"Zur Mittagszeit bin ich im Sake , einem ziemlich neu eröffneten Gastrobetrieb am St.Johanner Markt, eingekehrt. Ich dachte zuerst, dass es sich hierbei um einen asiatischen Schnellimbiss handeln würde; es ist allerdings eher eine Art von Bistro mit Asia-Touch. Schön, dass man bei endlich warmen Temperaturen draussen sitzen konnte. Leider fahren gerade durch die Saarstrasse nicht wie sonst nur die Belieferer der Geschäfte am Markt und Taxen sondern jetzt auch verstärkt Baufahrzeuge, die dort absolut nichts zu suchen haben und diese Strasse wohl als eine Art Abkürzung nutzen. Dafür kann das Sake natürlich nichts; hier wäre eher das Ordnungsamt gefragt, das aber offenbar lieber den ruhenden Verkehr kontrolliert und Parksünder aufschreibt. Das Sake bietet von Dienstag bis Freitag ein Tagesmenu mit Tagessuppe als Vorspeise und als Hauptgericht entweder Huhn Szechuan oder Ente mit Ananas an. Zusammen mit einem Kaffee oder einem Espresso kostet das Ganze in der Huhn-Version EUR 6,00 und als Enten-Variante EUR 8,00. Ich entschloss mich allerdings für eine Suppe und ein Entengericht von der Normalkarte. Die Suppe Tom Yam Gum, auch bekannt als die thailändische Nationalsuppe , trägt auf der Speisekarte zu Recht den Hinweis Schärfegrad 3 . Sie war in der Tat gut scharf und hat als Einlage Garnelen, Gurkenscheiben, Bambusstreifen, Pilze und kleine Salatblätter. In dieser Version wird man sie allerdings in Thailand nirgends finden; sie ist hier doch ziemlich europäisiert , hat aber dennoch sehr gut geschmeckt. Wer es nicht so scharf mag sollte sich besser für die Wan Tan Suppe oder die berühmt-berüchtigte Pekingsuppe entscheiden, wenn es denn eine Suppe sein soll. Bei der von mir gewählten Ente im Steintopf werden Entenbruststreifen nach Bauernart (so steht es auf der Karte auf diversen Gemüsen zu Reis gereicht; dieses Gericht hat mich insgesamt gesehen qualitativ doch etwas enttäuscht. Das Sake (vormals Dampfschiff ist zwar ein neuer Farbtupfer im Bermuda-Dreieck St.Johanner Markt, Fröschengasse und Saarstrasse, aus meiner Sicht allerdings eher etwas für den kleinen Hunger und weniger etwas für üppiges Tafeln. Und zu hohe kulinarische Ansprüche sollte man an diese Art von Küche nicht stellen; das würde nämlich unweigerlich zu Enttäuschungen führen."