Baiersbronn
Hotel Lamm Ellbachstr. 4 72270 Baiersbronn-Mitteltal

Hotel Lamm Ellbachstr. 4 72270 Baiersbronn-Mitteltal

Ellbachstr. 4, 72270 Baiersbronn, Baden-Wurttemberg, Germany

Cafés • Fisch • Vegetarier • Europäisch


"Wir waren zweimal hier. Das erste Mal hatten wir nur ein Bier und mussten eine halbe Stunde warten, bis wir vom Personal benachrichtigt wurden. Da die Speisekarte sehr gut aussah, entschieden wir uns, hier zu Abend zu essen. Dies war eine wirklich seltsame Erfahrung. Wie am Vortag mussten wir eine ganze Weile warten, bis wir vom Personal benachrichtigt wurden. Als wir die Speisekarte bekamen, mussten wir ziemlich schnell bestellen. Aber dann ging die Show los. Wir bestellen jeweils ein Hauptgericht und eine Flasche Wasser und eine Flasche Rotwein. Kurz nachdem wir bestellt hatten, brachte uns ein anderer Kellner ein kleines (und kostenloses) Gericht und unser Wasser, aber keinen Wein. Wir dachten, dass es in Kürze eintreffen würde. Als wir unsere Hauptgerichte servierten, bekamen wir immer noch keinen Wein. Ich sagte dann dem Kellner, dass wir auch eine Flasche Wein bestellt hätten, woraufhin er sagte, er müsse sich beim Kellner erkundigen, der unsere Bestellung entgegennahm. Minuten später waren wir immer noch ohne unseren Wein. Wir gaben es auf, den Wein zu holen, aber als wir unsere Hauptgerichte fast fertig hatten, kam der Kellner zurück und teilte uns mit, dass sie den bestellten Wein nicht hatten. Sie hat keine Alternative zu dem von uns bestellten Wein empfohlen, aber sie hat uns die Weinkarte erneut gebracht (nachdem wir danach gefragt hatten). Wir bestellten dann jeweils ein Glas Wein, aber da es auch Minuten dauerte, bis wir es bekamen, waren wir mit dem Essen fertig. Wir haben nur draußen gesessen, daher wissen wir nicht, ob der Service für diejenigen, die drinnen sitzen, besser ist. Es ist eine sehr große Schande, dass der Service an diesem Ort so schrecklich ist, da das Essen bei weitem das beste Essen ist, das wir in der Gegend von Baiersbronn hatten. Wir würden wieder hierher kommen und hoffen, dass sie dort den Service auf den neuesten Stand bringen."

Restaurant Bareiss

Restaurant Bareiss

Hermine-Bareiss-Weg, 72270 Baiersbronn, Baden-Wurttemberg, Germany

Cafés • Deutsch • Europäisch • Französisch


"Im Jahr 2007, etwa fünfzehn Jahre nachdem Chefkoch Claus-Peter Lumpp nach Jahren im Louis sowie Service. Das Hotel Bareiss liegt in der Schwarzwaldstadt Baiersbronn-Mitteltal, weniger als zehn Autominuten von der legendären Schwarzwaldstube im Hotel Traube Tonbach entfernt. Gäste, die sich dem Hotel Bareiss nähern, werden sofort eine von Blumen überflutete Landschaft bemerken. Das Thema setzt sich im Inneren fort, wo mehrere andere Restaurants, darunter die Dorfstuben, köstliche rustikale Gerichte servieren Fahrpreis zu relativ günstigen Preisen. Ein kleiner und exklusiver Speisesaal, in dem zum Mittag- und Abendessen täglich nicht mehr als dreißig Stühle zur Verfügung standen. Nach der Bestuhlung durch Maître Thomas Brandt wurden drei Menüs präsentiert: Abendessen und Mittagessen, beide mit unterschiedlichen Verkostungen, wobei umfangreichere Einzelgerichte à la carte verkauft wurden . Um Entscheidungen zu erleichtern, indem vernünftige Substitutionen zugelassen wurden, entschied man sich zwar schließlich für das Mittagsmenü mit À-la-carte-Zusätzen, doch bei leichter Musik und beim Blick aus den Fenstern wurden Canapés präsentiert, deren spiralförmige vertikale Anordnung durch umami-reiche Pilze und Sesamkörner hervorgehoben wurde sowie mit Curry aufgehelltes Hühnertatar. In gemächlichem Tempo, aber mit gleichmäßigem Tempo, waren Weizenbrötchen mit zwei Buttersorten das einzige Tischbrot, obwohl auf der Außenterrasse mehrere Sorten angeboten wurden. Während ich den Weinband durchblätterte, wurde das erste von zwei Amuses präsentiert, ein Tellerduo mit jeweils Waldmeister und Kohlrabi und Käse bei höherer Raumtemperatur und in der Mitte der Schüssel cremiges Schafsmilchsorbet. Der schnelle Übergang von frisch zu reichhaltig, ein „Risotto“ aus Hafer, das die Idee von Poulet au Vin Jaune verkörpert, begann offiziell, nachdem alle Tische besetzt waren. Lokal gefischte Forellen, sogenannte Saiblinge, wurden zunächst sanft pochiert und zusammen mit einer Kräuteremulsion serviert und Radieschen, dann als fein geschnittenes Tatar, ruhend in duftender Schnittlauchcreme mit dezenten Estragonnoten. Als Vorspeise gab es Gänseleber, deren Preis von 98 € mehr als halb so hoch war wie die gesamte Mittagsverkostung im Restaurant Bareiss. Nach zwanzig Minuten war der Tisch von Dekadenz überschwemmt, das Herzstück war eine dicke Terrine neben einem Macaron und Verschiedene Köstlichkeiten, ein gebratenes Steak in Rhabarberjus mit cremiger Praline und der elegante karamellisierte Kuchen mit dezenter Nussnote waren nicht weniger beeindruckend. Technisch gesehen kein „Gaumenreiniger“, aber mit gesüßtem Foie-Gras-Eis auf Butter-Brioche als solches kam das Hauptgericht in zwei Gefäßen an, nachdem das Servicegeschirr umgestellt wurde von langsam geschmorter Wange, schwimmend in erdigem Schaum, drohte, das Rampenlicht zu stehlen. Wir tauschten die Mittagsserviette gegen eine köstliche Dessert-Version ein, obwohl es an Süßigkeiten von Pâtissier Stefan Leitner nicht mangelte. Wie vorherzusehen war, erschien Rhabarber in mehreren Formen neben ganzen Früchten und Texturen, während die klassischeren Formen Friandises, Confiserie und Pralinen umfassten, die sich auf drei besonders einprägsame Produkte konzentrierten auf Sauerkirschen sowie einem dichten und nussigen Aprikosenkuchen. Nach dem Mittagessen boten die Mitarbeiter des Hotels einen kurzen Rundgang über das Gelände an, nachdem sie eine zwar teure, aber gerechtfertigte Rechnung beglichen hatten und ein maßgeschneidertes Menü in der Hand hatten, und als sie zweimal am „Cake Room“ von Bareiss vorbeikamen, schien die einzig vernünftige Möglichkeit, den Abend zu beenden, eine halbe Sache zu sein -Stunde auf der Terrasse mit Espresso und zwei Scheiben, die gleichnamige Torte wie Sacher ersetzt Aprikosen durch Kirschen und Chef Leitner's Black Forest schmeckte nicht nur bisher am besten in Bezug auf die Dichte des Biskuitteigs und die Leichtigkeit der Sahne, sondern war für nur 4 ein echtes Schnäppchen €."

