Homburg
Anja's Weinstube

Anja's Weinstube

Saarbruecker Str. 23, 66424 Homburg, Saarland, Germany

Tee • Kebab • Kneipen • Fastfood


"Wir mussten nach Homburg, um unsere überarbeiteten Eheringe beim Juwelier Eric Farries abzuholen, der sie für uns weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt gemacht hatte. Normalerweise verbinden wir Aufenthalte in Homburg mit einem Besuch bei unserem Lieblingsinder; aber dieses Mal wollte mein Herz lieber nicht dorthin. Beim letzten Besuch vor ein paar Wochen war ihre Hingabe nicht in ihren Knochen, aber sie ging sofort in den Garten und verlangte daher nach etwas indischem Essen. Wer bin ich, um mit ihr zu sprechen? Stattdessen fand ein Mittagessen im Restaurant des Schlosshotels Homburg statt, das gerade mit drei weiteren Saarland-Gastrosen vom Magazin Der Feinschmecker ausgezeichnet worden war. Auf dem Weg zum Juwelier sind es ca. 300m vor Anja's Weinstube und da der Juwelier keinen Mittagstisch hatte, kam mein Schatz gerade, als wir oben an der Weinstube waren: Lass uns hier einen freien Tisch finden; vor zwanzig oder mehr Jahren war ich schon mal in dieser Weinstube. Es gab sogar einen Parkplatz fast direkt am Haus; da meine Frau nicht gut zu Fuß ist, wurde ich als Kundschaft in Sachen Platzforschung losgeschickt. In der guten Weinstube angekommen, fragte ich; es gab reichlich Platz, selbst zwanzig oder mehr neue Gäste hätten Anja sicher gut getan. Mit Qualität aus der Pfalz werben Sie nicht nur auf der Speisekarte. Auf der Speisekarte kann sogar eine separate Abteilung mit sieben Positionen pfälzischer Gerichte gefunden werden. Als eingeborener Speyerer Brezelbu habe ich natürlich sofort bemerkt, dass das Pfälzer Teller (Saumagen, grobe Bratwurst und Leberknödel mit Sauerkraut und Kartoffelpüree, das auch als Schalen-Dreierlei angeboten wird) fehlt. Da die einzelnen Bestandteile dafür jedoch alle als Gerichte auf der Karte zu finden sind; sollten Sie unbedingt mit Service und Küche über die Zubereitung eines Pfälzer Tellers verhandeln. Normalerweise hätte ich das mit Sicherheit getan, aber dann bin ich fast vom Stuhl gefallen, als ich auf der Karte unter kalten Gerichten russische Eier, reichlich (9,90 EUR) fand. Gott, der Gerechte; sicher sind es gute 40, wenn nicht sogar 50 Jahre her, dass ich dieses Gericht zuletzt auf einer Speisekarte gesehen oder gegessen habe. Das musste ich für mich haben; Ade Saumagen, ade grobe Bratwurst, ade Leberknödel! Ich werde dich öfter als russisch bestellen! Der Gastgeber servierte uns als Vorspeise die Rinderbrühe mit Hummer- und Gemüseeinsatz für 4,90 EUR; wir nahmen sie. Meine Frau bestellte das Tagesgericht Schnitzel mit Bratkartoffeln zum Preis von 10,80 EUR. Ich wählte heute das Exotische oder absolut gefallende russische Ei, reich garniert für 9,90 