Boeblingen
Anami

Anami

Stadtgrabenstraße 29, Böblingen, Germany, 71032, Boeblingen

Sushi • Asiatisch • Japanisch • Asiatisch


"Heimliche Böblingen Fans (ja, die scheint es sogar in gastronomischen Kreisen zu geben! dürfen sich über eine neue Location freuen. Rund um den sogenannten Schlossbergring haben die hiesigen City  und Leerstandsmanager grad einiges zu wuppen. Da ist Bewegung drin – und manche scheinbar hoffnungslosen Fälle wenden sich doch noch zum Guten. Das Gebäude Stadtgrabenstr. 29 befindet sich zwar in erstklassiger 1a Lage, ist mit Auto, Öffis und zu Fuss gut zu erreichen, verfügt über etliche (kostenpflichtige Parkmöglichkeiten in der Nähe – hat jedoch eine wechselvolle Geschichte. Vom ehemaligen Bekleidungshaus in meiner Jugend bis zum jetzigen hippen Lokal mit dem Untertitel „asia kitchen bar“ liegen Welten, auch kulinarischer Art. Dumpf meine ich mich an wenig erfolgversprechende türkische, spanische und italienische Lokale zu erinnern, die nie besonders lange überleben konnten. Jetzt scheint das „Anami“ einzuschlagen. Hat wahrscheinlich den Puls der Zeit getroffen… Beim bisherigen Vorbeifahren war mir nie ganz ersichtlich, ob das Lokal offen hat oder nicht. Eine grosse Dunkelheit wabert über dem Erdgeschoss. Auch beim Betreten habe ich intuitiv nach dem Lichtschalter gesucht.  Schwarz und metallenes Anthrazit sind hier die vorherrschenden Farbtöne – kombiniert mit einem dunklen Laminat im Tropenholzimitat und einigen farblich abgesetzten Kachelfliesen. Dazu freiliegender Beton in geschickter Trompe l’œil Optik und eine Menge offenliegendes Metall und Gitter an der Decke – ob mit oder ohne Funktion, ist hier schon fast egal… Wie aus dem Nichts heraus werde ich schon vom Service begrüsst, der mir freundlicherweise einen Tisch am Fenster anbietet. Hier sieht man auch ohne Taschenlampe. Sofort sympathisch sind mir die Stühle mit einem mehrfach geleimten Bugholzunterbau (aus Teak? und mattschwarzen Sitzschalen. Urbequem, sehr reduziert und eher im skandinavischen Stile. Minimalistisch stylish auch der Rest, bis hin zu schwarzen Servietten, schwarzen Strohhalmen, einer roten Blüte auf jedem Tisch. Dieses Lokal könnte überall auf der Welt sein, ob in New York, Saigon oder Abu Dhabi. Auf Böblingen käme man eher weniger. Der Service verhält sich professionell zurückhaltend bis wertschätzend. Nichts geschieht in Eile, jeder Handgriff sitzt. Ob auch die Speisen diesem Gesamteindruck entsprechen werden? Die Homepage verrät: „Anami verkörpert den Geist der in Deutschland aufgewachsenen Asiaten, mit Einflüssen verschiedenster Kulturen mit denen wir in unserer Kindheit aufgewachsen sind.