Waldknechtshof

Waldknechtshof

Baiersbronner Straße 4, 72270, Germany

Cafe • Cafés • Deutsch • Europäisch


"Die Zeiten sind schwierig. Viele Branchen leiden unter den Lockdowns. Aber während für den Einzelhandel noch die Möglichkeit besteht, zumindest einen Teil durch Online Verkäufe zu kompensieren oder Restaurants sich mit Außer Haus Angeboten vielleicht mit Ach und Krach über Wasser halten, sieht es für Hotels ganz trostlos aus. Touristische Reisen sind verboten, Geschäftsreisende gibt es kaum noch und wer sich auf Seminare spezialisiert hat, sollte spätestens jetzt über einen Konzeptwechsel nachdenken.   Dass man aber auch als Hotel in dieser Situation versuchen kann, kreative Ideen zu entwickeln, zeigt der „Waldknechtshof“ im Baiersbronner Ortsteil Klosterreichenbach. Wenn wir in den vergangenen Jahren in die Schwarzwälder Gourmet Metropole reisten, bin ich bei der Recherche zu Übernachtungsmöglichkeiten auch häufiger beim „Waldknechtshof“ hängengeblieben, der sich mit seinem historischen Ambiente, immerhin ist das Haus über 250 Jahre alt, angenehm von den üblichen Hotels in der Gegend abhob. Da Klosterreichenbach aber eben doch etwas weiter entfernt war von unseren Restaurantzielen, entschieden wir uns dann doch für Alternativen. Jetzt allerdings ergab sich ein Kontakt, da man die zwangsweise Schließzeit mit virtuellen Küchenpartys überbrückt. Und warum nicht mal online mit anderen gemeinsam kochen, dabei trinken und einen amüsanten Abend verbringen? Weggehen oder sich mit Freunden zu treffen geht ja eh nicht und irgendwann ist auch das Fernsehprogramm nicht mehr interessant genug.   So treffen wir uns also Samstag Abend pünktlich um 18.00 Uhr zum Zoom Meeting. Zwei Tage vorher erhielten wir das Paket mit den Zutaten, die an diesem Abend verkocht werden. Dabei sind zwar einige Komponenten vorbereitet, wie die Marinaden oder die Grundfonds für Sauce und Sabayon, aber Fleisch und Fisch werden roh und vakuumiert (und natürlich gut gekühlt) geliefert, ebenso einige bereits eingelegte Rettichkugeln und Orangenscheiben. Ansonsten gibt es eine Tüte mit Gemüse, Kräutern und Zitrusfrüchten, die noch vollständig bearbeitet werden müssen. Da dies ein französischer Abend wird, ist auch noch ein Weinpaket vorgesehen, das einen Champagner, einen Weißwein sowie zwei Rotweine enthält. Diese stammen vom Weinhandel „Tour du Vin“ und der Inhaber, Laurent Bieth, wird die Weine moderieren. Wir haben es also mit einem 3 in 1 Angebot zu tun: Küchenparty, Kochkurs und Weinprobe.   Die Teilnehmer des Abends stammen überwiegend aus dem süddeutschen Raum, offenbar viele Stammgäste, aber für das Format spielt das eigentlich keine Rolle. Die Stimmung ist gelöst, hier treffen sich Gleichgesinnte und Genießer und mit dem Champagner, einem ganz ausgezeichneten reinsortigen Pinot Noir Champagner aus Demeter Anbau von Champagne Fleury, startet es sich sowieso gleich mal viel lockerer. Dabei übernimmt Gernot Marquardt, der Inhaber, die Begrüßung und zwischendurch auch immer mal wieder die Moderation.   Champagne Fleury Blanc de Noirs   Die Küche im „Waldknechtshof“ verantwortet Andreas Diefenthal, Mitglied bei Euro Toques. Er ist zuständig sowohl für das Restaurant „Meierei“ mit gehobener, kreativer Küche und dem Bistro „Hofscheuer“, das sich eher den klassischeren, bürgerlichen Gerichten widmet. Für unser Menü heute bewegen wir uns genau zwischen diesen beiden Polen.   Die ersten Handgriffe widmen sich dem Nachtisch, für den der Grießflammeri mit Tonkabohne, Rosinen und Orangenabrieb aufgekocht wird. An dieser Stelle melden sich Hannover und die ersten Mitstreiter zu Wort, weil die Anweisungen sehr zügig erfolgen. Sollte der Grieß schon mit den anderen Zutaten in die Milch oder doch erst anschließend? Die Tonkabohne ganz gerieben oder nur teilweise? Gut, dass noch Champagner im Glas ist. Da werden diese Fragen und kleine Missgeschicke zur Nebensache. Der Hotelleiter Maurice Götz moderiert aus der Küche die einzelnen Handgriffe und sorgt geschickt dafür, dass alle mitkommen. Und wo nötig, lässt er Andreas Diefenthal auch mal einen Gang zurückschalten. Ist der Flammeri erst mal in die Förmchen befördert und im Kühlschrank zwischengelagert, geht es mit der Vorspeise weiter.   Dafür werden Lachsstücke in einer fertigen Sojamarinade gebeizt. Parallel dazu werden Lachsabschnitte mit Schmand, Schalotte, Apfelstücken und Limette zum Tatar verarbeitet. Ein Kügelchen Wasabi wird mit Schmand zu einer Creme angerührt und alles anschließend zusammen mit den Rettichkugeln, Radieschen und Radieschensprossen angerichtet. Ein schöner asiatischer Einstieg.   Variation vom asiatisch marinierten Fjordlachs mit dreierlei Rettich   Eine echte Überraschung ist dazu der Chardonnay vom Weingut Girard aus dem Languedoc. Der Wein lag 10 Monate auf der Hefe und wurde im 500l Fass ausgebaut, was ihm deutliche Fülle und viel Schmelz mitgibt. Angesichts des aufgerufenen Preises von knapp um 10 Euro herum ein großartiger Weinwert. Parallel dazu probieren wir auch noch vom Champagner, der sich ebenfalls ganz hervorragend mit dem Lachs verträgt.   