"Zwecks Verschönerung des Arbeitszimmers ging es heute auf in den Industriepark Kassel bei Fuldabrück. Hier findet man fast alles zwischen Das Erlebnis Einrichten , Lebst Du schon oder wohnst Du noch oder Yippiejaja yippie yippie yeah . Ein leckeres Mittagessen sollte auch mit drin sein, und so schaute ich vorab schon einmal, was sich in der Nähe bietet. Und weil große Lust auf chinesische Speisen bestand, war dies Hauptaugenmerk meiner Suche. Fündig wurde ich mit dem China Restaurant Lohfelden, nur wenige Minuten und weniger als zwei Kilometer von oben genannten Häusern entfernt. Lohfelden, ein unbeschriebenes Blatt für uns. Das Navigationsgerät steuerte uns zielgerichtet auf einen Parkplatz in der Nähe hinzu. Eine Stunde frei parken, das sollte reichen. Wir mussten ein wenig suchen, aber das Chinarestaurant war gut ausgeschildert und befindet sich im Bürgerhaus. Auf den wenigen Metern Fußweg dorthin konnte wir einiges an weiterer Gastronomie ausmachen, so zwei italienische und ein bosnisches Restaurant. Wirkte der Wegweiser zum Bürgerhaus, dem China Restaurant und einer Bar noch recht fröhlich, so fragten wir uns, ob wir hier richtig seien, als wir vor dem Gebäude standen. Alles war sehr düster, und es gab auch kein Schild, das auf ein Restaurant hindeuten würde: Das Restaurant aus der Ferne Beim näher Kommen konnten wir jedoch gedeckte Tische hinter der Glasfront erkennen, und Aschenbecher auf Tischen im Außenbereich deuteten darauf hin, dass es hier Leben geben musste. Auch die Tür stand offen. Ansonsten aber keine Anzeichen von Leben in Form von Gästen. Alle Tische leer. Es sah etwas unwirklich, düster und tot gar schon aus, und im Eingangsbereich stellte ich dann die Frage: Lieber nach Hause fahren, oder? Immer noch ein namenloser Eingang Keine Ahnung warum, aber meine Liebste hielt dagegen ach, lass uns reingehen . Vielleicht weil der Hunger zu groß war? O.K., einen Versuch war es wert und im Nachhinein wäre es äußerst schade gewesen, wenn wir hier nicht eingetreten wären. Denn es hat sich gelohnt! Nach Betreten des Restaurants steht man eigentlich schon mitten im Büffet. Zweigt man vorher nach rechts ab, so gelangt man in den menschenleeren Bereich an der Glasfront zum Platz vor dem Bürgerhaus, den wir vorher gesehen hatten. Geht man durch den Buffetbereich hindurch, so öffnet sich eine neue Welt. Und hier war Betrieb! Zumindest waren etwa 5 Tische belegt zumeist die Tische an der Glasfront nach hinten hinaus mit Blick auf einen kleinen Teich. Wir waren überrascht, denn vom äußeren Eindruck her hatten wir mit so etwas nicht gerechnet. Wir suchten uns ein Plätzchen am Fenster mit Blick auf den Teich voller Enten (die Ente auf meinem Teller später stammte hoffentlich nicht aus diesem Teich . Im Sommer sicherlich recht idyllisch! Blick auf den Teich Ein junger Mann fragte uns, ob wir vom Buffet oder a la carte essen wollten, und wir beide entschiedenen uns für letzteres. Auch wenn das Buffet im Vorbeigehen recht appetitlich ausschaute, so hatten wir aus schlechter Erfahrung andernorts kein Verlangen danach. Die nächste Überraschung war die kleine Speisekarte. Inklusive Beilagen und Nachtisch gab es nur 55 unterschiedliche Speisen. Dazu 8 Mittags Schnellgereichte zwischen 7 und 9 Euro, bei denen wahlweise eine Frühlingsrolle oder Tagessuppe inbegriffen ist. Wird man sonst von hunderten Gerichten in der Speisekarte erschlagen, die sich teils nur durch Hinzufügen einer einzigen Zutat unterscheiden, so war hier die Auswahl leicht zu treffen und erweckte auch den Eindruck, dass man hier weiß, was man tut und sich auf die wenigen Speisen konzentriert. Meine Liebste wählte das Mittags Schnellgericht M03: Gebratenes Hühnerfleisch mit Champignons. Als kostenlose Vorspeise wählte sie die Frühlingsrolle. Ich wiederum wagte ich mich wieder einmal an Ente mit Gemüse und wählte vorab eine Pekingsuppe. Zu alledem bestellten wir uns eine große Flasche Mineralwasser. Der erste Eindruck war gut, und wir stellten fest, dass es viel weniger Dekoration als sonst in asiatischen Restaurants gab, was dem Ambiente aber eher zuträglich