“  Der restliche Text wirkt ein bisschen, als ob er von „Google Translate“ übersetzt worden wäre. Naja, das gibt der eigenen Fantasie einfach mehr Raum. Die – natürlich komplett in Schwarz gehaltene – Speisekarte weist ein grosses Angebot an Sushi und Sashimi auf, nebst interessant klingenden Fisch und Fleischgerichte, die ziemlich crossover daherkommen. Dazu zwei vegetarische und zwei Kindergerichte (inwieweit Kinder tatsächlich schon auf Teriyaki – Sauce stehen, müsste man mal austesten . Ausserdem gibt es wöchentlich wechselnde Mittagsgerichte für 8,80 Euro, die auch in der örtlichen Tagespresse annonciert werden. Für meine eher kurz bemessene Mittagspause also gerade recht. Spontan macht mich an: Toro Toro: Thunfisch gebraten, mit Sellerie, Zwiebeln und Sojasauce, serviert mit Reis und Salat. Ob Toro Toro tatsächlich ein real existierendes Gericht ist oder nur ein Fantasiebegriff, müsste ich mal recherchieren. Vermutlich letzteres. Ist einfach auszusprechen und hält den Gast vom peinlichen Radebrechen ab. Mein Essen steht in weniger als 10 Minuten auf dem Tisch und ist optisch schon mal hübsch anzuschauen. In einer handwerklich ansprechend glasierten Schale in blauen Schattierungen (asiatischer Einfluss? sind gebratene Thunfischstreifen, Reis und knackige Blattsalate nebeneinander arrangiert (europäische Art . Wird mit einem Löffel serviert – dem Gast steht es jedoch frei, wahlweise Messer und Gabel oder Stäbchen zu benutzen. Ich probiere ungeniert alles mal durch. Der trockene, kurz marinierte Thunfisch ist von bester Qualität und erinnert vage an Kalbfleisch. Über allem liegt als Topping eine knackige Mischung von hellem und dunklem Sesam. Wer mutig alles – samt Blattsalate durcheinandermischt, erhält einen würzigen Mix unterschiedlicher Aromen, Texturen und Temperaturen. Interessant und so noch nie gegessen. Die Portion ist nicht allzu gross und hinterlässt garantiert kein unangenehmes Völlegefühl. Obwohl ich nur eine halbe Stunde im Lokal gesessen habe, verlasse ich das Haus in wohliger Tiefenentspannung. Vielleicht komme ich schon nächste Woche wieder?"