2019 Domaine Girard Chardonnay Elevé sur lies fines   Für den Hauptgang will ein kapitales Stück Rinderfilet angemessen zubereitet werden. Aber zuerst geht es an das Gratin, für das man Kartoffeln der angesagten festkochenden Sorte Annabelle schält und in feine Scheiben schneidet. Schalotte und Knoblauch werden in Butter angeschwitzt, mit Milch und Sahne aufgefüllt. Die Kartoffeln ziehen darin zusammen mit geriebener Muskatnuss gar und werden anschließend in einer Auflaufform mit Käse bestreut und im Ofen fertig überbacken. Währenddessen werden Karotten gestiftelt und mit Schalotten, Orangensaft und Honig gedünstet. Nun geht es ans Fleisch. Dafür wird es in Rosmarin und Thymian gewälzt, scharf angebraten und im Ofen bei niedriger Temperatur zu Ende gegart. Ist schon das punktgenaue Zubereiten eines so edlen Stückes Fleisch eine heikle Angelegenheit, ist auch die Zubereitung der Sauce Béarnaise, eine Abwandlung der Sauce Hollandaise, eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe. Beim vielen Braten und Aufschlagen der Sauce im Wasserbad ist es irgendwann nicht mehr ganz einfach, den Anweisungen am Laptop zu folgen. Sowohl Tempo aus der „Waldknechtshof“ Küche als auch Lautstärke in der eigenen Küche sind hier echte Herausforderungen. Nichtsdestotrotz lässt sich das Ergebnis sehen. Das Fleisch ist, was mich selbst am meisten überrascht, perfekt auf den Punkt, die Sauce fluffig, wie sie sein soll und ebenso lecker wie das Gratin sowie die bissfesten Karotten. Ein ebenso klassischer wie auch köstlicher Hauptgang, der zwar einiges an Handgriffen erfordert, aber im Ergebnis eben auch zu überzeugen weiß. Wir bewegen uns hier schon im durchaus anspruchsvollen, küchentechnischen Segment.   Chateaubriand an cremigem Kartoffelgratin, mit Honig glasierten Karotten und Sauce Béarnaise   Zum Hauptgang gibt es zwei Rotweine, die parallel verkostet werden. Der zwar recht junge Bordeaux aus dem Saint Émilion vom Château Croix Beauséjour ist angenehm weich, ohne spürbare Tannine und mit feiner Frucht, während der „Les Mégalithes“ der Domaine Bertrand Bergé aus der Appelation Fitou im Corbières, also dem Südwesten Frankreichs, mit Carignan und Grenache eher die würzigen, kräutrigen Noten unterstreicht. Beide Weine sind mit 14,5% wahrlich keine Leichtgewichte, aber nicht vordergründig alkoholschwer, sondern vor allem füllig und kräftig. Am Tisch gehen die Präferenzen zum Chateaubriand auseinander, was dann wohl eher für die Auswahl spricht.   2018 Château Croix Beauséjour, Montagne Saint Émilion 2018 Domaine Bertrand Bergé, Les Mégalithes    Für das Dessert sind eigentlich nicht mehr viele Handgriffe vonnöten, aber auch die haben es noch mal in sich. Der Grießflammeri muss nur noch aus der Form auf den Teller befördert werden, auf dem bereits die vorbereiteten Gewürzorangen platziert wurden. Zusammen mit der noch zu erstellenden Sabayon wird das Ganze dann im Ofen gratiniert. Unsere Teller sind dafür zu groß, so dass wir auf das Überbacken des Sabayons verzichten. Außerdem bin ich kein Freund warmen Obstes. Also kommt der Flammeri mit braunem Zucker kurz unter den Grill und währenddessen wird dazu die Grand Marnier Sabayon aufgeschlagen. Dafür muss der mitgelieferte Sud mit Eigelb und Zucker im Wasserbad aufgeschlagen werden. Ähnlich wie bei der Béarnaise kommt es hier darauf an, den richtigen Zeitpunkt zu treffen, an dem sich das Eigelb schaumig mit der Flüssigkeit verbindet, aber nicht zu heiß wird. Es sei denn, man steht auf süßes Rührei – ist aber bei diesem Gericht nicht zu empfehlen. Hier aber funktioniert es gut und das Gesamtergebnis lässt sich erneut sehen und schmeckt sehr gut. Grieß Flammeri mit marinierten Gewürzorangen und Grand Marnier Sabayon gratiniert    Jetzt, wo die letzten Schritte erledigt sind, geht es langsam auf 23 Uhr zu und die Teilnehmer, Gastgeber und Moderatoren verabschieden sich voneinander. Das war ein unterhaltsamer, wenn auch durchaus arbeitsreicher Abend. Denn anders, als bei den zahlreichen Take Away Menüs, die wir während der Lockdown Zeit besorgt hatten, geht es hier eben nicht nur um das Aufwärmen von fertigen Komponenten, sondern um richtiges Kochen. Von Vorteil ist sicher, wenn man eine helfende Hand zur Seite hat. Vielleicht wäre es eine gute Idee, den Teilnehmern künftig vorab mitzuteilen, welche Handgriffe schon im Vorfeld erledigt werden können, also ein Mise en Place zu erstellen. Das würde die weiteren Abläufe ein wenig vereinfachen und vom Druck des Tempos nehmen.   Aber angesichts eingeschränkter Freizeitmöglichkeiten war dies auch so eine gelungene Abwechslung. Sehr gut gefällt mir, dass zu den verschiedenen Themenabenden auch immer eine passende Weinbegleitung angeboten wird, sei es von einem Weingut oder vom befreundeten Weinhandel von Laurent Bieth. Die Preise für das Menü und Getränkepaket fallen dabei, je nach Zutaten, unterschiedlich aus. In unserem Fall waren es 58 Euro pro Person für das Menü und 90 Euro für die Getränke, was angesichts der Qualität und der Tatsache, dass auch ein Champagner enthalten war, sehr fair kalkuliert ist.   Wer also Spaß am Kochen und an Weinen hat, wem Netflix Co. irgendwann nicht mehr reichen und wer mal wieder Lust auf Gesellschaft hat, für den könnte dieses Online Format also tatsächlich eine lohnende Alternative sein. Bericht wie immer auch auf meinem Blog: [hidden link]"

