"Nachdem der ehemalige Besitzer des Restaurants "Zum Junge Griechen" das Schloss Filseck in Uhingen übernommen hatte und der darauf folgende Besitzerwechsel, sollte das Eislinger Restaurant jetzt eher "Zum Junge Syrer" genannt werden (wenn ich richtig informiert bin). Der Name wurde jedoch nur im Menü behalten, der Name des alten Besitzers wurde überfüllt - zum Beispiel heißt es nicht mehr "gesunde Küche von Milos" sondern "Gesundes aus der Küche". Nachdem das Menü mit seinem stabilen Einband und seiner aufwendigen grafischen Gestaltung einen recht guten Eindruck macht, wollte der neue Besitzer wahrscheinlich die Kosten für einen neuen Druck sparen. Aber das ist ziemlich billig. Der neue Besitzer hat auch die vorherige Website nicht übernommen, stattdessen ist diese Domain jetzt offensichtlich zum Verkauf. Ambiente: Das Restaurant befindet sich im Stadtzentrum von Eislingen, direkt an der ehemaligen B10. Seit vor einigen Jahren die Straße um Eislingen herum fertiggestellt wurde, hat sich der Verkehr auf der ehemaligen Bundesstraße zumindest in dem Maße verringert, dass man draußen in einer tolerierbaren Lärmkulisse sitzen kann. Da es ein schöner und warmer Frühsommerabend war, ließen wir uns auch etwas draußen platzieren. Der Außenbereich würde sicherlich keinen Preis in einem Wettbewerb für Schönheit und Gemütlichkeit gewinnen - auf der einen Seite die Hauswand, auf der anderen Seite eine Steinmauer zur Straße, dazwischen zwei Tischreihen. Es blieb kein Platz für ein bisschen Grün übrig. Nicht einmal die Wand war visuell mit ein paar Blumenkästen bestreut, obwohl es sich anböte. Das Innere ist, etwas überraschend, mit Bildern und Motiven aus Griechenland dekoriert. Leider ist das Sitzen ziemlich beengt, das Optimum wurde bei den Plätzen herausgeholt. Ein Gefühl der Gemütlichkeit will sich nicht wirklich in einem vollen Restaurant einstellen. Und letzteres ist ziemlich häufig der Fall, da dieser Ort ziemlich gut besucht ist. Auch unter der Woche wird empfohlen, am Abend zu buchen. Essen und Trinken: Auf der Karte stehen die üblichen griechischen Gerichte mit Gyros, Souvlaki, verschiedenen Lamm- und Fischgerichten. Das Restaurant bietet auch einige Kombinationen von Fleisch und Fisch oder Meeresfrüchten an. Ich entschied mich für Gyros mit gegrilltem Kalamar. Als Vorspeise wählte ich gefüllte Pilze mit Käse überbacken. Meine Frau entschied sich für Feta Saganaki sowie ein Dessert aus griechischem Joghurt. Preise: Kalamar trifft auf Gyros: Tintenfisch, kombiniert mit Gyros. Dazu griechischen Bratkartoffeln und gemischtem Salat (Marktsalat): 12,90 Euro Saganaki: Schafskäse in hausgemachtem Brot gebraten, mit griechischen Bratkartoffeln und griechischem gemischten Salat (Marktsalat): 9,90 Euro Gegrillte Champignons: Gefüllt mit Hackfleisch und mit Käse überbacken: 5,20 Euro Joghurt Sehr lecker und machte Appetit auf mehr. Dann kamen die gegrillten Champignons: Insgesamt sieben mittelgroße Champignons garniert mit etwas grünem Salat auf einem Teller. Auch einige Scheiben Weißbrot (Baguette). Die Hackfleischfüllung war gut gewürzt, und die Zubereitungszeit war genau richtig gewählt, sodass die Pilze und der Käse leicht braun wurden, aber nicht verkohlt. Nach einer kurzen Wartezeit bekamen wir dann unseren Beilagensalat: grüner Blattsalat, Gurke, Kräutersalat, eine Olive und eine milde Peperoni. Der Salat war köstlich mit Balsamicoessig und Olivenöl. Allerdings war der Blattsalat schon an den Bruchstellen deutlich braun. Diesen ließ ich auf meinem Teller liegen und wies darauf hin. Meine Einschätzung, dass der Salat etwas älter sein müsse, ließ aber wieder sprechen. Er sei ganz frisch, die braune Verfärbung käme nur vom Essig, da er schon eine Weile liege. Abgesehen davon, dass "frisch" und "schon eine Weile liegen" für mich einen klassischen Widerspruch darstellen, wird ein grüner Salat nach meiner Erfahrung erst weich und ungenießbar, bevor der Essig braun verfärbt. Aber ich sparte mir diese Diskussion mit dem Service. Unser Hauptgang hingegen gab keinen Anlass zur Kritik. Das Gyros war schön knusprig und gut gewürzt. Fast noch besser schmeckten mir jedoch die gegrillten Calamari als Ganzes. Die Marinade, in die diese gelegt wurden, hatte eine angenehme Schärfe und traf meinen Geschmack. Das Tzatziki war in Ordnung, für meinen Geschmack hätte es etwas mehr Knoblauch vertragen. Die griechischen Bratkartoffeln waren genau richtig: nicht zu blass und nicht zu dunkel, sondern knusprig braun. Meine Frau war auch sehr zufrieden mit dem Saganaki. Sie hatte mehr mit der Menge zu kämpfen, die vier Scheiben waren fast zu viel für sie. Zum Schluss brauchte man noch etwas Platz für den griechischen Joghurt als Dessert. Dieser wurde als ordentliche Portion dargeboten, optisch sehr schön mit Honig, fein gehackten Nüssen und einigen Beeren. Und so lecker wie er aussah, schmeckte er auch. Service: Wir hatten vorher reserviert und bekamen gleichzeitig unsere Außenplätze zugewiesen. Wenig später wurden auch die Speisekarten abgenommen und wir wurden bedient. Die Bestell- und Wartezeiten für die Getränke sowie die Gerichte waren optimal. Der freundliche Service kam auch regelmäßig vorbei, um zu fragen, ob etwas fehlte. Es gab einen weiteren Ouzo auf Kosten des Hauses. Sauberkeit: Keine Kritik, alles funktionierte sehr sauber und gepflegt. Auch die Sanitäranlagen. Fazit: Bis auf den Salat mit den bereits braunen Bruchstellen war alles zu unserer vollsten Zufriedenheit - gutes Essen, freundlicher und schneller Service, angemessene Preise. Nur das Ambiente könnte etwas freundlicher sein."