"Nachdem der vorherige Besitzer das Bauernhaus Beek im Jahr 2014 geschlossen hatte, wurde es renoviert. Das eine oder andere Designelement wurde übernommen. So der keramische Thresen, der in Deutschland eher selten ist. Wahrscheinlich hundert Jahre alt. Nostalgisch erinnert er wohl an den alten Kaiser Wilhelm II. Die Einrichtung ist hell und freundlich, obwohl nicht besonders teuer, dominiert Weiß. Angenehm ist der Holzboden, aus irgendwelchem Holz. Einige der alten dunklen Balken aus der Vergangenheit wurden erhalten. Nein, das Ambiente ist nicht unangenehm, aber eine echte Wohlfühlatmosphäre, wie man sie in einer Trattoria erwartet, haben wir nicht erlebt. Die Karten wurden präsentiert, inklusive eines kurzen guten Abends. Das kulinarische Angebot ist klar und übersichtlich, was wir besonders begrüßen. Umfangreiche Karten mit 60 und mehr Gerichten hinterlassen immer den Eindruck einer großen Tiefkühltruhe, aus der die Küche meistens frisch zubereitet, anstatt frisch zu kochen. Etwa 6 Vorspeisen, 2-3 Salate, Pizzen, Pasta, 3 Hauptgerichte, Dolci, das war's. Oder nein, das wurde uns auf den Tisch gestellt. Einmal Ente und einmal Zander. Als Vorspeise wählten wir 2 x die Antipasti Passione zu je 8,50 Euro und als Hauptgericht 2 x Saltimbocca Romana zu je 18,50 Euro. Meine liebe Hämsauce bestellte dazu 0,5 Liter Hefeweißbier. Immer wieder erstaunlich, wie Frauen Bier aus Blumenvasen trinken können. Ich habe auch beim Wein verzichtet. Stattdessen Pils, da Kölsch nicht im Angebot ist. Ja, ich weiß, wie man Kölsch auf Italienisch bestellt, ist ein Stilbruch. Io saluti Birra! Das Amuse Bouche wurde gleich nach der Bestellung serviert. Schön, um einen Gruß an die Küche zu senden, auch wenn es nicht sehr warm war. Etwas Weißbrot, wie es jede Filialbäckerei täglich herstellt. Eine Creme, die an ein gutes Espana Convenience Aioli erinnerte. Ein hausgemachtes Produkt aus der Küche? Die bestellten Biere kamen schnell. Das Pils war gezapft. Ich hätte lieber ein frisch gezapftes Bier gehabt. Pils fast ohne Schaum ist wie Kuscheln ohne Mädchen. Der Service war flott. Oder um Helene Fischer zu zitieren, atemlos. Die Vorspeise wurde bereits serviert. Viel zu schnell. Die Küche hatte auch die Antipasti-Speise schnell zubereitet. Etwas eingelegtes Gemüse, etwas Parmaschinken, eine noch kleinere Scheibe Salami und gefühlte 12.847 Gramm Formaggi. Alles von guter Qualität, aber sehr überschaubar. Kein Aha-Erlebnis. Vermutlich Ware im Wert von 2 Euro maximal! Und dann kam sie wieder, die Erinnerung an Helenes atemlos. Gerade mal die Vorspeise verzehrt, in Erwartung des nächsten Pils, serviert der Service schon die Hauptgerichte. Ein Blick auf den Teller, Touché, positiv hoch 3! Das Kalbskarree präsentierte sich auf dem Teller. Dazu bestellte Pasta und etwas Gemüse. Das Fleisch von ausgewählt sehr guter Qualität, der weiße Wein schmackhaft und der Parmaschinken brachte auch viel Spaß im Mund. Ohne Wenn und Aber eine sehr gute Küchenleistung. Wir schauten uns um. In der Umgebung ein gemischtes Publikum. Da gab es den Studenten, der seine Schatzi Zeuge der Pizza werden ließ. Schatzis fröhliches Gelächter stieg mit steigendem Vino Rosso. Aber es gab auch das gut situierte Paar 50, das hier, inklusive Aperitif, 4 Gängen, Dessert und Grappa, gute 150 Euro liegen ließ. Die Dame erinnerte etwas an Carmen Geiss, die schon bekannt ist, die immer nach Roooobert schreit und deshalb nach einem Fernsehprogrammwechsel ruft. Offensichtlich will der Grigio viele Zielgruppen ansprechen. Von einfach Pizza bis hin zu Pasta bis hin zu 5-gängigen Gaumenfreuden. Ein Dessert haben wir nicht mehr gegessen, weil wir nicht mehr lachen konnten. Die Abrundung erfolgte mit einem Grappa Ramazzotti. Noch ein Blick auf den männlichen Service. Adrett, flott, immer den aufmerksamen Blick für leere Gläser und leere Teller. Perfekt. Es wurde zu schnell serviert. Deshalb fühlten wir uns nicht wohl. Atemlos wurde von Gang zu Gang gehetzt. Keine Frage, es wurde fehlerfrei gearbeitet, aber keine Beziehung zum Gast aufgebaut. Außerdem ein wirklich netter Kommentar zur noch sehr jungen Dame hinter der Bar, die teilweise auch die Getränke servierte. Dank sei dem Himmel, die Zeiten sind lange vorbei, wo Servicekräfte dunkel gekleidet sein mussten. Mode muss nicht teuer sein. Ein schickes T-Shirt, dazu eine Chino-Hose, fertig ist das nette Serviett. Aber was hier auf den Tisch kam, scusa Signore Padrone, aber da sollte man als Chef schon drauf achten. Es darf ruhig ein bisschen über Primark Fashion hinausgehen. Unsere Anmerkung richtet sich nicht speziell gegen die hübsche junge Dame als Person, sondern nur gegen ihr Outfit! Die Vorspeise bekam 2 von 5 Sternen, die Hauptgerichte gute 4 von 5 Sternen, der Service 3 von 5 Sternen. Macht einen Schnitt von 3 Sternen. Die Hauptgerichte bewiesen zweifelsohne, dass in der Küche jemand steht, der kochen kann. Anders ausgedrückt, das Restaurant hat das nötige Potenzial, um sich zu steigern. Der Service ebenso. Die Grundlegenden stimmen. In diesem Sinne wünschen wir dem Restaurant, das erst gut 6 Monate geöffnet hat, viel Erfolg. Und wir werden wiederkommen."