Sackmann

Sackmann

Murgtalstr. 602, 72270 Baiersbronn, Baden-Wurttemberg, Germany

Huhn • Cafés • Kaffee • Deutsch


"Hotel:Parkplätze sind ausreichend und unmittelbar neben dem Hotel verfügbar. Ein barock eingerichtetes Hotel mit einer großen Lobby, einem Kamin und daneben die Kaminbar. Wir werden freundlich von kompetenten Servicekräften empfangen, obwohl wir weit vor der Checkin-Zeit angekommen sind. Zunächst gibt es den Begrüßungsaperitiv und kurz danach ist unser Zimmer verfügbar. Sehr geräumig und mit allem ausgestattet, was man braucht. Vor allem ein Hotel, in deren Zimmer geräumige Schränke vorhanden sind. WLAN ist natürlich im ganzen Hotel und den Restaurantbereichen verfügbar. Das Bad ist geräumig und gut ausgestattet, ein Balkon mit Blick auf den Waldhang ist vorhanden. Nur der regelmäßig vorbei fahrende Zug ist doch etwas zu laut, so dass nachts das Fenster geschlossen bleiben muss. Die Matratzen dürften etwas härter sein, aber das ist auch Geschmacksache. Der Wellnessbereich kann sich sehen lassen. Und die drei Behandlungen, die genossen wurden, waren Spitze und die Erholung war sicher. Und natürlich sind die Restaurants im Hotel die absoluten Highlights. Hier wird man verwöhnt vom Feinsten. Die Kaminbar neben der Lobby ist abends ein Treffpunkt, um noch einen Absacker zu genießen. Auch hier wird hoher Anspruch an die Qualität gelegt. Samstags abends gab es dann einen musikalischen Alleinunterhalter, auf den man besser verzichtet hätte. Saxophon und Gesang grenzten knapp an ein schmerzendes Geräusch. Aber davon haben wir uns die Verwöhntage nicht vermiesen lassen. Wir waren glücklich und extrem zufrieden. Auch das Preis-/Leistungsverhältnis ist voll in Ordnung; wer Spitzenqualität und Spitzenservice erwartet, muss wohl etwas tiefer in die Geldbörse greifen.Restaurant Silberberg:Mittags wird von 13 bis 15 Uhr das Wellfit-Buffet für den kleinen Hunger geöffnet. Ein tolles Buffet an verschiedenen Salaten, Beilagen, Früchten und Dessert lädt ein. Dazu steht eine Suppe und ein Hauptgericht zur Verfügung. Alles sehr lecker zubereitet und sehr schmackhaft. Daneben stehen Säfte und Wasser bereit und eine kleine Getränkekarte erfüllt weitere Wünsche. Auch in diesem Restaurant sind die hohen Ansprüche, die die Familie Sackmann an sich stellt, um die Gäste zufrieden zu stellen, voll erfüllt.Anita-Stube:Ein rustikal vornehm eingerichtetes Restaurant, in dem wir sowohl das Frühstück als auch abends ein regionales Menü genießen konnten. Die Weinauswahl ist riesig, die Qualität der Weine hoch und trotzdem stimmt der Preis. Die Servicekräfte sind freundlich und hilfsbereit zum Wohlfühlen und jeder Menügang wird fachmännisch erklärt. Die Tische sind auch für zwei Personen ausreichend groß, so dass keine Enge entsteht. Die Qualität der Speisen ist sehr hoch und die Zubereitung Spitze. Man kann merken, dass der Chef des Hauses zwei Michelin-Sterne hat, und das mit Recht. Und Herr Sackmann lässt es sich auch nicht nehmen, zur Begrüßung morgens und abends an den Tisch zu kommen. Ein richtiges Wohlfühlrestaurant auf hohem Niveau.Gourmetrestaurant Schlossberg:Gehobenes Ambiente erwartet uns im Gourmet-Restaurant. Auch die Servicekräfte sind von gehobenen (aber nicht aufdringlichen) Format, fachkundig und hilfsbereit. Wir bekommen ein 6-Gänge-Überrraschungsmenü, dazu wählen wir begleitende Weine, die der sehr fachkundige Sommelier uns serviert. Zwei Grüße aus der Küche vorab und ein zusätzliches Dessert runden das Menü ab. Köstlichkeiten überraschen uns bei jedem Gang, die von den Servicekräften natürlich erläutert werden. Auf kalorienträchtige Beilagen wie Kartoffeln, Nudeln oder Reis wird verzichtet. Und Nachwürzen ist nicht erforderlich - es wäre auch eine Todsünde, die tolle Gewürzkomposition des 2-Sterne-Koch Jörg Sackmann zu zerstören. Zwischen den Gängen gibt es kleine Pausen, so dass wir von der Vielfalt und Menge nicht erschlagen werden. Nach dem abschließenden Espresso sind wir extrem zufrieden. Schön, derart gut verwöhnt zu werden. Wir wollen wiederkommen, auch wenn die Spitzenqualität, die wir genossen haben, etwas mehr kostet."