Ristsurante Pizzeria Da Michelina

Ristsurante Pizzeria Da Michelina

Im Zimmerschlag 6, Böblingen I-71032, Deutschland, Boeblingen, Germany

Pizza • Deutsch • Fastfood • Italienisch


"Über die gastronomische Agglomeration am Zimmerschlag Schönaicher First auf Böblinger Gemarkung habe ich vermutlich schon mehrfach geschrieben. Mehrere Lokale (mit immer wieder wechselnden Betreibern reihen sich hier an der Stadtgrenze Böblingens in Fusslaufnähe aneinander, schön gelegen, unweit von Streuobstwiesen, Buchenwäldern, landwirtschaftlichen Flächen. Als Ausflugsziel sehr beliebt, so dass hier immer genügend Wanderer, Jogger, Walker, Fahrradfahrer und Grossfamilien vorbeikommen, ebenso Anwohner des nahen Stadtteils Rauher Kapf und Mitarbeiter eines grossen IT-Unternehmens. Ein wahres Eldorado für die Gastronomie, sollte man meinen. Manche Lokale zeigen aber erst mal die kalte Schulter, wollen geradezu erobert werden. So auch Da Michelina. Irgendwie ist immer Ruhetag, Mittagsschliessungszeit oder Ferien, wenn ich hier vorbeikomme. Einmal haben wir es tatsächlich erfolgreich geschafft, einzudringen und sassen bereits mit aufgeschlagener Speisekarte auf der Terrasse. Dann kam ein Servicemitarbeiter herangeeilt, um mitzuteilen, dass Ruhetag sei. Das war vor etwa zwei Jahren. Heute gelingt endlich ein erfolgreicher Besuch. Da Michelina hat drei Ruhetage pro Woche und auch nur am Sonntag bereits mittags geöffnet. Schon am Eingang weist ein Schild darauf hin, dass es aufgrund Personalmangels zu längeren Wartezeiten kommen kann. Man hat sich als Gast also in Demut zu üben. Zunächst eine lobende Erwähnung des hübsch gestalteten Aussen- und Gartenbereichs. Hier waren tatsächlich Menschen mit dem Wunsch nach Verschönerung am Werk. Nur dunkel kann ich mich an das kruschtelige Ambiente erinnern, als dieses Lokal noch Schützen hiess… Als erste Gäste gleich um 12 Uhr wählen wir einen Zweiertisch auf der Terrasse, der noch kurz vor unserer Ankunft frisch gewischt wurde. Fast im Minutentakt treffen weitere Gäste ein. Kein Wunder: die Haltestelle der Schönbuchbahn liegt vor der Türe. Bald schon wird die Speisekarte gebracht. Da Michelina (so heisst hier die Besitzerin und zugleich Köchin bietet alles, was man sich beim Italiener (hier: bei der Italienerin wünscht: bunte Vorspeisen, frische Salate, eine Riesenauswahl an Pizze (von denen manche Markus, Bernd und Fredi heissen, hoffentlich nicht nach verflossenen Ehemännern benannt , diverse Pastagerichte, Fisch und Fleisch, sowie einige italophile Desserts (Tiramisu, Tartufo, Panna Cotta . Ganz allerliebst auch die Kinderkarte, auf der die Speisen lustige Namen tragen: Ich weiss nicht Ich habe keinen Hunger Ich bin satt Ist mir egal Ich will das nicht. Wir sind nicht satt, sondern ziemlich hungrig. Wählen daher eine Pasta frutti di mare (15,90 Euro und eine Pizza vegetale (12,90 Euro , dazu Cola zero (0,4 Liter für 3,90 Euro und Pinot Grigio (0,2 Liter für 6,20 Euro . Nach einer halben Stunde wird das Essen aufgetragen – und es sieht sehr hübsch aus. Die Spaghetti sind mit einer leicht knofeligen Tomatensauce angerichtet, dazu Muscheln und Shrimps. Ein wahrer Hingucker ist eine stilisierte Rose aus Roter Bete. Am Nebentisch glaubt man auf den Nudeln etwas Kohlrabihaftes zu entdecken. Auf jeden Fall eine nette Idee! Auch die Pizza kommt bunt und wohlschmeckend daher, mit krossem Rand, aber sehr dünnem Teig im Inneren. Darauf reichlich Käse, Zwiebeln, Paprika, schwarze Oliven, Artischocken, Champignons. Der gut gekühlte Pinot Grigio wird in einer schmalen Karaffe gereicht und ist ganz okay, doch nicht das Highlight, das man uns weismachen will (wir zitieren aus der Homepage: „Wein, ist nicht nur ein Getränk, dass aus Beerenfrüchten hergestellt wird. Unsere erlesene Weinauswahl ist schwerwiegend aus dem italienischen Raum. Jede einzelne Flasche ist akribisch für unsere Karte ausgesucht worden, da haben Sie die Qual der Wahl. Ihr Gaumen wird in jeden Fall verwöhnt werden.“ Gar nicht schmeckt uns der Kaffee zum Abschluss (2,70 Euro , da deutlich zu bitter und daher den Magen aufwühlend. Bei den Toiletten scheint übrigens derselbe schmückende Geist gewirkt zu haben, der auch das restliche Ambiente verschönert hat. Hier findet man eine Vielzahl an Pflegeprodukten eines bekannten Drogeriemarktes. Kein Wunder, dass manche Damen so lange zum Nasepudern brauchen. Wir beschränken aus jedoch aufs Wesentliche, denn die Schönbuchbahn fährt im Halbstundentakt zurück."

