"Gestern am Faschingssonntag war es mal wieder soweit. Der seit über 40 Jahren obligatorische Besuch des Fastnachtsumzuges in Aschaffenburg stand an. Der Zug ist eigentlich nicht der Rede wert und das Niveau wird von Jahr zu Jahr schlechter. Doch aus der langjährigen Tradition heraus trifft sich der harte Kern des Familienclans meiner Gattin, Sister Act mit Ehemännern, jedes Jahr am gleichen Platz zum Bejubeln der Umzugswagen sowie der Tanz- und Musikgruppen. Bei der Gelegenheit wird das sogenannte Vorglühen getätigt, bevor es dann zum Nachfeiern in eine urige Kneipe geht. Dieses Jahr war wieder die Krone in Mainaschaff unser Ziel. Eine urige Dorfkneipe mit einem griechischen Wirt, bei dem alles unkompliziert, aber auch manchmal hektisch und unorganisiert abläuft. Achilles, so heißt der Grieche, ist der Vater des griechischen Fußball-Nationalspielers Jose Holebas, der aus unserer Gegend stammt und mittlerweile beim AS Rom in der Serie A aktiv ist. Ich habe aber noch nie gehört, dass Achilles über seinen erfolgreichen Sohn spricht oder gar mit ihm angibt. Im Gegenteil, er ist ein bodenständiger, fleißiger Mann, der die Krone zu einem beliebten Treffpunkt für Jung und Alt aus dem Ort gemacht hat. Im oberen Stockwerk des Hauses befindet sich das Mainaschaffer Puppenschiff, ein über die Landkreisgrenzen hinaus bekanntes Marionetten-Theater. Bedienung Der Chef Achilles wurde im Service von einem jungen Mann unterstützt. Die erste Bestellung von Getränken wurde rasch aufgenommen und nach kurzer Zeit ordentlich serviert. Das Bier kalt, der Wein in der richtigen Temperatur, alles okay. Getrunken wurde unter anderem Schlappeseppl Kellerbier 0,5 l, 3,00 €, Erdinger Weißbier 0,5 l 3,00 €, Schlappeseppl Export 0,5 l 3,00 €, griechischer Rotwein, Naussa 0,2 l, 3,90 €, Spezi 0,4 l, 2,50 €, Sodenthaler Gourmet Mineralwasser 0,75 l, 4,00 € usw. Die Essensbestellungen wurden dann im Anschluss an die erste Getränkelieferung tischweise aufgenommen und nach angenehmer Wartezeit kamen ebenfalls tischweise die Speisen an den Tisch, so dass alle 14 Personen fast gleichzeitig essen konnten. Nachfragen wie „hats geschmeckt“ kamen auch. Der Getränke-Nachschub klappte gestern nur auf Zuruf, was dem großen Andrang geschuldet war und uns nicht weiter störte, da ja daraufhin prompt geliefert wurde. Nach dem Essen wurde eine Karaffe mit Ouzo für die Männer auf den Tisch gestellt. Die dazugehörigen Gläser haben wir dann selber gefüllt, was für jeden 0,4 cl ergab. Die Damen wurden mit je einen Wodka-Feige versorgt. Das gleiche Ensemble wurde beim Bezahlen noch einmal auf den Tisch gestellt. Und das alles aufs Haus. Das ist aber dort auch so üblich, das kannten wir schon von früheren Besuchen her. Das Essen Die Speisekarte bietet von Vorspeisen über Salate, Pizzen, griechischen Grilltellern, Lamm, Fisch, Rumpsteaks ein großes Sammelsurium, da bleibt natürlich die Verwendung ab und zu von TK-Ware nicht außen vor. Folgende Speisen wurden heute aufgetischt: Für mich Gyros Pita (6,50 € . Eine etwas kleinere Portion Gyros, umlegt mit Pitabrot und mit köstlichem Zaziki. Leider musste ich reklamieren, dass mein Gyros etwas angebrannt und hart war. Nach in Augenscheinnahme und direkter Entschuldigung durch Achilles wurde es