EUR. Meine Frau trank eine Fanta (2,20 EUR); ich war trotz Weinstube mit guter Auswahl an pfälzischen Weinen, von denen viele aus dem Edesheimer Ordensgut stammten, nicht nach Wein, sondern nach einem Weizenbier. Weizen von Erdinger und Karlsberg waren die Wahl; es war klar, dass ich das Karlsberg-Weizen das erste Mal und das letzte Mal nahm. Ich trinke gerne das Karlsberg Urpils, aber das Weizen wird für mich persönlich barbarisch und ohne bestimmte Gewinnchancen mit dem von Erdinger nicht mithalten! Die Rinderbrühe war absolut genial; sie bestand nicht nur aus Rindfleisch, sondern schwang zusätzlich auch noch vier oder fünf Hummer mit darin. Aber meine Frau hatte mehr Glück als ich; in ihrer Suppenschüssel waren vier Scheiben Rindfleisch drin, in meiner nur eineinhalb. Sie trennte sich zu meinem Vorteil von einer guten Scheibe. Insgesamt stimmten wir überein, dass wir schon lange nicht mehr eine so gute Rinderbrühe gegessen hatten. Meine Süße war auch äußerst zufrieden mit einem süßen Tagesgericht: gut gebratene und sehr zarte Scheiben und Bratkartoffeln, auch wenn sie aus meiner Sicht ein wenig zu hell waren, extrem lecker. Dieses Gericht würde sie jederzeit wieder bestellen. Mein russisches Ei, drei halb hartgekochte Eierhälften, jeweils bedeckt mit einer Tranche Lachs, ruhte in der Mitte des Tellers auf einem extrem üppigen Wurstsalatbett, umgeben von verschiedenen Salaten (Gurken, Sellerie, Kräuter, Bohnen und Weisskraut sowie umrahmt von einer Kette aus halb durchgekochten Tomaten und sehr harten Scheiben. Was ich nicht mehr weiß, ist, ob dieses russisches Ei identisch mit dem der 50er oder 60er Jahre ist. Ich meine mich zu erinnern, dass das Bett damals nicht aus Wurst, sondern aus deftigem Fleischsalat bestand. Ich denke nicht, dass Lachs die Bedeckung der Eierhälften war, aber ich denke an Sardellen, die über das Kreuz auf den Eierhälften platziert waren und kleine Fischrogschübe; Sollte es recht edel und dem Gerichtsnamen gerecht werden, so wurde zumindest in verwundbaren Familien und auch in Restaurants über dem Bürgerlich-Niveau Belugakaviar genommen. Ich erinnere mich nicht an so viel Salat als Umrahmung, aber ich berichtige mich gerne. Das Ambiente ähnelt einer originalen Pälzer Woischtubb sehr; für mich fehlen jedoch die Buttpfannen in den Fenstern. Die Sauberkeit ist sehr gut; nur im mittleren Nassbereich sollte gelegentlich etwas häufiger geputzt werden. Was so schön ist: Manche alten Büsche sind hier und da ein bisschen wild gewachsen! Fazit: Ein Stück Palz im Saarland; Operation gelungen! Wenn das Lokal im Stadtgebiet von Saarbrücken wäre, wäre ich öfter zu Gast. Für mich jedoch wäre die braune Soße, die ich seit meiner Kindheit esse, wahrscheinlich am ehesten zu vermissen; sorry (ehemalige Mitbürger, die ohne sie nicht auskommen)."

