und unwahrscheinlich schokoladiger Brownie wollte verzehrt werden. Und da hatte meine Frau so ihre liebe Not, das war dann doch fast schon zu schokoladig. Da half das Vanilleeis und die feste Sahne etwas von der Süße zu nehmen. Das ganze noch mit frischer Orange, Grapefruit und Kiwi verziert, sodass auch ein fruchtiger Geschmack vorhanden war. Nach reichlich anderthalb Stunden waren wir fertig, und es zog uns wieder in Richtung Opi Hartwigs Haus, um dort in Ruhe noch ein Gläschen Wein und das ein oder andere Bier zu verzehren. Unser Fazit: wir ließen zu dritt glatt 90,00 Euro im „Wissers Restaurant und Hotel“ in Burg auf der wunderschönen Insel Fehmarn. Ein altehrwürdiges Haus mit rustikaler und guter Küche. Auch am Service hatten wir nichts auszusetzten, auch wenn wir mitbekamen das am Nachbartisch das falsche Gericht gereicht wurde, aber das war wohl ein Fehler der Küche. Wir können das Wissers ruhigen Gewissens empfehlen, und wissen und hoffen das man hier richtig gut einkehren kann. Gern wieder. Wisser 's Hotel Restaurant"