Kitchen Böblingen

Kitchen Böblingen

Charles-Lindbergh-Straße 7, 71034, Boeblingen, Germany

Wein • Voll • Küche • Gesund


"Inzwischen ist das Einlassprocedere in der Gastronomie so kompliziert geworden, dass man insgeheim schon wieder nach Lokalen mit Abhol- und Lieferservice Ausschau hält. Vor einem Jahr hat es ja auch geklappt. Bei meinen Recherchen stosse ich überraschend auf das „Kitchen“ in meiner Heimatstadt Böblingen. Obwohl es offenbar schon im letzten Quartal das Jahres 2019 eröffnet wurde, ist seine Existenz bislang komplett an mir vorübergegangen. Trotz absolut zentraler Lage. Zwischen Meilenwerk und Bahnhof am Rande des Böblinger Flugfelds gelegen – mit der malerischen Anschrift „Charles-Lindbergh-Str.“ – verbirgt es sich allerdings im Windschatten einiger neu erstellter, gesichtsloser Bürogebäude. Parken ist hier eher ein Problem, doch dafür sind Bahnhof und Busbahnhof nur wenige Schritte entfernt. Die verheissungsvolle Homepage verspricht ein biozertifiziertes Restaurant mit beeindruckendem Hygienekonzept. Ein Onlineformular zur Essensbestellung finde ich zwar nicht, die freundlich kooperative Dame am Telefon verspricht mir jedoch am Vorabend, dass ich einfach vor Ort bestellen könne und in 10 Minuten sei das Essen abholbereit. Das klappt – und ich darf sogar im Lokal auf das Essen warten, da kurz vor 12 noch keine anderen Gäste da sind. Auf der Speisekarte finden sich eine Vielzahl von Burger-, Bowls- und Salatvariationen – von ganz klassisch bis vegan/vegetarisch, ausserdem Spiesse und Tellergerichte, Nachspeisen und Fruchtsäfte, Brauspezialitäten, Hausweine mit klingenden Namen „Helene die Leuchtende“ und Cocktails. Da ich nicht unbedingt der Burgerfan bin, bietet sich die Mittagskarte an. Ich bestelle 1x Argentinisches Rinderhüftsteak mit Kräuterbutter, Wilden Kartoffeln und Sour Cream für unglaubliche 11,90 Euro , 1x gegrilltes Zanderfilet mit Grillgemüse und Rosmarinkartoffeln 12,90 Euro , dazu jeweils ein Beilagensalat 3,50 Euro . Während es in der Küche mächtig zischt und brutzelt, nutze ich die Gelegenheit, das Ambiente auf mich einwirken zu lassen. Könnte genauso eine Hotellobby in Antalya wie ein kerniges Lokal in Arkansas sein: sehr viel dunkles Massivholz, weich gepolsterte Retro-Sessel und massige, ausladende Ledersofas, dazu Kristallkronleuchter und Leselampen. Dazwischen Bibliotheksregale, deren Bestand ich erst als reine Deko hinnehme. In einem unbeobachteten Moment greife ich einige Bände heraus und sehe erstaunt: alles bibliophile Ausgaben aus dem letzten Jahrhundert, alles echt.  Trotzdem wirkt das ganze Interieur irgendwie wie eine Filmkulisse und ein bisschen strange. Soll der unterkühlten Business-Umgebung draussen aber wahrscheinlich einen gemütlichen Gegenpol bieten. Die übrigens sehr nette und unkomplizierte Servicedame hat nicht zu viel versprochen: in weniger als einer Viertelstunde kann ich das frisch zubereitete Essen mitnehmen. Zuhause beim Auspacken grosse Freude! Das Argentinische Rinderhüftsteak ist von bester Qualität und preislich unschlagbar vor Begeisterung vergesse ich, ein Foto zu machen . Obwohl medium bestellt, ist es relativ durch, aber immer noch überraschend zart und aromatisch. Mit Kräuterbutter und Sour Creme in einer extra Plastikschale hat man nicht gespart. Auch von den Wilden Kartoffeln gibt’s eine Riesenportion. Das Zanderfilet ist auf der Haut gebraten, das mediterrane Grillgemüse und die Rosmarinkartoffeln schwimmen allerdings im Fett dürfte ruhig weniger sein… . Auch zum relativ unspektakulären Beilagensalat wird ein Öldressing gereicht, das wir zuhause noch mit etwas Balsamicoessig durchmischen. Alles in allem waren wir vom freundlichen Service, der raschen Zubereitung und der Qualität der Speisen sehr angetan. Die Mittagsangebote werden wir auch in den kommenden Wochen noch mal aufmerksam studieren. Vielleicht lässt das „Kitchen“ in diesem Winter auch seinen Lieferservice wieder aufleben? Sonst lohnt es sich bestimmt, mal vor Ort zu essen. Das Ärztehaus Medicum und der Shoppingtempel Mercaden sind übrigens nur wenige Schritte entfernt – und wer nach dem Essen noch eine Runde drehen will, hat am nahe gelegenen Langen See Gelegenheit dazu."