Restaurant Bareiss

Restaurant Bareiss

Hermine-Bareiss-Weg, 72270 Baiersbronn, Germany

Saisonal • Französisch • International • Klassisches Französisch


"Lange sind wir nicht in Baiersbronn gewesen. Eigentlich hätte es ein Dreisterner Gipfeltreffen werden sollen, aber die tragische Nachricht am Jahresanfang über den Brand im Stammhaus der „Traube Tonbach“ und den Verlust der „Schwarzwaldstube“ hat unsere Planung leider dezimiert. Wünschen wir dem Haus, das mit der derzeit verordneten Schließung in der Corona Krise doppelt getroffen ist, dass es hier bald wieder mit Volldampf losgehen kann. Und dann holen wir unsere Reservierung natürlich schnellstens nach.   Umso mehr freuen wir uns also auf unser Essen im „Bareiss“, ein Haus, das immer große Klasse und Klassik verspricht.   Der Gastraum bietet alle Opulenz, die man in diesem mondänen Hotel erwartet. Ein monumentales Blumengebilde als Blickfang, bequeme Polstermöbel und feinste Tischkultur – hier fehlt es an nichts und genau so haben wir es auch in Erinnerung.   Interieur   Im „Bareiss“ ist Konstanz ein wesentliches Merkmal. Claus Peter Lumpp ist seit 1992 im Haus, Thomas Brandt als Maître feiert in diesem Jahr 25 Jahre Zugehörigkeit. Teoman Mezda als Sommelier hat zwar erst 2017 den Posten von Jürgen Fendt übernommen, der zu dem Zeitpunkt auch 18 Jahre im „Bareiss“ war, aber ich habe wenig Zweifel daran, dass auch Mezda, lange bleiben könnte. In jedem Fall verströmt alles hier große Souveränität und eine Gelassenheit, die dem Gast das beruhigende Gefühl gibt, in guten Händen zu sein.   Claus Peter Lumpp ist bekannt für seine à la Carte Gerichte, die in der Regel ein Thema in mehreren Variationen durchdeklinieren. Daneben gibt es aber natürlich ein großes Degustationsmenü in 7 Gängen (245€ , ein Menü in 5 Gängen (198€ , ein vegetarisches Menü in 7 Gängen (198€ sowie ein Mittagsmenü in 3 Gängen (125€ . Unsere Wahl fällt auf das große Menü.   Während wir uns dem Studium der umfangreichen und im übrigen fair kalkulierten Weinkarte widmen, kommt der erste Klassiker an den Tisch, die berühmte Apéro Étagère mit liebevoll und detailreich gearbeiteten Happen, die durch die Bank den Eigengeschmack ihrer Protagonisten schön herausstellen. Besonders gut gefallen mir das würzige Bergkäse Tartelette und das deftig kräftige Gänseleber Rilette mit der gelierten Granatapfelschicht.   Apéro Etage: Bergkäsetartelette Sushi Rolle mit Shiitake Balik Lachs mit Kaviar Gänseleber Rillette mit Granatapfel   Traditionell gibt es im „Bareiss“ immer auch ein kaltes und ein warmes Amuse Bouche, in unserem Fall zunächst eine Variation von Blumenkohl, Kokosnuss und Curry sowie im Glas dazu ein prima abgeschmeckter Salat aus recht grobkörnigem Couscous. Der Curry Espuma bringt eine pointierte Schärfe auf den Hauptteller und bereits bei diesem ersten Gruß wird deutlich, dass hier nicht zurückhaltend gewürzt wird, was uns gut gefällt.   Amuse Bouche: Variation von Blumenkohl, Kokosnuss und Curry Cous Cous Salat   Überrascht das erste Amuse noch mit einer durchaus modern anmutenden vegetarischen Komposition, wird es jetzt merklich traditioneller. Stücke vom Heilbuttfilet mit Cremespinat und einem üppigen, tollen Nussbutterschaum bieten ein wohliges, süffiges Gericht aus der Kategorie Soulfood.   Amuse Bouche: Filet vom Heilbutt mit Cremespinat und Nussbutterschaum   Ganz klassisch startet das Menü dann mit einer Variation von der Gänseleber. Das ist jetzt nicht sonderlich überraschend, aber in diesem Haus sollte man auch keine allzu großen Experimente erwarten. Und die Gäste kommen ihrerseits natürlich auch mit einer Erwartungshaltung, die üblichen Luxusprodukte in bestmöglicher Ausführung zu erleben. Und genau das wird mit dieser Variation geboten. Terrine und Mousse sind mit Portwein marmoriert und von perfekt schmelziger Textur. Das Blattgold als Deko ist für mich wie immer überflüssig, aber ohne Frage hübsch anzusehen. Die kleine Crème brûlée an der Seite ist ebenfalls gut gemacht. À part gibt es noch ein Eis von der Gänseleber auf Gel von karamellsiertem Bratapfel, grünem Apfel und Mandeln für den Crunch sowie im separaten Schälchen ein Apfel Soda Schaum, der mir einen Tick zu süß ausfällt, aber dennoch einen frischen Gegenpart liefert. Das ist alles makelloses Handwerk, wie es leider nicht mehr oft anzutreffen ist. Vor 10, 20 Jahren waren diese Gänseleber Variationen noch gang und gäbe. Heute gibt es nur noch wenige Häuser, die den Aufwand nicht scheuen und ich bin froh, dass es sie noch gibt. Denn sie versprechen schlichtweg großen Genuss.   Variation von der Gänsestopfleber mit grünem Apfel und Mandeln Apfel Soda Schaum Gänselebereis mit Bratapfelgel   Es folgt ein besonders fleischiger Carabinero in einem sehr konzentrierten, intensiven Krustentierfond sowie einem Topinamburfondue. Die Knolle findet sich auch als Creme und als Chips. Diese Kombination funktioniert sehr harmonisch und gestaltet sich kräftiger, als man denken mag. Der schwarze Koblauch hallt dezent, aber deutlich nach. Das ist sehr gut.   Gambas Carabinero mit Topinamburfondue, schwarzem Knoblauch und Crustacéglace   Ausgezeichnet auch der exzellente Wolfsbarsch, dessen Schuppen aufgeknuspert sind. Der dazu gereichte Ofenschlupfer mit geschmortem Feldsalat und Haselnusscreme ist als Ergänzung sehr originell und könnte durchaus auch als eigenständiger vegetarischer Gang funktionieren.   