"Italienisch im Trend! Am späten Nachmittag fuhr ich bei Sonnenlicht nach Osnabrück, die letzten Kilometer auf der Autobahn, dann ein orkanartiger Wolkenbruch – ist es wirklich April? Auf dem Rückweg schien erneut die Sonne, aber vielleicht lag das auch an der wunderbaren Pasta, die ich im Alimentari in Osnabrück genossen habe. Ich hatte mir vorgenommen, die Restaurants nach intensiver Recherche herauszusuchen, aber die 70 Kilometer sind nicht einfach mal so schnell zurückgelegt, und trotzdem hat es sich gelohnt. Ich hatte das Glück, direkt gegenüber auf der Straße einen Parkplatz zu finden, aber die Straße ist eine kleine Garage. Im Eingangsbereich gibt es einen großen Tresen mit allerlei Delikatessen, Antipasti, Schinken und Käse, die man für das lokale Menü auswählen kann. An der Front beeindruckt eine große Auswahl italienischer Weine, ein Konzept, das mich an den „Garibaldi in München“ erinnert (wo ich vor einigen Wochen in der Küche tätig war). Als ich den Restaurantbereich betrat, fühlte ich mich sofort wohl, obwohl die vielen prominenten Gesichter, die von den Wänden lächeln, zunächst etwas gewöhnungsbedürftig waren. Es war kurz vor 18 Uhr, als der junge Italiener mich an einen hübschen Tisch in der Ecke führte, ich war der erste Gast. Susanne war sehr aufmerksam und überzeugte mit ihrer Freundlichkeit und dem ganzen Service. Auf jedem Tisch brannten die Kerzen, und ich bemerkte erst, dass ein berühmter TV-Koch hinter mir aus dem Rahmen lächelte. Geschätzt 200 kleine Bilderrahmen waren an den Wänden verteilt; für einige mag das zu viel sein, ich fand es gemütlich. Die Speisekarte ist sehr übersichtlich mit genau zehn Gerichten (auch handgeschrieben als Tagesmenü am Spiegel) mit Pasta-, Fisch- und Fleischgerichten zwischen 15 und 36 Euro. Auf der regulären kleinen Karte waren auch ein paar kleinere Gerichte und Vorspeisen sowie Salate, Gott sei Dank keine Pizza. Zu Mittag gibt es einige günstigere Pasta-Gerichte. Ich bestellte Fatucchini mit Garnelen und Sprossen für 18 Euro und ein Wasser für 3 Euro. Als Gruß aus der Küche gab es ein Stück Bruschetta mit Mozzarella und einem frischen Basilikumblatt, warmes Baguette stand auf dem Tisch und war in ein traumhaftes Olivenöl getaucht. Susanne goss dieses in eine Schüssel und würzte es mit einer Pfeffer- und Salzmühle – eine schöne Geste. Dazu passten die scharfen grünen Oliven mit Chiliöl, ein guter Start. Während ich in einem italienischen Kochbuch blätterte, das zum Lesen an den Wänden einlud (auch eine schöne Art, den Gast zum Essen einzustimmen), brachte Susanne meine Fatucchini auf einem heißen Teller. Die Pasta ist hausgemacht, meine „Freundschaft mit Cherry-Tomaten“ bringt 5 zusätzliche Punkte! Dazu frische Pflaumen und frisch geriebener Parmesan. Köstlich, ohne Pfeffermühle und mit einem Hauch von Knoblauch – so gut habe ich selten Fettuccine gegessen. Ein perfekter heißer Espresso, der den Zuckertest bestand, mit zwei kleinen Keksen, die nicht extra berechnet wurden, rundete diesen köstlichen Besuch ab. Ich würde dieses Restaurant am liebsten nach Münster bringen. Das Ambiente ist wie in Italien mit beigen Wänden, Holzfußboden, schönen Holzzstühlen, weißen Tischtüchern und Stoffservietten, Kerzen, auf jedem Tisch eine Salz- und Pfeffermühle (der „Wastel“ wird sich freuen) und ein hochwertiges Olivenöl. Die vielen Rahmen, umgeben von kunstvollen Lampen und verschiedenen Kochbüchern, schaffen eine angenehme Atmosphäre. Die Tische, die als vier lange Reihen angeordnet sind, sorgen für Kommunikation. Der vordere Bereich am Tresen hat einen etwas bistrotischen Charakter, ideal für ein schnelles Mittagessen und einen Espresso. Auch ein gemütlicher Außenbereich ist vorhanden. Im Schaufenster liegen zwei lustige Steinschweine, die gegenüber beim Abendessen sitzen – sehr niedlich. Und gleich nebenan im Geschäft gibt es feinste italienische Mode zu kaufen, sodass man vor 18 Uhr das richtige Outfit auswählen muss."