Nostos

Nostos

Im Zimmerschlag 8, 71032, Boeblingen, Germany

Käse • Salate • Griechisch • Meeresfrüchte


"Wie bereits erwähnt hat sich in den letzten Monaten während des vermeintlichen Stillstands in der Gastronomielandschaft viel verändert, und auch in meiner Heimatstadt konnte ich noch nicht alle Innovationen sehen, geschweige denn testen. Es gibt zwei neue Eröffnungen in Sichtweite auf der Raumwirkung, vis-à-vis auf gegenüberliegenden Straßenseiten. Sie sollten sich nicht inhaltlich und konzeptionell konkurrenzieren – aber sie werden wahrgenommen werden. Das Nostos befindet sich im Schäferhundeverein in einem unspektakulären Gebäude, dem man einen passenderen Charakter haben könnte. Die wechselnden Wachen der letzten Jahre habe ich nicht alle im Kopf. Über dem regulären Tischniveau mit Aasfressern und Bier wurden auch die Bedürfnisse der Gäste selten erfüllt. Nun hat sich an dieser Stelle eine völlig neue Idee etabliert, die mir spontan sehr gut gefällt. Erstmal Glückwunsch zum außergewöhnlichen Namen für ein griechisches Restaurant, nachdem wir schon zu oft in Mykonos, Akropolis oder Hellas waren. Die antiken Griechen unter uns werden Nostos sofort übersetzen können – die anderen können es googeln. Zweite Anerkennung für die einfache, zurückhaltende Einrichtung ohne mediterranen Kitsch und blau-weißem Interieur. Die vorhandene Rustikalität wurde von den Vorgängern übernommen und nur mit blassgrünen Tavernenstühlen und -tischen gepolstert. Die Serviceboys wirken agil, ehrgeizig, wenn vielleicht auch nicht unbedingt vom Fach. Ein Menü im DIN-A3-Format als Tischset liegt vor einem aus. Es gibt 98 verschiedene Gerichte. Wer sich über die Vielfalt der Variationen und die teilweise überteuerten Preise wundert, wird während des Abends eine Aussage finden. Hier handelt es sich tatsächlich um eine griechische Tapasbar. Hier kann jeder eine x-beliebige Speisenfolge aufbauen, jederzeit etwas hinzufügen und gerne mit den Tischgenossen teilen. Nach meinem Geschmack! Das Angebot umfasst eine Vielzahl von Pasten, Salaten, Käse, Fisch- und Fleischspezialitäten, viel Gemüse und Gerichte. Kleiner Scherz mit Lokalbezug (die Daimler-Werke sind nur wenige Kilometer entfernt): Vorspeiseteller für mehrere Personen namens „Mezedes Bens“. Bei meinem ersten Besuch wähle ich mit meiner Begleitung: mit Oregano marinierte schwarze Oliven (2,50 Euro), die in einem schönen grünen Porzellanboot serviert werden. Baby-Calamari vom Grill (8,60 Euro), die reich an lauwarm sind und von einem cremigen Kichererbsen- und Linsensalat begleitet werden. Köstlich! Ebenso excellent sind die gegrillten Tintenfischarme (13,90 Euro) mit Fava, einer Art Hummus aus Erbsen. Interessanterweise schwingt ein leichtes Orangenaroma mit. Zum Abschluss wird ein Teller Graviera (4,80 Euro) bestellt – ein kretischer Hartkäse, garniert mit hellem und schwarzem Sesam und serviert mit Honig. Feine Kombination! Bei meinem zweiten Besuch wähle ich die Keftedakia (5,50 Euro), die nicht weit von schwäbischen Fleischwürfeln entfernt sind, sowie das klassische Tsatsiki (3,20 Euro), das nach meinem Geschmack etwas mehr Würze und Knoblauch vertragen hätte können. Als unerwartet umfangreich ergibt sich die Wahl meiner Mitesser: Der bisher unbekannte kretische Dakossalat (7,20 Euro) hat für uns am ehesten die Voraussetzung einer Bruschetta mit Schafskäse, jedoch ist das übermäßig scharfe Zwieback-Brot nicht für jeden etwas. Alles in allem kann ein Abend im Nostos genauso sein wie eine gemütliche lutherische Reise durch ganz Griechenland. Und wenn man auf einer der rustikalen Bänke im Außenbereich Platz nimmt, kann man auch das Training der Deutschen Schäferhunde auf der nebenanliegenden Wiese bewundern. Eine riesige überdachte Terrasse hinter dem Haus bietet zusätzlichen Platz für größere Gruppen und hier kann man auch beim zweiten Besuch Fußball schauen. Wie für alle Ortsansässigen im Raum gibt es auch eine gute Erreichbarkeit mit dem Auto (kostenlose Parkplätze), mit der Schönbuchbahn oder dem Bus, sowie für Spaziergänger, Wanderer, Radfahrer. Ich werde auf jeden Fall bald wiederkommen, denn ich habe noch etwa 80 Gerichte auf der Karte, die ich noch nicht probiert habe."