Kross gebratener Wolfsbarsch mit Feldsalat und karamellisierten Haselnüssen   Den Übergang zu den Fleischgängen bildet Kalbsfilet, das zwar perfekt gegart ist, aber trotzdem nur die Nebenrolle spielt, denn Trüffel, seidige, getrüffelte Kartoffelmousseline, geschmorter Kalbsschwanz sowie Trüffel bilden eine unschlagbare Killerkombi, die hier eindeutig den stärkeren Eindruck hinterlässt. Erneut ein Gericht zum süffigen Eintauchen.   Getrüffelte Kartoffelmousseline mit Milchkalbsfilet und schwarzem Trüffel aus dem Périgord   Auf gleich hohem Niveau bewegt sich auch der Hauptgang, die Taube aus dem Elsass, die auf zwei Tellern serviert wird. Die Brust wunderbar zart gegart auf knusprig ummantelter Schwarzwurzel mit einem eleganten Tonkabohnenjus sowie Cassis als fruchtig säuerliche Komponente. À part das geschmorte Keulenfleisch auf Polenta mit einer wahrlich molligen Sauce Albuféra. Sehr gut die Idee, über das geschmorte Fleisch eine Gänseleberscheibe zu geben, die langsam schmilzt und zusätzliche Fülle gibt. Tolles Handwerk, toller Geschmack – Klassik vom Feinsten.   Taube aus dem Elsass Gebratene Brust mit Schwarzwurzeln und Tonkabohnenglace Ragoût von der geschmorten Keule mit Polenta und schwarzen Johannisbeeren    Im „Bareiss“ war immer schon alles ein klein wenig größer als anderswo. Das mag mit dem örtlichen Wettbewerb zu tun haben, wo zwei Top Hotels mit zwei Top Restaurants um die Pole Position streiten. Über die Jahre und Jahrzehnte waren wir in beiden Häusern zu Gast und immer hatte man das Gefühl, dass es im „Bareiss“ von allem immer etwas mehr geben musste. Eine größere Brotauswahl, ein größerer Patisseriewagen und selbstverständlich auch die weitaus größere Käseauswahl. Wurde an dieser Stelle anderswo etwas abgespeckt, bietet man dem Gast im „Bareiss“ auch weiterhin ein Käseangebot, das selbst manches Fachgeschäft neidisch werden lassen könnte. (Und vermutlich bei zumindest einem Bremer GG Kollegen für feuchte Träume sorgen dürfte... Aus über 50 perfekt gereiften Sorten kann man hier wählen. Gibt es vorweg, ganz à la mode, ein Laib Brot pro Tisch, wird jetzt doch noch eine üppige Auswahl geboten. Mit einer Art Bauchladen kommt die Servicekraft an den Tisch und bietet mehrere Sorten Brot an. Trauben gibt es sowieso, diverse Chutneys und Senf ebenso. Ich bleibe mir treu und verzichte auf all das. Guter Käse braucht für mich nichts dergleichen. Käsewagen  Hartkäse   Die Pâtisserie obliegt Stefan Leitner und auch hier wird die klassische Linie nicht verlassen. Das Törtchen von Zartbitterschokolade und Mousse auf einem Sablé gestaltet sich leichter als erwartet. Separat gibt es ein Ananaseis auf Luftschokolade und Ananas Ragout. Das ist handwerklich perfekt gemacht, köstlich und bedient das Bedürfnis nach traditionellem Süßspeisenvergnügen ohne zeitgeistige Gemüse oder Kräuterkreationen.   Zartbitter Schokoladen Törtchen mit Ananas, Sablé und Jivara Chantilly Luftschokolade und Ananas   Dass es kein Pré Dessert gibt, hat übrigens seinen guten Grund. Denn mit dem Dessert ist es natürlich nicht getan. Selbstverständlich gibt es eine schöne Auswahl an Petits Fours. Die Details habe ich mir leider nicht gemerkt. Daher hier nur die Eindrücke.   Petits Fours   Aber auch damit ist das Ende noch nicht erreicht. Denn nun kommt der Wagen mit Schokoladen, Kuchen, Torten und weiteren Süßigkeiten. Und damit niemand hungrig oder unterzuckert vom Tisch aufstehen muss, wird auch noch eine Kiste mit diversen Pralinen vor dem Gast ausgebreitet. Wie gesagt: im „Bareiss“ gab es immer schon von allem etwas mehr.   Confiserie Wagen Pralinenauswahl    Dass wir trotzdem nicht bleischwer vom Tisch aufstehen, hat uns fast selbst ein wenig überrascht. Denn bei aller Klassik schafft es Claus Peter Lumpp, seinen Gerichten trotz üppiger und konzentrierter Saucen eine gewisse Leichtigkeit mitzugeben. Und Gerichte wie der Carabinero und der Wolfsbarsch muten geradezu modern an. Damit zeigt die Küche, dass sie zwar den Traditionalisten auch weiterhin das bietet, was sie in diesem Haus erwarten, aber eben auch mit der Zeit zu gehen versteht.   Hungrig steht hier sowieso niemand auf. Dafür sorgen alleine schon der prächtige Käsewagen und das schier nicht enden wollende Aufgebot an Süßwaren. Auf dem schmalen Grat zwischen Förmlichkeit und entspannter Lockerheit bewegt sich auch gekonnt der Service unter Maître Thomas Brandt. Alles hier hat Stil, lässt aber genug Raum auch für die ein oder andere Anekdote und den Smalltalk mit dem Gast.   Besonders hervorheben möchte ich Teoman Mezda, der als Sommelier einen ausgezeichneten Job macht. Selbstverständlich kann er aus dem Vollen schöpfen und hat in seinem umfangreichen Kompendium auch alles verfügbar, was Rang, Namen und entsprechenden Preis hat. Aber insgesamt ist die Weinkarte erfreulich kalkuliert und bietet viele Optionen auch im zweistelligen Bereich. Dass es auch etliche halbe Flaschen im Angebot gibt, ermöglicht auch die Gestaltung der individuellen Weinreise. Mezda ist hier mit Sachkenntnis, aber ohne jegliche Besserwisserei hilfreich. Und dass er bei mehreren Optionen von sich aus den günstigsten Wein empfiehlt, weil der eben am besten zum Essen und zu den beschriebenen Vorlieben passt, zeichnet ihn zusätzlich aus. Die Weine    So sehr wir auf all unseren Reisen alle möglichen Küchenstile suchen und erleben, sei es regional, modern oder avantgardistisch – ab und zu muss es eben doch die große Oper sein. Und wo, wenn nicht hier im „Bareiss“, kann man die in allerbester Form erleben? Bericht und sämtliche Bilder wie immer auch auf meinem Blog: [hidden link]"

