"Das Maharaja in Weinheim wurde durch eine Anzeige zur Neueröffnung im August 2016 eines der kostenlosen Wochenblätter bekannt, die regelmäßig mit Werbung kostenlos im Briefkasten landen. Leider reichte es nicht für einen Besuch, da es seit dem Eintrag keine Kritik auf GastroGuide gab. Am 30.10. gab es jedoch die Gelegenheit für einen Besuch aus Weinheim. Das Maharaja befindet sich in einem Eckhaus in der Weinheimer Altstadt. Parkplätze sind mit etwas Glück direkt am Restaurant möglich oder wie bei uns oberhalb der Altstadt auf einem kostenfreien Parkplatz, zumindest abends, mit einem fünfminütigen Spaziergang über den Marktplatz zum Restaurant. Der Besucher kann durch seine bodentiefen Fenster zur Straßenseite einen Blick auf den vorderen Gastraum und die Theke werfen. Wir hatten reserviert, was sich an diesem Abend als nicht notwendig erwies. Der vordere Gastraum für etwa 30 Personen war komplett leer, im hinteren Wintergarten mit Platz für ebenfalls gute 30 Personen waren 3 Tische mit 12 Gästen besetzt. Im vorderen Gastraum empfängt einen rechts die puristische weiße Theke mit schwarzen Applikationen. Der Gastraum ist in einem hellen ockerfarbenen Cremeton gestrichen, Decken, Tür- und Säulenumrandungen sowie Wandregale sind in strahlendem Weiß gehalten. Dazu im unteren Wandbereich eine ebenso weiße Holzverkleidung. Passend dazu der hellbraune Laminatboden. Die Tische sind minimalistisch mit weißen Tischdecken, weißen Stoffservietten, Besteck und einer Kerze gedeckt. Weiße Holzstühle mit blau gemustertem Sitz und Rückenlehne sowie eine durchgehende Sitzbank in derselben Farbe an einer Wandseite runden das Bild ab. 2 – 3 Bilder mit indischen Motiven an den Wänden, ansonsten jede Deko, uns gefällt es. Durch den vorderen Gastraum gelangt man über einen kurzen Weg und vier Stufen in den hinteren Gastraum, den Wintergarten. In der Darstellung und Ausstattung identisch zum vorderen, jedoch hier der Boden mit mittelbraunen Fliesen und einer bodentiefen Verglasung mit Blick über die Dächer von Weinheim und die Burgruine Windeck. Die modernen und sauberen Toiletten im Keller sind über eine längere Sandsteintreppe erreichbar, für Menschen mit Behinderungen könnte dies schwierig sein. Die Atmosphäre, mag sie im Vergleich zu anderen indischen Restaurants schlicht erscheinen, bitte, 4. Wir wurden freundlich von drei indischen, männlichen Servicemitarbeitern begrüßt, bestätigten unsere Reservierung, ließen aufgrund der Belegung freien Platz und wurden nach unserer Wahl für den hinteren Gastraum dorthin geführt. Die Kerze auf dem Tisch wurde angezündet, die Karten wurden in einem dunklen Kunstlederumschlag platziert und gefragt, ob wir ein Getränk bestellen möchten. Nach einer angenehmen Wartezeit wurde die Bestellung aufgenommen, die Gerichte gleichzeitig serviert, zwischendurch gefragt, ob alles in Ordnung sei oder wir noch etwas möchten. Auch der Bezahlvorgang erfolgte ohne Wartezeit mit angemessener Rechnung. Für den Service also 4. Bestellt wurden eine Cola 0,4l/3,50, ein Hefeweißbier 0,5l/3,80, eine gemischte Vorspeisenplatte für zwei Personen 12,50 und als Hauptgericht Chicken Jalfraizie 15,90 und Khumbi Matter Paneer 13,50. Dazu Knoblauch Naan 2,80 und nochmal Käse Naan 3,50. Die komplette Speisekarte kann auf der Homepage eingesehen werden. Die Vorspeisenplatte bestand aus gebackenen Zwiebelringen, Samosa's Teigtaschen mit Erbsen und Kartoffeln, Pakora's gebackenem Gemüse in Kichererbsenteig und Paneer Pakora's indischem Frischkäse, gebacken in Kichererbsenteig. Schon die drei extra reichhaltigen Dips aus Mixed Pickles, Minzsoße und Mangochutney, wobei letzteres im Glas auch als Marmelade durchging. Alle drei Dips haben jedoch geschmeckt, keiner von ihnen war ein neues Highlight, aber auch kein Reinfall. Die Vorspeisen wurden frisch für uns zubereitet, jetzt traue ich mich aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu zweifeln, sie haben auf jeden Fall geschmeckt, daher 3,5. Die Hauptgerichte wurden in kleinen Aluschälchen auf einer heißen Platte serviert, angenehm, dass die Teller für die Hauptbissen gut vorgewärmt am Tisch standen. Dazu eine große Schüssel mit lose gekochtem Basmatireis und ein Korb mit vier Stücken Knoblauch Naan. Mein Chicken Jalfraizie Hühnerfleisch in würziger Currysauce mit Zwiebeln, Knoblauch, Tomaten, Karotten und Paprika absolut top. Köstliches Hühnerfleisch, Karotten und Paprika noch mit leichtem Biss, mit einer würzigen/pikanten Sauce in ausreichender Menge, die bereits ein indisches Aroma in der kleinen Schale verbreitete. Auch meine Frau war von ihrem vegetarischen Gericht Khumbi Matter Paneer Champignons mit hausgemachtem Frischkäse, grünen Erbsen, Zwiebeln, Tomaten und Gewürzen begeistert. Die Sauce mild würzig mit den typischen indischen Aromen, frische Champignons und auch die anderen Zutaten deutlich zu erkennen und schmackhaft. Auch ich konnte das Gericht mögen, wenn auch der fleischhaltige Eintrag fehlte. Da es jedoch nicht um mich geht, ebenfalls 4. Sowohl das Knoblauch- als auch das Käse Naan waren schön gebacken, ohne verbrannt zu sein, geschmacklich hielten beide Varianten, was sie von der Karte versprachen 3,5. Sowohl geschmacklich als auch vom Aussehen konnten wir uns von der Qualität des Essens überzeugen, daher auch hier 4. Sauberkeit im Restaurant oder auf den Toiletten war nicht zu beanstanden, daher 4. Der Schluss des Gesamteindrucks kann daher nur lauten: 4 – gerne wieder, wir haben ein zweites indisches Restaurant in der Umgebung gefunden, das man nicht nur erneut besuchen kann, sondern auch weiterempfehlen kann. 1 – sicherlich nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – falls es sich ergibt wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt zurück zur Küchentour."