Cafe Lichtwerk

Cafe Lichtwerk

Hanns-Klemm-Straße 9, 71034 Böblingen , Baden-Württemberg, Boeblingen, Germany

Cafés • Deutsch • Mittagessen • International


"An manchen Tagen braucht man einen Lichtblick – besonders dann, wenn die Sonne nicht recht rauskommen will, eine Erkältung sich breit macht und man beim Boule verliert. Heute ist so ein Tag. Da locke ich meine drei Freunde und Mitspieler spontan (trotz anderer Essenspläne ins „Lichtwerk“, wo ich schon immer mal einkehren wollte. Allein die merkwürdigen Öffnungszeiten haben mich bislang daran gehindert: Dienstag bis Donnerstag, von 11 bis 15 Uhr. Ist hoffentlich noch ausbaufähig? Denn der Bedarf an diesem Standort ist immens. Das „Lichtwerk“ liegt in Böblingens gut besuchtem Industriegebiet Hulb, in direkter Nachbarschaft zu: Dehner, ATU, Dänischem Bettenlager, Fressnapf, einem Baumarkt, einem Sanitär-Großhandel, einem riesigen Möbelhaus und vielem mehr. Lokale sind hier eher Mangelware. Was schreibt das „Lichtwerk“ selbst auf seiner Homepage: „Mit täglich frisch gekochten Mittagsgerichten, hausgebackenem Kuchen und mehr, richtet es sich an alle, die auf der Hulb arbeiten, einkaufen oder einfach so gerne vorbeikommen. Dieses Projekt ist dem Wunsch entsprungen, einen Ort zum Auftanken und Wohlfühlen mitten auf der Hulb zu schaffen.“ Das ist gelungen! Genügend Parkplätze gibt es direkt vor der Haustüre – denn zu Fuß kommt hier keiner vorbei! Die Räumlichkeiten sind großzügig, freundlich und offen, modern eingerichtet und sehr proper. Da alles ebenerdig erreicht werden kann, ist Barrierefreiheit kein Problem. Was man hier im Industriegebiet gar nicht erwartet: hinten raus liegt ein tatsächlich ruhiger, einladender Gastgarten – recht grün und geradezu kontemplativ. Da nehmen wir spontan Platz auf Holzstühlen an Holztischen unter großen Sonnenschirmen (die man heute gar nicht gebraucht hätte… Ein paar Loungemöbel laden zum Rumhängen ein, sind aber schon besetzt. Das „Lichtwerk“ als Café zu bezeichnen ist falsches Understatement. Es ist natürlich: Restaurant, Bistro, Lounge-Bar, Aufenthaltsraum, Kantine, Treffpunkt, Ruheort. Allerdings mit Selbstbedienung und eingeschränktem Angebot. Jedoch mit Liebe und Engagement gemacht. Vermutlich ist hier viel Ehrenamt im Spiel. Das macht es um so sympathischer. Das Lokal lockt mit täglich wechselndem Mittagstisch (mal fleischlastig, mal vegetarisch , mit täglich frisch