"Dieser alteingesessene Landgasthof liegt wie man in der Gegend sagt – „beim Düwel op de Rinn“, auf Neudeutsch etwa „in the Middle of Nowhere“. Das drückt sich auch schon bei der offiziellen Adresse aus, ein Straßenname wird dort nicht genannt: Arp’s Gasthof, 24232 Flüggendorf. Serviert wird dort sehr traditionelle Holsteiner Küche. Ich zitiere mal aus dem Angebot des „Flüggendorfer Winterbuffet“ am kommenden 3. Februar (macht euch keine Hoffnung, das ist seit Wochen ausgebucht): Grünkohl, Mehlbüdel und „Großer Hans“, Rübenmus, Schwarz Sauer (mit Schweinerippchen), Kochwurst, Kasseler Nacken, Schweinebacke, Backobst und Kirschsoße, süß saure Rippchen mit Preißelbeersoße, Bratkartoffeln, Buttermilch und Fliederbeersuppe, Apfelgrütze, Rote Grütze, Schwarzer Peter und Käse aus der Region. Zwei bis sechsmal pro Monat jeweils samstags und/oder sonntags gibt es von 10:00 – 13:00 Uhr einen „öffentlichen Brunch“, zu einem solchen waren wir anlässlich eines Geburtstags eingeladen. Auch die Brunchtermine sind Wochen und Monate im Voraus ausgebucht, und so war das Haus auch am heutigen Tag bis auf den letzten Platz gefüllt. Da ich nicht sicher bin, ob ich wirklich alle angebotenen Leckereien gesehen habe, nehme ich wieder das Programm zu Hilfe: Brot und Brötchenauswahl, verschiedene hausgemachte Marmeladen und Wurstsorten, Räucher und Gravadlachs, Koch und Katenrauchschinken, Roastbeef und Kasseleraufschnitt, eine bunte Käseplatte, Matjesvariationen und diverse Salate, dazu gekochte Eier, Rührei, Spiegelei mit Speck und Würstchen, Pfannkuchen, eine süße und eine herzhafte Suppe. Im warmen Teil des Buffets gab es Hirschgulasch, Hackbällchen, Entenbraten, schwedischen Schweinebraten, Bratkartoffeln, Sauerkraut mit Kochwurst und noch einige andere Leckereien. Den süßen Abschluss bildeten verschiedene hausgemachte Eisbomben, diverse Süßspeisen und Obstsalat. Die Qualität und der Geschmack des Angebots waren über jeden Zweifel erhaben, der einzige kleine Wermutstropfen, der jedoch das Gesamturteil nicht beeinflussen kann, ist, dass die Götterspeise auf dem Nachtischbuffet etwas zu fest geraten war. Das Ambiente ist das eines gut gepflegten Landgasthofs, rustikal aber schonend modernisiert, an der Sauberkeit im Gastraum und auch den Toiletten gab es trotz des Gästeansturms nichts zu mäkeln. Die Aufgaben des Personals beschränken sich bei einer solchen Gelegenheit im Wesentlichen auf die Organisation des Nachschubs und das Abräumen der geleerten Teller, aber auch die Wünsche nach koffeinfreiem Kaffee und alkoholfreiem Sekt wurden problemlos und umgehend erfüllt. Wer jetzt Lust auf traditionelle Holsteiner Küche verspürt, kann sich hier schon mal die Termine der nächsten Veranstaltungen ansehen: [hidden link]"