"Ein Spaziergang lockte uns zufällig in den Wittelsbacher Hof. Die Sonne schien und wir erspähten die einladende Gartenterrasse, von der man einen wunderschönen Blick auf die Berge hat. Um es kurz zu machen: Wir bestellten das 3Gang-Menü für den unschlagbaren Preis von 29,00 €. Eine falsch gebrachte Vorspeise wurde ersetzt und nicht berechnet, obwohl fast aufgegessen. Die Küche ist gutbürgerlich deutsch, der Service war freundlich und unaufdringlich. Wir beschlossen, vor unserer Abreise erneut hier zu essen.Der zweite Besuch gestaltete sich anders. Es regnete, wir konnten nicht auf der Terrasse sitzen. Flugs führte uns die Bedienung in einen Nebensaal, weil im Hauptsaal die Hotelgäste Buffet erhielten und der Neid-Faktor ob der besseren À la carte-Gerichte wohl vermieden werden sollte.Hier saßen wir nun. Der gesamte Hotelbau samt Interieur schien mächtig aus der Zeit gefallen und erinnerte an die 60er. Silberkübel- und Besteck, entsprechende Deko und Bestuhlung. Nostalgiefreunde dürfen sich angesprochen fühlenGab es beim ersten Besuch ein Amuse Gueule, reichte uns die Bedienung diesmal einen großen Brotkorb, in dem zwei einsame nicht mehr ganz frische Brotscheiben auf den Verzehr warteten. Eindeutig Überbleibsel vom Buffet nebenan. Als mein Partner nach Brot verlangte, meinte die Bedienung schockiert: „Sie haben ihr Brot doch noch gar nicht aufgegessen.“Anfangs dachte ich: womöglich bleibt das Brot der einzige Fauxpas. So war es leider nicht. Zur Vorspeise. Das Lachstatar mit Wasabi-Paste war frisch und gut abgeschmeckt, die Kartoffelröstie kalt und labbrig. Beim Hauptgericht überwog die Enttäuschung. Schweinemedaillons, Schupfnudeln und Champignonsauce wurden als Hauptgericht serviert. Medaillons zäh, die Schupfnudeln ein Convenience-Produkt und die Sauce mit Maggi angedickt. Immerhin, die Champignons frisch.Zur Nachspeise bestellten wir gegen 21.00h Kaiserschmarrn. Das qualifizierte uns endgültig als Problemgäste. Die Bedienung erwiderte: „Gut, dass Sie mir das jetzt sagen. Der Koch will gleich Feierabend machen und der Kaiserschmarrn ist ja recht aufwendig in der Vorbereitung." Das formulierte er aus so einer drollig-ungastlichen Selbstverständlichkeit heraus, dass man ihm unmöglich böse sein konnte. Der Kaiserschmarn war nicht super-fluffig, aber selbst gemacht und reichhaltig.Fazit: Für 29,00 € bekommt man ein annehmbares Menü, die Küche ist von wechselhafter Qualität. Unbedingt draußen sitzen und den Ausblick genießen. Umgang mit dem Gast ist amüsant kurios. Wir hatten viel zu lachen!"