"Es war Abend und wir standen auf einem Parkplatz nach einem anstrengenden, ausgiebigen Wandertag, belastet von ständigem Regen, hungrig in Plön, es regnete wieder in Strömen und wir waren froh, dass der kurze Weg zum Restaurant Eisenpfanne lag. Also sind wir hin gegangen. Mit dem offenen Bildschirm in der Hand über dem Kopf gehalten (alles andere ergibt nicht wirklich Sinn oder? wir fanden schnell den Ort. Die überdachten Plätze vor dem Restaurant waren nicht besetzt. Auch die ungedeckten Tische in der Seitenstraße waren alle frei. Warum? Von der Gasse aus konnte man auch zum Restaurant gelangen. Wir betraten den Gastraum durch den schmalen Eingang von der Langen Straße und bemerkten sofort, dass es auch dort eng ist. Und es war voll, kein freier Tisch. Obwohl mir der Laden von der Dekoration her total überladen schien, war er irgendwie gemütlich. Manchmal hat man Glück, denn gerade als wir weiterziehen wollten, waren 2 Tische frei. Wir setzten uns und hofften, dass kein Reserviert-Schild aufgestellt wird, das war nicht der Fall, wieder Glück gehabt. Die Speisekarte lag auf dem Tisch und wir lasen sie durch. Die italienischen Gerichte waren vorrangig. Ich hatte eigentlich auf gute bürgerliche deutsche Küche getippt, regional ausgerichtet, und der Name deutet das auch an. Aber gut, es ist ja ein italienisches Restaurant. Die Kellnerin war schnell und aufmerksam. Sie kam mit einem netten Lächeln auf den Lippen an unseren Tisch und fragte nach unseren Getränkewünschen und nahm die Bestellung auf. Als sie recht zügig kamen, hatten wir uns noch nicht entschieden. Deshalb bat ich um etwas Aufschub und einen zweiten Start. Dieser wurde uns mit einem Lächeln gewährt. Beim zweiten Versuch eine Bestellung aufzugeben, war ich immer noch nicht fertig, aber mein Schatz entschied sich spontan, eine der mit Kreide beschriebenen Spezialangebote an den frei hängenden Tafeln zu lesen. Es sollten eine Schinken-Rucola-Pizza und eine Spargel-Schinken-Pizza (eine uns bisher unbekannte Kreation) sein, davor wollten wir noch einen kleinen Salat und eine Gulaschsuppe. Die lauwarme Gulaschsuppe schmeckte mir nicht. Sie erinnerte mich an Dosensuppe. Das wäre fast okay, wenn der Koch sich wenigstens einmal Mühe gegeben hätte und geschmacklich verbessert hätte. Mein Eindruck war, dass sie nur aufgewärmt wurde, kein Pepp, kein Feuer, einfach lahm. Der Salat war eher süß, er sah aus, als wäre er auf den Teller geworfen worden. Ich glaube nicht, dass das möglich ist, auch wenn der Gastraum voll besetzt ist. In diesem Fall ist das nicht wirklich gegeben, denn hier liegt auch ein Fokus für mich auf guter Küche, hochwertige Leistung unter ständigem Stress. Hier gibt es auch die Annonce (wenn es die Schnittstelle zwischen Küche und Ausgabe gibt und insbesondere die Kellner sind gefragt, etwas zu sehen und sie vor dem Servieren anzuhalten. Hier gibt es auch einen Rüffel vom Haus. Meine Schinken-Rucola-Pizza war gut belegt, knusprig und hat mir auch geschmeckt. Die Pizza mit dem Spargel hatte holländische Sauce obendrauf. Auch sie schmeckte wie aus der Dose, hier wohl aus dem üblichen Tetrapack. Schade, seit Jahren hatte ich keine selbstgemachte Sauce Hollandaise mehr in einem Restaurant auf dem Teller. Leider stehen hier wohl eher finanzielle und geschmackliche Interessen im Vordergrund. Das Restaurant war wirklich voll, und als wir die Eisenpfannen verließen, waren die reservierten Plätze alle besetzt. Ich gehe davon aus, dass wir mit unserer Speisenauswahl keinen Volltreffer gelandet haben. Andere Gäste haben vermutlich bessere Erfahrungen gemacht. Unsere waren an dem Tag nicht so berauschend, zumindest was die Küche betrifft. Hier kann ich nicht mehr als 3 Sterne vergeben."