"Offenbar reicht die Geschichte bis ins Mittelalter zurück, da in einem etwa 600 Jahre alten Dokument eine Gaststätte an diesem Ort erwähnt wurde. Da die Gegend hier 'Seeb' genannt wird, ein wenig im Zusammenhang mit dem deutschen Wort für See, und das Restaurant selbst 'Hecht' (also 'Hecht', muss es hier früher einmal Wasser und Fischerei gegeben haben. Jetzt ist alles trockengelegt worden. Was einem als Erstes auffällt, ist das attraktive und ziemlich große Fachwerkhaus, in dem sich dieses Restaurant befindet. Es gibt drinnen einen eher traditionell aussehenden Raum zum Essen, dann einen 'Fumoir' für Raucher, dann einen neuer aussehenden Saal, vermutlich für besondere Anlässe. Im Sommer wird natürlich jeder draußen im großen Garten unter Sonnenschirmen sitzen. An dem Sommerabend, an dem wir dort waren, war der Ort sehr belebt. Die meisten schienen Einheimische zu sein, die in der Umgebung leben und am nahegelegenen Flughafen arbeiten, wie mein Freund beobachtete. Es gab eine Dame mit viel Elan, die draußen die Leitung hatte, unterstützt von zwei weniger motivierten Kellnern. Auf der Speisekarte befand sich auch eine mit besonderen Sommergerichten, warm und kalt. Nach einem Bier vom Hürlimann bestellten wir beide 'Pangasiusknusperli' (gebratene kleine Fischstücke, die mit einer separaten Tartarsoße und reichlich Salat serviert wurden. Aus großen Schalen konnte man sich das bevorzugte Salatdressing (französisch oder italienisch) selbst nehmen. Es war alles ziemlich einfach und gut, nichts Exquisites. Der Service ist sehr lässig. Teller, Papierservietten und Besteck werden übereinandergestapelt auf den Tisch gebracht, um selbst verteilt zu werden. Der Roséwein (ein 'Santi Infinito' vom Gardasee) wurde nicht zum Probieren gebracht, sondern in einen Kühler gestellt. Die Kellnerin vergaß, Gläser für das Mineralwasser zu bringen. Als Nachtisch hatten wir 'Öpfelchüechli', gebratene Apfelscheiben, die in Teig getaucht wurden. Sie kamen mit einer Vanillesoße und einem Eis sowie einem kleinen Obstsalat. Der Espresso war von Illy. Als ich reinging, sah ich ein Papier, auf dem stand, dass die aktuellen Besitzer Ende dieses Monats aufhören werden, dieses Lokal zu betreiben, also schon am nächsten Tag. Dies nach 40 Jahren hier zu arbeiten. Wir sahen viele Stammgäste, die Hedy, die Dame, die für den Service zuständig war, umarmten und sich offensichtlich verabschiedeten. Für die Einheimischen wird dieses Lokal nicht 'Hecht', sondern 'Stützli-Füfzg' (oder kurz nur 'Stützli' genannt, nach einer lustigen Geschichte, als während des Zweiten Weltkriegs stationierte Soldaten hierher kamen und ihren täglichen Lohn verprassen (1.50 Schweizer Franken, ein Betrag, den die damalige Dame, auch mit dem Namen 'Hedy', auf herabspielen Art und Weise 'Stützlifüfzg' nannte."