war. Gastraum mit Blick Richtung Buffet Fensterfront zum Ententeich Während des Wartens schweiften unsere Blicke umher, und wir stellten fest, dass der Zahn der Zeit schon ein klein wenig an dieser Gastronomie genagt hatte, auch wenn es dem ungewöhnlich schlichten Ambiente keinen Abbruch tat. Die Tische teils schon mit Rissen und abgestoßenen Ecken, Dekorationsscheiben mit Sprüngen und das gläserne Kuppeldach so grün veralgt, dass man teilweise den Himmel nicht mehr sehen konnte. Auch die Herrentoiletten waren für meine Begriffe bezüglich Sauberkeit eindeutig verbesserungswürdig. Zwar gab es zwei unterschiedliche Seifenspender, Oliven und Holunderduft, aber es roch unangenehm nach Urin, und die Toiletten waren nicht besonders sauber. Zurück am Tisch war das aber schnell vergessen, denn die Vorsuppe kam als Tiegel mit Deckel, der dann vom Herrn im Service abgedeckt und mitgenommen wurde. Wow! Das sah aus wie ein halber Liter Pekingsuppe! Pekingsuppe Viel weniger war es wohl auch nicht! Es dauerte einige Zeit, bis ich auf den Grund des Gefäßes stieß. Vor allen Dingen war die Suppe richtig heiß bis hin zum letzten Löffel und schmeckte dazu auch recht gut. Allein vielleicht ein wenig mager gewürzt. Aber besser so, als andersherum. Ähnlich war es bei der Frühlingsrolle meiner Frau. Es hätte ein Tick mehr Salz sein können, aber noch einmal: besser so als andersherum! Die Frühlingsrolle an sich sah schon einmal super aus und gehörte zu den größten Exemplaren, die wir je zu Gesicht bekommen haben. Frühlingsrolle Und dann die Worte meiner Holden: Ich habe noch nie eine so appetitliche Frühlingsrolle gesehen! . Sowohl von außen, als auch von innen. Das sah selbstgemacht aus. Nichts verkocht oder matschig. Im Gegenteil. Alle Bestandteile sauber und erkennbar geschnitten und gut gegart. Wirklich lecker! Der beigefügten Sauce war es nur ein bissel viel, vielleicht als Ausgleich dafür, dass sie ein wenig wässrig war. Mit dem vorletzten Löffel meiner Suppe kam auch schon mein Hauptgericht. Herr Ober musste ein paar Sekunden warten, bevor er mir den Teller reichen und die leergelöffelte Suppe wieder mitnehmen konnte. Wir erhielten so langsam den Eindruck, dass es mit der sonst so wohlbekannten chinesisch asiatischen Freundlichkeit hier nicht weit her war. Ich hatte eher den Eindruck, dass unser Mann im Service relativ genervt, ungehalten und ungeduldig war, distanziert und wortkarg dazu (kein einziges Mal die Frage danach, wie es geschmeckt hat . Es wirkte schon fast arrogant, so als wollte man ausdrücken zu besserem geboren zu sein als nervenden Kunden Speisen servieren zu müssen. Aber auch das tat den Speisen an sich keinen Abbruch! Die knusprige Ente sah super aus und war genau nach meinem Geschmack! Ja, sie war nicht mehr rosa, aber auch nicht staubtrocken. Knusprig die Haut und das Fleisch halbsaftig . Ich habe es genossen! Sehr gut. knusprige Ente Und auch das Hühnerfleisch mit Gemüse mundete meiner Liebsten sehr gut. Die erste Bemerkung war darüber, dass der Brokkoli schön bissfest sei! Gebratenes Hühnerfleisch Während ich meine Portion trotz gefühltem halben Liter Pekingsuppe bis auf die Hälfte der Reisbeilage vertilgte, musste meine Frau irgendwann stoppen und ließ sich den Rest für zu Hause einpacken. Und so freute ich mich schon auf ein schönes Abendessen : . 7,00 Euro und dann noch für zu Hause mitnehmen? Selten erlebt. Insgesamt gesehen war dieser Besuch ein kleiner Glücksfall, wenn man bedenkt, dass ich vor der Türe stehend noch sagte Lass uns heimfahren! . Stammgäste scheint es reichlich zu geben, so wie wir Gesprächen der umsitzenden Menschen entnehmen konnten. Dort wurde zwischen Tischen hin und hergerufen bis zum nächsten Mal , oder ich gehe lieber Sonntags zum Grillbuffet . Unsere Empfehlung ist ausgesprochen! Das Verzehrte so wie es in der Speisekarte steht: Peking Suppe 3,00 € M03. Gebratenes Hühnerfleisch mit Champignons, Bambus und Reis 7,00 € (Jedes Menü enthält eine Frühlingsrolle oder Tagessuppe Geröstete Ente (knusprig mit verschiedenem Gemüse in scharfer Soße 12,50 € Mineralwasser 0,75 l 4,50 €"