"Nachdem man sich bereits geistigen Beistand versichert hatte, sollte der Körper nicht zu kurz kommen und ein wenig 'Italienisch' wählen. Auf dem Weg zur Altstadt wurden wir von der einladenden Fensterfront der Restauration beleuchtet: sehr gut besucht und richtig vorzeigbar. Aber wenn der Sponsor der Soirée auf die beiden begleitenden, liebevollen jungen Akademiker verzichtet, sollte etwas unternommen werden. Tatsächlich: freundlicher Empfang und es gab auch einen Tisch am Fenster frei. Der blinkende Brotkorb enthielt solide Bäckereien und die reichhaltigen Speisekataloge waren noch vielversprechender. Die jungen Leute diskutierten natürlich etwas als Alternative im Detail, während meine erwartete fleischige Entscheidung schnell gerechtfertigt war: Tagliata dünn geschnittene Derecôte-Scheiben von der Rinde bis ein wenig zu sehen Rucola-Illustrationen, aber exquisite Balsamico, Kirschtomaten und Parmesanbirnen. Dazu ein kräftiger Rotwein mit dem Namen Primitivo. Der jüngere Typ für die große Pizza Verdissima Spinat und Mozzarella auf vorbildlich dünnem, knusprigem Boden und sein gnädiger Lieblingscolilitonin für den ebenso üppigen Salat aus Sabineblatt mit gegrillter Scamorza des apulischen Verwandten zu Mozzarella, Parmaschinken und Melone. Wasser für drei. Ein repräsentativer und konsistenter Blick auf einen sehr erfolgreichen Querschnitt durch das Gesamtprogramm des Hauses. Dazu gehören hier und da 30 weitere Pizza-Varianten, die als die besten an Orten bekannt sind, eine gute, aber nicht schäumende Auswahl an regionalen Pastaspezialitäten, Fleisch- und Wurstwaren, Suppen und vielversprechende Desserts. Allein: Angenehm gesättigt war leider nur Platz für einen Espresso, natürlich von besserer Qualität für Nuancen als die gleichnamige Ableitung vom Hotelgerät. Das Preisniveau erscheint angesichts der Qualität des Essens akzeptabel: Salate bis zu 13,50 Euro; Pizzen bis 15,90 Euro, Fleischgerichte bis 17,20 Euro. Die Räumlichkeiten auf zwei Ebenen sind geschmackvoll eingerichtet, ohne übertriebenen Weihnachtspiraterie. Chef Salvatore Salerno aus Kalabrien führt das Restaurant seit 1987 und bietet auch einen Liefer- und Partyservice an. Im Sommer kann man wahrscheinlich draußen sitzen, was angesichts der stark befahrenen Brücke eine fragwürdige Option wäre. Macht nichts. Man fühlt sich sehr wohl und willkommen, was natürlich auch die aufgeregte und erwartungsvoll gedämpfte Conversatio Bey am Tisch fördert. 'Ihr Vater ist schön und lustig' wurde mir am nächsten Tag gegeben, eeehhh!! Dafür investiert man gerne die jovialen rund 56 Euro. Also vielen Dank, lieber Salerno, für einen mehr als gelungenen Abend und mit ausgezeichneter Hochachtung, Sir Thomas."