La Petite Maison

La Petite Maison

Simonstr. 1, 66424 Homburg-Erbach, Germany

Deutsch • Europäisch • Französisch • Meeresfrüchte


"Das Petite Maison war schon länger auf der Liste. An diesem Tag sollte es terminlich passen. Einen Tag vorher checkte ich telefonisch die Lage. Inhaberin und Köchin Rita Huber war persönlich und herzlich am Telefon. Noch waren Plätze frei. Einen Tag später lief es terminlich wie am Schnürchen. Wie am Vortag verabredet, rief ich nochmals im Restaurant an. Frau Huber erinnerte sich sofort und bestätigte unseren Tisch. Chapeau! Da Restaurant liegt etwas außerhalb im Stadtteil Erbach, ein Wohngebiet. Das Einfamilienhaus, in  dem sich das Restaurant befindet, ist nur dezent erkennbar. Kleines feines Haus Nur wenige Parkplätze stehen am Straßenrand zur Verfügung, diese bereits belegt. Wenige Meter entfernt stehen viele Parkplätze am Friedhof wenn nicht vielleicht gerade ein Promi verabschiedet wird zur Verfügung. Das „kleine Haus“ betritt man seitlich. Eine langgezogene Rampe ermöglicht den barrierefreien Zutritt. Gehbehindertengerecht Barrierefrei ist auch der gesamte Restaurantbereich zu erkunden. Kaum eingetreten, kam uns Herr Huber entgegen und begrüßte uns namentlich mit Handschlag und nahm die Jacken ab. Auch Frau Huber kam zur Begrüßung aus der Küche. Gibt es eine schönere und persönlichere Begrüßung unbekannter Gäste? NEIN! Herr Huber übernahm unsere Betreuung und führte uns in den kleinen Gastraum.  Ca. 20 Gäste können hier Platz finden. Schönen Platz. Gestärkte Tischwäsche, frische Rosen. Auftakt  Knusprig frische Brötchen standen bereits auf dem Tisch zum Start bereit. Dazu gutes Olivenöl, Butter und Meersalz. Die Karten wurden gereicht und erste Wünsche abgefragt. Natürlich unsere Flasche Mineralwasser, 0,75 l € 6,00. Später folgte noch eine Flasche, 0,5 l € 4,50. So lässt sich Crodino trinken: Bitte nicht pur. Herr Huber annoncierte den Aperitif aus einer Mischung von leichter Süße des Holunders und ein wenig bitter des Crodinos. Perfekt beschrieben und geschmacklich getroffen. Für mich einen trockenen Crémant € 8,50. Da macht frau nix falsch. Wobei ich kurz überlegte das Angebot des „Taittingers“  zum Wohlwollen unseres sehr geschätzten „Kollegen“  hbeermann anzunehmen. Aber Champagner überzeugte mich bisher selten. 2 wechselnde Menüs werden angeboten. Und Ritas Klassiker. Gästefreundlich ist die Möglichkeit, Menügänge zu tauschen. Ich entschied mich für 3 Gänge des Gourmetmenü 2, dieses ergänzt den Zwischengang aus Ritas Klassikern: Vorspeise:          Salat aus Jakobsmuschel, Mango und Reis Zwischengang: Tagliatelle à la crème mit frischen Trüffeln Hauptgang:        Steinbuttfilet, Belugalinsen, Kräuterschaum Dessert:              Pistazienmousse, Bourbon Vanilleeis, marinierte Früchte Mein Mann ging es etwas zurückhaltender an. Vorspeise:          Jakobsmuschelfleisch vom Grill auf Carpaccio vom Rinderfilet Hauptgang:        Skreifilet auf geschmortem Chicorée mit Orange und Passionsfrucht Über ein Dessert wollte er nach dem Hauptgang entscheiden. Herr Huber stand uns mit unaufgesetzter Freundlichkeit und Beratung zur Seite. Als dann noch George Clooney auf den Restaurantbereich zu schlenderte, war ich vollkommen begeistert. Leider wusste George, dass er nicht in Restaurant darf. Und so konnte ich ihn leider nicht streicheln, den bildhübschen… Hauskater namens George Clooney! Frau Huber schickte ihr Amuse:  Garnelen in Cocktailsauce, Couscoussalat mit Gemüse und ein Tramezzinisandwich mit Lachscreme. Ein gelungener Auftakt nach unserem Geschmack. Amuse Besonders der saftige Couscous, mit Zitronengras abgeschmeckt, begeisterte mich. Ein Glas Wein durfte uns zum Essen begleiten. Wir wählten von der offenen Weinkarte den Saar Riesling und den Pfälzer Riesling. 