von ihm persönlich in die Küche zurückgebracht und mir etwas später dann eine neue Portion wirklich sehr gutes Gyros mit nochmal Pitabrot und Zaziki von ihm mit nochmaliger Entschuldigung serviert. Das Reklamationsmanagement funktionierte also einwandfrei. Das war aber auch das Einzige, was es am Essen der 14 Personen zu meckern gab. Und da ich schon von der ersten Gyrosportion das Pitabrot und Zaziki überwiegend gegessen hatte, war ich nach dem Verzehr knüppelsatt. Meine Angetraute entschied sich für den Teufelsspieß (11,50 € . Zwei Souvlaki-Spieße in einer Metaxasoße mit Wedges. Den dazugehörigen Beilagensalat gab es vorab. Er war jetzt nicht unbedingt erwähnenswert, was die Auswahl betrifft, aber mit einem schmackhaften Haus-Dressing versehen, so dass er von der Gattin komplett verputzt wurde. Das Fleisch zart, gut zu schneiden und selbstverständlich auch gut zu kauen, geschmacklich sehr pikant. Der Metaxa war deutlich herauszuschmecken. Die Gattin war mehr als zufrieden mit ihrer Wahl, denn auch der Schärfegrad war für genau richtig, schärfer hätte sie es gar nicht gewollt. Vier Personen an unserem Tisch entschieden sich für die die Pizza Diavolo (7,00 € , die eine spürbare Schärfe hatte und äußerst geschmackvoll daherkam. Gut belegt, schön dünner, krosser Teig und kein dicker Rand. Genau wie wir sie gerne haben. Das auf dem Tisch befindliche scharfmachende Pizza-Gewürz wurde deshalb nicht zum Einsatz gebracht. Einmal warme Meze (gebackener Schafskäse, dicke Bohnen, gebackene Zucchini- und Auberginenscheiben sowie Zaziki und Pitabrot für 8,90 € . Die Vorspeise fungierte für den Besteller als Hauptgang und sättigte ihn ausreichend. Geschmacklich empfand er sie als sehr gut. Die Gerichte an unserem zweiten Tisch habe ich weder fotografiert noch werde ich sie beschreiben. Tatsache ist, dass alle sehr zufrieden waren. Das Ambiente Rustikale, strapazierfähige Einrichtung in massivem Holz. Die Tische eingedeckt mit roten und weißen Tischdecken, Papierservietten und Bestecken. Kerzen standen auch drauf und wurden auch angezündet. Was mir beim Eintreten in die gute Stubb auffiel, war eine neue Bestuhlung. An den Wandseiten immer noch die alten Holzbänke, der Rest jetzt mit bequemen Holzstühlen mit einer dicken Leder-Sitzfläche optisch ansprechend und bequem ausgestattet. Mir gefällts, passt zu dem Anspruch den die Krone an sich selbst und auch ihre Gäste haben. Urig, rustikal, aber auch eine gewisse Gemütlichkeit vermittelnd mit einem Stammtisch für die einheimischen Rentner, der aber gestern für die anderen Gäste freigegeben war und auch voll besetzt war. Sauberkeit Nix zu beanstanden. Auch die Toiletten wirken gepflegt Mein Fazit: Mehrmals im Jahr sind wir in der Krone, aber immer zum geselligen Beisammensein, nie ich mit meiner Gattin alleine. Für so einen Anlass gerade richtig. Und dass man mittlerweile ohne Reservierung gar keinen Platz mehr bekommt, spricht dafür, dass das Konzept mit allem Drumherum in der Krone gut bei den Gästen angenommen wird. Man weiß, was einem erwartet oder auch, was man nicht erwarten kann. Deshalb unser Gesamteindruck: 4 unbedingt wieder! (1 – sicher nicht wieder, 2 – kaum wieder, 3 – wenn es sich ergibt, wieder, 4 – gerne wieder, 5 – unbedingt wieder "