zubereiteten Suppen in dreierlei Portionsgrößen und hausgemachtem Kuchen, mit verschiedenen Salatvariationen, Maultaschen und Desserts – und natürlich einer angemessenen Getränkeauswahl, vor allem mit vielen Kaffeespezialitäten. Selbstbedienung ist angesagt. Kein Problem. Man bekommt alles an der offenen, einladend gestalteten Theke in der Mitte des Raumes. Salate und Kuchen kann man in einer Vitrine einsehen. Die Getränke und Speisen werden auf handschriftlich kalligrafierten Schiefertafeln angepriesen. Bei unserem Eintreffen gegen 13 Uhr gibt es noch genügend Auswahl. Wir wählen: 2x Maultaschen mit Kartoffelsalat (7,50 Euro , 1x Bunte Salatschale mit Ziegenkäse, Walnüssen und Trauben (7,50 Euro , 1x das Mittagsmenü (7,80 Euro : Schweinerücken mit Salzkartoffeln und Kräuterbutter. Die Maultaschen sind herzhaft und hausgemacht, der Kartoffelsalat hätte jedoch etwas sämiger und knätschiger sein dürfen. Wunderbar: die Sauce mit geschmälzten Zwiebeln. Das Mittagsgericht ist etwas dürftig bemessen und den Kartoffeln hätte etwas mehr Kochzeit gut getan. Ohne Tadel dafür der Salat, zu dem man wahlweise Balsamicodressing oder Sahnedressing wählen kann. Drei Scheiben Baguette gibt es auch dazu. Wir bekommen alle noch einen Gutschein: zu einem Stück Kuchen gibt es eine Kaffeespezialität gratis obendrauf. Kann man schon mal für den nächsten Besuch zurücklegen… Den Kaffee testen wir schon mal ohne Beigabe – leider schmeckt er fad und ein bisschen nach Spülwasser. Vielleicht hätten wir doch den Empfehlungen der Thekendame folgen sollen (selbstgemachter Eistee ? Bei der Essensqualität ist durchaus noch Luft nach oben. Der Service ist jedoch lieb und zuvorkommend, sehr bemüht und freundlich. Das Ambiente hat Stil und sorgt für Ruhe, Entspannung. Für Mitarbeiter der umliegenden Firmen kann das hier durchaus so was wie ein angemessener Kantinenersatz sein. Drinnen machen einige Kinder gerade Hausaufgaben – für sie ist der Ort wohl Familienersatz. Ich komme gerne wieder, wenn ich vor Ort zu tun habe. Das Speisenangebot spricht mich durchaus an. In dieser Woche wird als Mittagstisch (unter 8 Euro angeboten: Hähnchenbrustfilet mit Mozzarella überbacken Linsen und Spätzle mit Saitenwürstle vegetarischer Gemüseauflauf Schweinerücken (s. oben . Da ich meinen Wunsch nach einem Beleg leider erst im Nachhinein geäußert habe, konnte ihm nicht mehr entsprochen werden.Das war aber eher meine Schuld."