Brie De Meaux
Interieur No. 253 (im Arp Museum Bahnhof Rolandseck)

Interieur No. 253 (im Arp Museum Bahnhof Rolandseck)

Hans-Arp-Allee 1, 53424 Remagen, Germany

Terrasse • Mittagessen • Warme Gerichte • Parkmöglichkeiten


"Ich stellte mich in einem Bistro vor, das sich in ein eher kleines, jedoch recht anspruchsvolles Restaurant verwandelte. An diesem Tag war der Platz aufgrund einer größeren Gruppe allerdings gut gefüllt und bot Platz für 100 Personen. Wir entschieden uns, unser Mittagessen draußen zu genießen – eine sehr gute Wahl angesichts des vorbildlichen Wetters und des Rheinpanoramas mit Blick auf die Insel Nonnenwerth und die Siebengebirge. Das Personal war sehr freundlich und die Beratung zum Rotwein war erstaunlich detailliert. Die Weinkarte war hilfreich, und zwischendurch kümmerte sich das zuvorkommende Personal rührend um uns. „Warum waren sie bisher nicht so beschäftigt, wenn das Obergeschoss schon voll war?“ fragte ich mich kurz, bevor ich mich entspannte. Zuerst gab es eine Dreierlei-Brühe im Korb sowie Olivenöl in einer Schüssel. Als Vorspeise bestellten wir Oliven und Provolone mit einer Auberginen-Ciabatta sowie ein Risotto mit Garnelen, dazu einige empfehlenswerte Rotweine: einen feinen Spätburgunder und einen Côtes du Ventoux, sowie eine Flasche Wasser. Die Roulade schien mir ein wenig salzig geraten zu sein, dafür gab es später einen köstlichen Espresso. Ich war sehr zufrieden, musste jedoch meinen Espresso selbst bezahlen; insgesamt kostete das Ganze 70 Euro, was ich als angemessen empfand. Dasselbe Adjektiv kann auch auf die Einrichtung angewendet werden. Draußen gibt es eine wunderschöne, mit Schmiedeeisen gedeckte Terrasse mit 70 Plätzen am klassizistischen Bahnhof Rolandseck bei Remagen. Der bereits erwähnte Festsaal ist mit schönen Tischen und einem Kronleuchter ausgestattet. Die Speisekarte bietet eine klare Auswahl an Frühstück, Ciabatta, Salaten, Pasta, Fisch, Suppen, Desserts und Käse. Die Menüs sind übersichtlich, wechseln jedoch wöchentlich, sodass regelmäßige Gäste sich über die zahlreichen regionalen und französisch-italienischen Spezialitäten freuen können. Mehrere Drei-Gänge-Menüs kosten zwischen 30 und 39 Euro. Kuchen und die üblichen heißen Getränke werden ebenfalls angeboten. Ein mehr als solider Grundstock für den späteren Museumsbesuch. Mit freundlichen Grüßen, Sir Thomas."

Brot & Butter

Brot & Butter

Dienerstraße 12, 80331, München, Germany

Käse • Kaffee • Bäckereien • Mittagessen


"Ich bin seit Jahrzehnten ein Fan des Manufactum-Katalogs. Nicht primär wegen der angebotenen Produkte; sie waren und sind heute noch gut, aber auch sehr teuer. Nein, mich haben immer die Geschichten fasziniert, die von guten Autoren über jedes Produkt erzählt wurden. Zum Beispiel wird eine Kupferbadewanne nicht einfach zum Verkauf angeboten. Die Produktbeschreibung informiert den geschätzten Leser, dass diese Wannen nach traditioneller Handwerkskunst nicht maschinell geformt werden, sondern ausschließlich durch die Hammerschläge geschickter Arbeiter. Solche Geschichten liebe ich. Mit jedem Katalogartikel beginnt in meinem Kopf ein alter Schwarz-Weiß-Filmprojektor, der mystische Szenen auf den Bildschirm meiner Vorstellungskraft wirft: ein Mädchen, aus Pommern verkauft, nur im Schweiß ihres Angesichts mit einem Kupferstück erleuchtet von der Urgroßmutter und auf der Flucht in der Unterwäsche. Und das alles mit einer Technik, deren Geheimnis ihr die Mutter mit ihrem letzten Atemzug ins Ohr geflüstert hat. Mein Kopftheater-Protagonist nimmt den in Strömen fließenden Schweiß mit einem Leinentuch auf, natürlich auch von Hand gewickelt bei Vollmond, um teures Fleur de Sel aus den getrockneten Salzkristallen zu gewinnen. Alle Produkte meiner pommerischen Jungfrau können bei Manufactum für gutes Geld gekauft werden. Ich gebe zu, dass Manufactum die phantasievolle Kataloggeschichte in den letzten Jahren klar zerstört hat. Seit der Übernahme der Anteile durch einen großen Versandkonzern ist der Katalog nur noch eine Art Otto-Katalog, der auf die Bedürfnisse besserer Nostalgiker, gutmenschlicher Nachhaltigkeit junger Leute und anderer Romantiker abzielt. Da fast jede Fabrik Nudelheizer Pastamanu-Produktion und fast jede Frucht-, Milch- und Sahnegefriertruhe Eismaschine heißt, wurde das Konzept der Manufaktur bewässert und degeneriert. Trotzdem hat der gute alte Manufactum-Katalog immer noch einen festen Platz in meinem toi...pardon, Sesselgangmanufaktur. Mein aktueller Katalogfavorit ist ein Küchenhandshop, der aus Werkstätten der Amischen in den USA stammt, die, wie wir wissen, nichts verwenden, was von Verbrennungs- oder Elektromotoren angetrieben wird und daher weiterhin konsequent mit der Pferderasse zum Gebet fahren. Der Handquirl kostet stolze 99 Euro, passt aber auch als Dekoration an der Wand einer hypermodernen, stilvollen Küche und kann auch verwendet werden, wenn die elektrische Küchenmaschine ihren Verstand aufgibt und der Benutzer nicht zu doof ist, sie zu benutzen. Und wegen der schönen Erinnerungen an die Legenden und Mythen über gute und alte Dinge aus der Vergangenheit bin ich auch jedes Mal magisch, wenn mein Weg zufällig an einem Manufakturgeschäft vorbeiführt. In München ist das Manufactum-Kaufhaus sehr schön und liegt im Stadtzentrum neben dem Dallmayr und mit Blick auf den kleinen Park am Kurt-Eisner-Platz. In den meisten Fällen kaufe ich nichts oder nur spontan etwas, das mir gefällt, wenn es um Anästhesie und Beta geht. Wie üblich im Einzelhandel erlebt man Licht und Schatten. Von arroganten Snobs sollte man besser nichts verlangen, da ignorantes Verwandtschaftsverhältnis mehr stört, als zu fliehen, unbewusste, geerdete und fast allwissende Mitarbeiter sind alles vertreten. Normalerweise brauche ich keine Beratung, da mir die Artikel aus dem Katalog bekannt sind. Ich kaufte auch Brot und Käse in der Lebensmittelabteilung. Sobald ich einen sündhaft teuren Edelkäse in den Beutel packte, der seine guten Zeiten seit Wochen hinter sich hatte und nach Ammoniak oder Ähnlichem roch, machte ich einen Bogen um die Theke, weil ich befürchte, dass ich es erst zu Hause bemerke, wenn ich es auspacke. Und für eine Beschwerde war der Weg mit der Pferdehaltung zu lang und zu schwierig für mich;"