"Eigentlich habe ich nicht mehr damit gerechnet, dass wir den Weg zu der alten Oper in Frankfurt Main, bei der großen Anzahl an Sehenswürdigkeiten schaffen werden, doch es kam anders, als ich es mir vorgestellt habe. Wenn ich ehrlich sein soll, wollte ich nur schnell ein paar Fotos schießen und weiter, doch daraus ist eine ganze Serie geworden, wie man es hier sehen kann. Auch, wenn es nur eine Runde gewesen ist, so entdeckte ich, dass das Äußere voller Anspielungen auf diverse Bühnenstücke hier gibt, sowie deren Schöpfer miteinbezieht, somit kann ich nur das beschreiben, was wir an unserem letzten Tag in dieser Stadt gesichtet haben. Ein Bau und deren Umgebung spiegelt immer das wider, was dem Zeitgeist entspricht, so kann man schon den Vergleich zu „Kulturtempeln“ dieser Zeit in anderen europäischen Metropolen nicht scheuen! Eine gewisse Ähnlichkeit besitzen sie zu einander, das sei der Entstehungszeit geschuldet, doch jedes unter ihnen ist trotzdem unverwechselbar. Im 19. Jahrhundert, als es „Mode“ gewesen ist, Opernhäuser zu errichten, wurde auch dieses Haus als solcher konzipiert, doch soweit ich gelesen habe, wird es heutzutage regelmäßig als Veranstaltungsort genutzt, nicht nur für das erwähnte Genre, sondern auch für die „leichte Kost“ ; An einem Detail seitlich vor dem Eingang, genau genommen an dem angegliederten Café, weist in die Entstehungszeit hin: 1880 kann man an einer der gußeisernen Laternen entnehmen. Ob sie tatsächlich so alt sind, kann ich nicht mit Sicherheit sagen, denn auch Frankfurt ist während des 2. Weltkriegs stark zerstört worden, sowie dieses Haus ebenfalls. Wie es sich für ein Ensemble nach italienischem Vorbild gehört, wurde die Umgebung miteinbezogen. So lockern die ihn umgebenden Brunnen die Szenerie auf, wie man es sich in einem Schauspiel vorstellen würde. Über diese werde ich einen separaten Bericht verfassen. Dadurch, dass Frankfurt über Jahrhunderte eine freie Reichsstadt gewesen ist, so ziert viele der alten Bauten der Doppelköpfige Adler, so wie es hier ebenfalls angebracht wurde. Unter den dazugehörenden Göttern (es deutet jedenfalls darauf hin wurde der Spruch: „Dem Wahren Schoenen Guten abgebracht, der bis heute den Giebel ziert. Als Betrachter weiß man nicht, wo man die Augen zuerst wenden sollte, denn so viele Details gilt es zu erfassen, nicht alle aus der standperspektive sind eindeutig erkennbar: Götter, Masken und eine Quadriga. An den Ecken weitere Wesen, sowie ein Adler, der seine Schwingen darüber all dem Ausbreitet. Wie es sich für einen „Musentempel“ gehört, reicht nicht nur ein Blick um dies zu erfassen, denn die Männer, die in kleinen Kartuschen zu sehen sind, kennen nur „Geweihte“, doch sie sind schön anzusehen, auch wenn ein Schutzdraht um sie gezogen wurde… Trotz aller Bemühungen konnte ich nicht herausfinden, ob meine Vermutung zutrifft, denn der „Lorbeerträger“ erinnert mich an Wolfgang Amadeus Mozart, dessen Werk „Don Giovanni“ zur Eröffnung hier Aufgeführt wurde. Die Neoklassik bezog sich gerne in seiner Formsprache auf vergangenes, so möchte ich keine weiteren Spekulationen aufstellen, sondern höchstens auf die Bilder verweisen! Sie sagen mehr als 1000 Worte und jeder weitere Kommentar ist an dieser Stelle mehr als überflüssig…"