"Von 2007 bis 2019 habe ich fast um die Ecke von Romiosini in der Seegefelder Str. gelebt. Gestern waren wir dort wieder nach langer Zeit. Früher lebte das Romiosini von seinem preiswerten Angebot: z.B. Grillplatte Athen, 4,95 €. Das Restaurant war auch 30 oder 35 Jahre alt und erhielt daher ständig Jubiläumsauszeichnungen. Wenn man dort hinging, wusste man, dass man keine Haute Cuisine erwarten durfte, aber das Preis-Leistungs-Verhältnis (siehe oben) war mehr als in Ordnung. So gut, dass man sich wunderte, wie das möglich war. Daher blieben wir nach einem Abend oft statt eines Abendbrots hier kurz und aßen recht gut. Und verließen dann das Restaurant mit einer Gesamtrechnungssumme zwischen 10 und 15 Euro. Gestern sind wir auch aus leicht nostalgischen Gründen noch einmal zurückgekehrt und haben in Erinnerungen geschwelgt. Bundesliga und WM auf dem großen Bildschirm, im Raucherzimmer! Lange her. Die Optik hat sich nicht viel verändert. Der Service, eine meist sehr freundliche Griechin und Originalstein des Restaurants, ist anscheinend nicht mehr verfügbar. Beim Blick in die Speisekarte fiel uns das deutlich angepasste Preisniveau auf: Grillplatte Athen: jetzt 14,95 €. Die Fotos an den Wänden und in der Karte lassen jedoch vermuten, dass die Qualität sich nicht "verdreifacht" hat wie der Preis. Dies wurde leider bestätigt, als wir das Essen probierten, das uns serviert wurde. Alles wie gewohnt, nur die Preise sind exorbitant gestiegen. Das wäre nicht sooo schwierig, wenn das Niveau der Küche an die Preise angepasst wäre. Das Essen schmeckte wie gewohnt, man wurde satt. Das griechische Bier hatte einen seltsamen Geschmacksmix, leicht süß (lange nicht gereinigtes Fass? Das habe ich noch nie bei Alfa erlebt, weder in Griechenland noch im Romiosini). Fazit: Wenn ich in ein Restaurant gehe, in dem ich aufgrund des Preisniveaus nur "Trash-Küche" erwarten kann, ist dies das oben genannte. Meine Entscheidung. Wenn ich jedoch in ein Restaurant mit ganz normalen Preisen gehe, kann ich auch Essen auf diesem Niveau erwarten. Die Kombination, die wir gestern dort erlebt haben, ist kein Weg. Schade. Aber vielleicht ist dies die Essenz von Nostalgie: falsche und enttäuschte Erwartungen..."