0,1 l je € 5,00. Weiter ging es mit unseren Vorspeisen. Fein marmoriertes und mariniertes Rindercarpaccio für meinen Mann. Obenauf drei puristische, leicht gebräunte Jakobsmuscheln. Innen noch glasig. Jakobsmuschelfleisch vom Grill auf Carpaccio vom Rinderfilet Mein Mann war entzückt über die pure Anrichte ohne verfälschende Balsamicospuren, Öle, Salate. Ich durfte probieren und war ebenso begeistert. Die warmen Jakobsmuscheln mit ihrem nussigen Geschmack ergänzten perfekt das Carpaccio.  Und ich bin wahrlich kein Freund der Fleisch Fisch Meeresfrüchtekombi. Dieser Gang hat sich seinen Platz unter Ritas Klassikern verdient. Sehr schön angerichtet auch meine Vorspeise. Die rohe Jakobsmuschel wurde mit Mango und Reis als gemischter „Salat“ serviert. Pumpernickelcrunch begleitete die Vorspeise. Die unterschiedlichen Texturen harmonierten sehr, auch hier nicht übertrieben gewürzt. Salat aus Jakobsmuschel, Mango und Reis Der Salat umrandet von Sesam Algensalat und Pumpernickelcrunch. Algensalat mag ich sehr, allerdings stahl dieses geschmacksintensive Produkt mit Sesam leider dem tollen Salat verdiente die Show. Und was ich im Vergleich wirklich feststellte: Erwärmt dockt die Jakobsmuschel deutlich besser an die Geschmacksknospen an. Mein Zwischengang wurde erwartet und in dieser Zeit wurde er am Nebentisch als Hauptgang serviert. Gesehen haben wir ihn nicht. Aber gerochen! Wunderbarer Trüffelduft! Und wenig später durfte ich die Trüffel schnuffeln. Feine Tagliatelle, in leichter Trüffelcreme, zum Glück nicht ertränkt. Wirklich frischer schwarzer Trüffel obenauf. Ein Gedicht und mein Mann ging selbstverständlich nicht leer aus Tagliatelle à la crème mit frischen Trüffeln @AndiHa: Fahrer muss frau bei Laune halten J . Herr Huber bestätigte: Ein 1A Lieferant gewährleistet die sehr gute Trüffelqualität. Die Wege sind im kleinen Haus kurz gehalten. Frau Huber nahm sich zwischendurch immer wieder die Zeit, sich nach der Gästezufriedenheit zu erkundigen. Sehr schön. Bester Laune, gut betreut und umsorgt durch Herrn Huber und einer weiteren Mitarbeiterin im Hintergrund warteten wir auf den Hauptgang. Nein. Den gab es noch nicht!  Überrascht wurden wir mit einer klassischen Gaumenerfrischung: Hausgemachtes Apfelsorbet auf Calvadosschaum. Eine überaus gelungene Überraschung und Erfrischung. Apfelsorbet auf Calvadosschaum Das Schäumchen, ein Träumchen. Großzügig portionierter Fisch folgte zum Hauptgang auf beiden Tellern. Ein wunderbar saftiges Skreifilet für meinen Mann auf fein geschnittenem Chiccoreé mit aromatischer Orange. Dazu der angekündigte Reis. Skreifilet auf geschmortem Chicorée mit Orange und Passionsfrucht Steinbutt, ebenso saftig, leicht gebräunt für mich. Linsen liebe ich Lavandula: Da musst Du durch! . Und die bissfesten Belugalinsen ohnehin. Der Kräuterschaum sehr gut abgeschmeckt und perfekt ergänzend. Steinbuttfilet, Belugalinsen, Kräuterschaum Ja. Ich bestellte 4 Gänge. Zwischengang 1 3 zu 2 3 geteilt. Und mein Dessert? Übernahm dankend und grinsend mein Angetrauter! Die Wartezeit bot die Möglichkeit einer Botschaft im Gästebuch. Notizen Leider nicht in Schönschrift, der Position des Gästebuches geschuldet: Serviert wurde das Dessert in feinsten Pastellfarben sehr gastfreundlich mit 2 Löffeln. Probiert habe ich natürlich, gönnte aber meinem süßen Begleiter dieses tolle Dessert von Herzen. Pistazienmousse, Bourbon Vanilleeis, marinierte Früchte Ich verspürte keinerlei Hunger, aber so ein paar Trüffeltagliatelle….?  Beim nächsten Ma h l! Was soll ich sagen? Immer schön, wenn Erwartungen übertroffen werden. Aber nicht nur Essen und Ambiente stimmten. Herr und Frau Huber brachten sehr viel Herzblut und Freundlichkeit zu ihren Gästen. Dies verdient die vollste Wertschätzung und natürlich das Wiederkommen! Verbunden mit der Möglichkeit Geoge Clooney zu umarmen. Wir würden Freunde. Verdiente Auszeichnungen an der Eingangstüre. ."