Pizza New York

Pizza New York

Traube Tonbach, 72270, Baiersbronn, Germany

Käse • Pizza • Französisch • International


"Seit 1789 inmitten des Schwarzwaldes gelegen, gilt die Traube Tonbach als eines der luxuriösesten Reiseziele Deutschlands. Im mit drei Michelin-Sternen ausgezeichneten Restaurant Schwarzwaldstube führt Chef Torsten Michel eine Tradition der Größe fort, die im Laufe der Jahre über 50 mit Michelin-Sternen ausgezeichnete Köche hervorgebracht hat. Historisch gesehen das wichtigste Restaurant Deutschlands, erhielt es unter der Leitung von Harald Wohlfahrt, der von 1990 bis 2017 tätig war, drei Michelin-Sterne. Die Gäste in Baiersbronn werden jetzt mit den Talenten eines Mannes verwöhnt, der über ein Jahrzehnt lang als Sous-Chef für Wohlfahrt gearbeitet hat, und vom Moment des Betretens des Speisesaals an ist es schwer zu glauben, dass irgendein Aspekt des Erlebnisses jemals besser gewesen sein könnte. Das Restaurant Schwarzwaldstube befindet sich im dicht bewaldeten Hauptgebäude und bietet eine erhöhte Aussicht auf den Schwarzwald. Es schafft jedoch dank heller Farben und großer Fenster einen lichtdurchfluteten Raum. Das Spektakel beginnt bereits, bevor die Menüs überhaupt eintreffen, denn die Gäste werden mit Delikatessen wie Rinder-Tartar, raffinierten Shrimps-Chips und Makrele mit Curry und Koriander verwöhnt. Die Wahl zwischen à la carte oder Degustationsmenü, letzteres zwischen 165€ und 245€ je nach Länge und Zutaten, fiel auf ein großes Degustationsmenü plus ein vegetarisches Menü und ein Glas Wein. Lachs-Tartar und Rote-Paprika-Mousse auf Couscous wurden als Amuses serviert, die nur einen Hauch der bald folgenden Künstleri erkennen ließen. Das Brot, das mehrmals warm serviert wurde und durch Oliven-Focaccia sowie gekeimtes Getreidebrot hervorgehoben wurde, ergab zusammen mit der lokalen Butter einen köstlichen Genuss. Der erste Gang bot zarte Hummermedaillons in milder Soße und Austern, die von Zitronengras parfümiert waren. Der harmonische Geschmack war beeindruckend, ebenso wie bei den Artischocken aus dem Holzofen, die je nach Menge des enthaltenen schwarzen Trüffels oder Senfs eine bemerkenswerte Vielfalt boten. Voll und ganz auf das Vertrauen in Chef Torsten setzend, wurde das Abendessen fortgesetzt, wobei alle eventuellen Vorurteile über Rinderleber durch ein zartes Stück, das durch Barolo erweicht und durch Erbsen aufgehellt wurde, beseitigt wurden. Möhren boten ihre erdigen Aromen zu beiden Kompositionen, und das vegetarische Menü zeigte ein Eigelb, das in Pilzgelee gekocht wurde. Leichter wurde der dritte Gang mit einem Rotbarbenfilet, das an Guy Savoy erinnerte. Es wurde von knusprigen Schuppen umgeben und in einem lebendigen roten Paprikaschuss serviert. Das vegetarische Menü übertraf sein Gegenstück mit winzigen Tomaten und Zwiebeln, die mit einer Kräutercreme gefüllt auf einer frischen Tomatentarte in Pinienkernmarinade präsentiert wurden. Nachdem ein Käsewagen stolz präsentiert wurde, der viele lokale und auch einige französische Käse bot, wurden die Geschmacksknospen durch Cabri Ariégeois gereizt, gefolgt von einem geschmolzenen Chabischou und Kartoffel-Mousseline mit Knoblauch-Pistou als Übergangsgang zu einem Dessert aus Gariguette-Erdbeeren in verschiedenen Texturen. Dies war auf einem boozy Baba platziert und von chantilly Sahne verziert. Das Dessert Schwarzwälder Kirschtorte hatte eine Neuinterpretation und war eine der komplexesten Süßigkeiten, die in Deutschland zu finden sind. Sowohl dieses Dessert als auch sein Gegenstück mit Schokolade, Bananen und Limette waren unter den originellsten und denkwürdigsten. Nachdem die Rechnung beglichen war, wurde den Gästen auf Wiedersehen gesagt, wobei der einzige Bedauern war, nicht eine Nacht in der Traube Tonbach verbracht zu haben, um am nächsten Morgen das Frühstück zu genießen."

