"Hotelgäste sind ein gefangenes Publikum, und der Koch kann sie wie Sklaven behandeln. Normalerweise würden wir ein Hotelrestaurant meiden, und schon gar nicht eine Touristenburg! Aus welchen Gründen auch immer, wir haben hier an zwei Abenden gegessen und jede Minute genossen. Der Cocktail Linari war mir zu süß, aber der Frau hat es geschmeckt (4,20 Euro). Auch den offenen Geldermann Sekt fand ich eher süß (4,90 Euro). Als Amuse-Bouche brachte unsere Kellnerin ganz vorne eine halbe kleine gekochte Kartoffel mit Quark und eine Scheibe Radieschen: ein perfekter Start für den Spreewald. Der Ceasar-Salat mit Scampis war gut (12 Euro), ebenso die weiße Spargelsuppe (6 Euro). Weißer Spargel war das Thema des Tages, dazu Sauce Hollandaise und gekochte Kartoffeln mit brauner Butter. Die Filets vom Zander und Wels waren gut (22 Euro) und das großzügige Kotelett vom heimischen Hausschwein war fabelhaft! (22 Euro). Am zweiten Abend gab es Lachsfilet (14 Euro) und gebratenes Wildschwein mit grünem Spargel und hausgemachten Gnocchi (17 Euro), beides eine ausgezeichnete Wahl. Bei den offenen Weinen war der Blanc de Noir sehr gut, ebenso der deutsche St. Laurent (1/4 Liter für 11,30 Euro). Der Rioja Reserva war reif und samtig und passte sehr gut zum Wildschweinbraten (0,75 Liter für 48 Euro). Sprudelwasser (Liebenwerda) kostet 5,50 Euro für eine 0,75-Liter-Flasche. Nicht zu vergessen die Tonkabohnen-Crème Brûlée, eine kleine, aber sehr befriedigende Sünde nach all dem Essen! (7 Euro). Der Innenraum ist großzügig, die Bedienung kompetent. Nach dem Essen bietet Rocco's Bar nebenan eine entspannte Landschaft aus Sofas und Sesseln, um ein Glas Tempranillo (8 Euro) oder einen 16 Jahre alten Lagavulin (6,30 Euro) zu genießen. Viel besser geht es nicht, und wir waren sicher nicht das letzte Mal hier."