Saltimbocca Saltimbocca

Zartes Kalbsfleisch mit Prosciutto und Salbei, in einer Weißwein-Butter-Sauce gebraten.

Beckmanns Weinhaus

Beckmanns Weinhaus

Calenberger Straße 12, 30169, Hannover, Germany

Europäisch • Italienisch • Meeresfrüchte • Frische Saisonale Küche


"Es ist schon eine Herausforderung, wenn man – nach fast genau 5 Jahren – ein Lokal wieder besucht, das mich in der Vergangenheit schwer begeistert hat. Am äußeren und am Ambiente hat sich nicht viel geändert. Am Abend ist die Calenberger Strasse wenig befahren, von daher kann man bei 25 30° unter Markisen wunderbar draußen sitzen. Die Tische sind nett eingedeckt und mit Stoffservietten bestückt.   Ebenso sind die Preise unverändert geblieben Schwester hat die alte Rechnung aufgehoben : Nett für Gäste, aber hat sich was an der Qualität verändert ?   Gleich geblieben ist auch der Koch, der vor ca. 2 3 Jahren das Lokal von Besitzern übernommen hat.   Der Service, der drinnen wie draußen mit 2 netten Mädels gewuppt wird, war schwer auf Zack. Das einzige Manko war, dass sie den Wein Bianco de Custoza 2013 natürlich habe wir denselben Wein bestellt wie damals nicht den üblichen Probierschluck zum Testen gaben, sondern uns beiden sofort in unsere Gläser einschenkten. Die Temperatur war wunderbar, nur zimmerwarmes Wasser konnten sie nicht anbieten. Schade. Aber bei den Temperaturen wärmte es sich schnell. Der Wein blieb im Kühler schön frisch.   Weil ich ein gutes kulinarisches Gedächtnis habe, weiß ich noch, was wir vor 5 Jahre hatten, weil mich das wirklich beeindruckt hat:           Großen gemischten Antipastiteller mit meiner 1. Panzanella           ½ Risotto mit Garnele und Safran           ½ Spaghetti Vongole per mei           zarte Kalbsleber mit dem besten K’pü, das ich jemals gegessen habe           köstliche Dorade mit Kräutern gefüllt und Gemüse           Crème Brûlée           irgendwas mit Mascarpone für mich.   Heute kann ich lange nicht mehr so viel essen und beschränkte mich zunächst einmal bei dem wirklich leckeren Brot auf eine Scheibe; das ist immer noch so gut wie damals. Einfach mit Öl serviert, et c’est ca. Ich fand das ok, ich brauche nicht immer einen Gruß aus der Küche.   Den großen Antipastiteller teilten wir uns für 15,90 hatte ich weniger gedrängt im Gedächtnis: So flossen heute die Marinaden von säuerlichen Auberginenwürfel, gedünsteter Zucchini, Pilzenstreifen, Paprika und Panzanella ineinander. ;   Zudem waren die Panzanellarinden, die am Rand des Tellers lagen, recht trocken gewesen, während das Brot selbst in der Mitte von anderen Marinaden durchtränkt und in Auflösung begriffen waren. Kein Basilikum, das eigentlich an eine Panzenella gehört.   Salami, Schinken und Mortadella waren fine ohne ein Highlight darzustellen.   Für die Hauptspeise entschied sich meine Schwester für Piccata di Orecchietta Austernpilze im Eihülle, ausgebacken für 15,50 auch von der Standardkarte. Das war richtig gut, aber ich soll ja gebratenes Innereien, also keine Kalbsleber mit K’pü, schluchz meiden … , also probierte ich nur eine Scheibe, aber die war wirklich klasse. Klar, dass die nicht kross sind, denn es werden keine Semmelbröseln eingesetzt.   Meine Wahl fiel auf ein Gericht von Tafelkarte: hausgemachte Ravioli mit Ricotta Limonenfüllung, Parmesanspänen auf Tomatensalat. Die Füllung war auf den Punkt, und die Nudeln auch, perfekte Abstimmung.   Das war mein Highlight des Abends, obwohl ich lieber Fisch gegessen hätte. Aber Seeteufel mag ich nun mal nicht. Allerdings war irgendein Gewürz an dem Tomatensalat, das ich nicht mochte: Anis, Fenchelgewürz, Tonkabohne Überlegung von Chemiker Schwester … ich habe nicht gefragt. Aber ist mein Problem, und nicht dem Restaurant anzulasten.   Die Crème Brûlée meiner Schwester krankte wieder an dem selben Symptom wie in vielen anderen Restaurants auch. Der „Pudding“ wird wahrscheinlich kurz mit Zucker unter den Salamander gestellt; dabei erhitzt sich der Pudding zu sehr. Der müsste eigentlich direkt aus der Kühlung mit einer Zuckerschicht bestreut und kurz mit dem Gasbrenner abgeflämmt werden. Das gibt dann den spannenden Kontrast zwischen weich hart und kalt heiß.   Ziemlich übel sind die in die Jahre gekommenen Toiletten: Eine steile Treppe runter, ein bisschen streng riechend; eine Frauenkabine hat ne Klospülung noch mit ner rostigen Kette. Die andere zu einem Lichtschacht, der auch ein wenig dubios aussieht. Alles in allem kein guter WC Auftritt. Fazit: Wunderbar zum Draußen sitzen, und es gibt auf der Tafelkarte immer neues zu entdecken. Klasse für mich: Der 120er Bus hält praktisch direkt vor der Tür.   Service: 4 5 Punkte Küche: 3 Vorspeise 4 Punkte Hauptgericht 4 Punkte Toiletten: 1 Punkt ich weiß, ob ich in meiner Qype Zeite auf dem Klo gewesen bin ...   Sorry, das macht im Ganzen nur 3 Punkte. Normalerweise werte ich ein Lokal aufgrund von Klos nicht in so weit ab, aber in diesem Fall muß es leider sein. Lieber nen paar Euronen mehr für die Gerichte nehmen und für eine komplette Sanitärsanierung zurücklegen.  "