"Das Ristorante Da Toni in Saarbrücken zählt dort mit zu den alteingesessenen Italienern . Wer die Mainzer Strasse, die sich so nach und nach in Richtung Gastromeile (vom Sternekoch bis zur gutbürgerlicher Gaststätte und Imbiss ist alles vertreten) entwickelt hat, kennt weiss, dass es dort mit dem Parken nicht immer ganz einfach ist, aber mit etwas Glück klappt es dann doch. Das Da Toni wirkt innen hell und freundlich, die in den Farben Rosa und Weiss eingedeckten Tische (Stoffservietten !)harmonieren sehr schön mit den hellgelb gestrichenen Wänden, an denen hübsche Fotos (die der Service wenigstens ab und zu einmal wieder geraderichten sollte) hängen. Alles ist sauber, auch die Nassräume. Der Service ist unaufdringlich, kompetent und freundlich, die Speisekarte ist umfangreich und bietet für so gut wie jeden Gast etwas. Und wer dort wirklich nichts finden sollte kann immer noch eine der auf mehreren Wandtafeln annoncierten Empfehlungen wählen. Die Wartezeiten auf Speisen und Getränke sind akzeptabel. Hier kannn man sich auch in grösserer Runde wohlfühlen. Ich habe heute dort aus der Speisekarte gewählt: als Vorspeise Stracciatella Romana (Fleischbrühe mit Ei, Käse und Kräutern) und als Hauptgericht Calamari marinara (Gegrillter Tintenfisch mit Knoblauch, Zwiebeln und Kräutern; als Beilage Pasta und Salatteller). Die Straccialella war ganz ausgezeichnet, das Hauptgericht war gut. Hier hat mich geärgert, dass dieses Gericht,obwohl Tomaten als Komponenten hier nicht wie bei anderen Gerichten erwähnt waren, doch stark tomatenlastig war. Wer mich kennt, weiss, dass ich seit früher Kindheit Tomaten geradezu verabscheue; die Küche hatte davon natürlich keine Ahnung, aber bei dieser Speisekartenposition wäre ein Hinweis auf Tomaten, wie bei anderen Gerichten praktiziert, doch angebracht gewesen und ich hätte dann einfach ein anderes Gericht gewählt. So musste ich nun leider alles Tomatige (fünf gedünstete Cocktailtomaten und weitere Tomatenfragmente) so gut es eben ging an den Tellerrand schieben. Der Tintenfisch war sehr schmackhaft, bissfest und doch zart und gut gewürzt, die Pasta waren al dente sprich bissfest; der ziemlich phantasielos angerichtete Salatteller ist mir allerdings keine weitere Erwähnung wert. Nachtrag: Zu dritt haben wir am 19.11. hier zu Mittag gegessen. Bedient wurden wir diesmal von Piero; akkurat, freundlich, aber sehr zurückgenommen. Einziges kleines Manko: die Tagesempfehlungen waren auf Wand-Schiefertafeln zu lesen, das Mittagstischangebot nur draußen auf einer Klapptafel neben dem Eingang und auf unsere Nachfrage hin zeigte sich Piero uninformiert und musste erst nach draußen laufen, um uns anschließend berichten zu können. Das ist ein absolutes Unding; der Service muss sich natürlich bei Dienstbeginn über das Mittagsgericht informieren und sich nicht erst wenn er gefragt wird selber schlau machen. Bestellt haben wir das Mittagsangebot Scaloppine alla crema (EUR 7,50) sowie von der Normalkarte Linguine allo Scoglio (EUR 13,50) und von der Spezialkarte Steinpilzgerichte Risotto Porcini (EUR 12,50). Getrunken wurde Karlsberg Urpils, Panache und Coca Cola. Als Gruß aus der Küche kam ein Schälchen mit eingelegten grünen und schwarzen Oliven, alle entkernt, und ein Körbchen mit Weißbrot; nichts Großartiges aber fein. Das Rahmschnitzel war sehr gut geschnitten und gut gebraten, der Salatteller (verschiedene Pflücksalate, Gurke und Tomate) hatte ein angenehmes Dressing und die als Beilage gereichte Pasta (Spaghetti) waren genau al dente. Das Risotto war vorzüglich und an frischen Steinpilzen war nicht gespart worden; sehr fein. Die Linguine waren genau wie die Spaghetti zum Schnitzel bissfest und das zugehörige Meeresgetier (Scampo, Baby-Octopus, Garnelen, Miesmuscheln, Tintenfusch-Tuben und -arme) war reichlich vertreten und sehr schön gegart. Die etwas zu dünne Soße war mit Knoblauch und Gewürzen sehr gut abgestimmt und Scampo, Einzahl von Scampi, ist hier wirklich Scampo (entweder Nephros norvegicus sprich Kaisergranat oder Metanephros spp.)und nicht wie häufig anzutreffen als Scampi deklarierte Mogelgarnele (meistens Penaeus moniodon oder Litopenaeus vannam. sprich White oder Black Tiger). Schön wäre es gewesen wenn man bereits in der Küche den Scampo-Panzer schon leicht angebrochen (da reicht leichtes Zusammendrücken zwischen Daumen und Zeigefinger), den Rücken leicht angeschnitten und den Darm entfernt hätte anstatt dies dem Gast zu überlassen in der Hoffnung, dass der das kann. Nun; ich konnte es gottseidank. Vom Preis/Leistungsverhältnis war das Mittagsangebot wirklich sehr gut und die Preise der beiden anderen Gerichte durchaus in Ordnung. An meiner Sternevergabe vom letzten Besuch habe ich nichts zu ändern; hier bleibt alles so wie es war."