"Auf dem Weg sah ich bereits das Panino des "Peloponnes" offener und nahm es als Kandidat für einen Besuch auf. Heute war es endlich soweit. Das Restaurant verfügt über einen recht großen Außenbereich, teilweise mit einem Zelt, um geschützte Plätze für Tabakfreunde anzubieten. Das eher große Innere hat keine Trennwände, ist aber unter anderem mit Fadenvorhängen (vielleicht ist hier jemand ein Fan der Siebziger) in mehrere Bereiche unterteilt, so dass keine unangenehme Innentemperatur entsteht. Trotz der großen Fenster ist es im Inneren nicht übermäßig hell und auch wenn die Sonne noch hoch am Himmel steht, kommt man innen nicht ohne die teilweise sehr schönen Deckenleuchten aus. Die Tische sind mit Tischdecken und teilweise mit etwas zu großen Pfingstrosensträußen ausgestattet. Dazu in starkem Kontrast ein süß gedeckter, einfacher Papierserviette und Besteck. Leider bleibt man hier halb stecken. Warum keine Stoffservietten und ein schön gedeckter Tisch. Dies wäre passender für den Rest des Ambientes (und auch für den gehobenen Anspruch). Das reicht für 3 Sterne im Ambiente. Service: Als ich den Ort betrat, wurde ich von einem jungen Herrn begrüßt. Auf meine Bitte nach einem Tisch mit etwas mehr Licht (ich lese ohne Taschenlampe) wurde mir ein Bereich mit vielen Lampen angeboten. Dort saß kein Gast und ich durfte mir einen Tisch aussuchen. Die Karte wurde mir schnell gebracht und ich hatte auch genügend Zeit, sie zu studieren. Bei der Bestellung hätte ich mir vielleicht etwas mehr Beratung gewünscht (besonders bezüglich der Portionsgrößen). Aber ansonsten war der Service vom Servieren der Gerichte bis zum Bezahlen ohne Tadel, aber auch ohne Glanz. Ein wenig Verwirrung gab es noch bei meiner Bezahlungsanfrage, aber das konnte schnell geklärt werden. Alles in allem denke ich, dass 3,5 Sterne angemessen sind. Die Speisekarte: Auf dem Restaurantschild am Eingang steht "Italienisch Griechisch". Das ist auch die Karte. Allerdings habe ich das Gefühl, dass die wahre gastronomische Heimat des Lokals auf dem Peloponnes liegt und nicht auf dem Apennin. Auch die separat aufgeführten Pastagerichte und Pizzen ändern daran nichts, der gesamte Laden sagt mir "griechisch" (auch ohne Götterstatuen oder saisonale Empfehlungen oder eine Wochenkarte, nur zwei Fischgerichte sind an einer Tafel an der Wand notiert, aber darauf habe ich mich bei der Bestellung nicht bezogen). Ich habe schließlich folgendes bestellt: 1x Meze (12,50 €), 1x Souvlaki-Variation "Greek Style" (21,50 €), dazu ein Weizenbier (0,5l 3,70 €). Das Essen: Vorab wurde mir ein Brot mit Quark serviert. Beides war in Ordnung, aber nicht mehr. 3-Sterne-Vorspeise Meze Das Meze besteht aus getrockneten Tomaten, Auberginen, Zucchini, Paprika, Oliven, Parmaschinken, Tomaten, Gurken, grünen Peperoni, Feta, griechischen Bohnen, gefüllten Weinblättern (mit Reis ohne Fleisch), Tzatziki und Garnelen. Getrocknete Tomaten, Tomaten und Gurken konnte ich nicht herausstechen, und die Garnelen entpuppten sich als Einzelstück. Das war eine gegrillte Artischocke mit dem Extra. Optisch ein sehr schön arrangiertes Teller, das sowohl von der Menge als auch vom Aussehen mehr hielt, als es versprach. Als Vorspeise ist das sicher für 2 Personen geeignet. Auch geschmacklich konnte die Kombination sehr überzeugen und Tomaten und Gurken fehlten mir nicht. Highlights waren die gefüllten Weinblätter, schöne weiche Blätter und ein wunderbares Aroma. Überraschend auch die gegrillte Artischocke. So ein leckeres Gemüse habe ich noch nicht gegessen. Das einzige Manko war der panierte und gebackene Schafskäse. Hier hätte man auf ein Fertigprodukt zurückgegriffen. Das wäre nicht notwendig gewesen. Ich würde die Vorspeise jederzeit wieder bestellen (aber mit jemandem teilen oder als meine eigene Hauptmahlzeit) und gebe 4,5 Sterne. Souvlaki Greek Style Der Name hat mich ein wenig überrascht, ich dachte immer, Souvlaki sei sowieso eine griechische Spezialität. Nun, diese sollte aus Hühnchen, Lamm und Schwein stammen, im Gegensatz zu den üblichen Spießen aus Teilen des Schweinefleischs. Dazu sollten Rosmarinflöckchen und Tzaziki gekrönt werden. Und so war es auch. Auf einem kleinen Berg halbierter, im Ofen gegarter Gewürzkartoffeln lagen 3 Spieße in leicht unterschiedlichem Aussehen. Alle 3 Spieße sowie die Kartoffeln waren sehr gewürzt, leider schon überwürzt. Die Spieße waren fast optimal, vielleicht ein wenig zu lang. Das Lamm war im Inneren noch leicht rosa, aber es hätte etwas kürzer auf dem Grill bleiben sollen, genauso wie das Hühnchen und das Schweinefleisch. Bei Huhn und Lamm ist das noch nicht so schlimm, aber das Schweinefleisch war bereits etwas trocken. Leider waren die Kartoffeln nicht geschält, was bei Frühkartoffeln kein Problem gewesen wäre, aber hier war die Schale etwas ledrig. Das Tzaziki war wieder sehr gut. Reich an Knoblauch, schön cremig und mit sehr wenig fein gehackten Gurkenstücken. Mit der Vorspeise kann das Souvlaki leider nicht mithalten und bekommt 3 Sterne. Insgesamt überwiegt der Eindruck des Meze, aber das Souvlaki drückt trotzdem auf 3,5 Sterne. Sauberkeit: Was ich gesehen habe, macht einen recht gepflegten Eindruck. 4 Sterne Preis-Leistungs-Verhältnis: Die Vorspeise war qualitativ und quantitativ ein Schnäppchen. Das Gegenteil gilt für das Souvlaki, das mit über 20 € schon eine Ansage ist. Ich denke, 3,5 Sterne sind angemessen. Fazit: Die Vorspeise hat mich voll überzeugt. Das wäre auch der Grund, hierher zurückzukommen. Hauptgang, Ambiente und Service sind in Ordnung, aber kein Grund für einen erneuten Besuch."