Hofscheuer im Waldknechtshof

Hofscheuer im Waldknechtshof

Baiersbronner Str. 4, 72270 Baiersbronn-Klosterreichenbach, Germany

Snacks • Cocktail • Schwäbisch • Meeresfrüchte


"Die Zeiten sind schwierig. Viele Branchen leiden unter den Lockdowns. Aber während für den Einzelhandel noch die Möglichkeit besteht, zumindest einen Teil durch Online Verkäufe zu kompensieren oder Restaurants sich mit Außer Haus Angeboten vielleicht mit Ach und Krach über Wasser halten, sieht es für Hotels ganz trostlos aus. Touristische Reisen sind verboten, Geschäftsreisende gibt es kaum noch und wer sich auf Seminare spezialisiert hat, sollte spätestens jetzt über einen Konzeptwechsel nachdenken.   Dass man aber auch als Hotel in dieser Situation versuchen kann, kreative Ideen zu entwickeln, zeigt der „Waldknechtshof“ im Baiersbronner Ortsteil Klosterreichenbach. Wenn wir in den vergangenen Jahren in die Schwarzwälder Gourmet Metropole reisten, bin ich bei der Recherche zu Übernachtungsmöglichkeiten auch häufiger beim „Waldknechtshof“ hängengeblieben, der sich mit seinem historischen Ambiente, immerhin ist das Haus über 250 Jahre alt, angenehm von den üblichen Hotels in der Gegend abhob. Da Klosterreichenbach aber eben doch etwas weiter entfernt war von unseren Restaurantzielen, entschieden wir uns dann doch für Alternativen. Jetzt allerdings ergab sich ein Kontakt, da man die zwangsweise Schließzeit mit virtuellen Küchenpartys überbrückt. Und warum nicht mal online mit anderen gemeinsam kochen, dabei trinken und einen amüsanten Abend verbringen? Weggehen oder sich mit Freunden zu treffen geht ja eh nicht und irgendwann ist auch das Fernsehprogramm nicht mehr interessant genug.   So treffen wir uns also Samstag Abend pünktlich um 18.00 Uhr zum Zoom Meeting. Zwei Tage vorher erhielten wir das Paket mit den Zutaten, die an diesem Abend verkocht werden. Dabei sind zwar einige Komponenten vorbereitet, wie die Marinaden oder die Grundfonds für Sauce und Sabayon, aber Fleisch und Fisch werden roh und vakuumiert (und natürlich gut gekühlt) geliefert, ebenso einige bereits eingelegte Rettichkugeln und Orangenscheiben. Ansonsten gibt es eine Tüte mit Gemüse, Kräutern und Zitrusfrüchten, die noch vollständig bearbeitet werden müssen. Da dies ein französischer Abend wird, ist auch noch ein Weinpaket vorgesehen, das einen Champagner, einen Weißwein sowie zwei Rotweine enthält. Diese stammen vom Weinhandel „Tour du Vin“ und der Inhaber, Laurent Bieth, wird die Weine moderieren. Wir haben es also mit einem 3 in 1 Angebot zu tun: Küchenparty, Kochkurs und Weinprobe.   Die Teilnehmer des Abends stammen überwiegend aus dem süddeutschen Raum, offenbar viele Stammgäste, aber für das Format spielt das eigentlich keine Rolle. Die Stimmung ist gelöst, hier treffen sich Gleichgesinnte und Genießer und mit dem Champagner, einem ganz ausgezeichneten reinsortigen Pinot Noir Champagner aus Demeter Anbau von Champagne Fleury, startet es sich sowieso gleich mal viel lockerer. Dabei übernimmt Gernot Marquardt, der Inhaber, die Begrüßung und zwischendurch auch immer mal wieder die Moderation.   Champagne Fleury Blanc de Noirs   Die Küche im „Waldknechtshof“ verantwortet Andreas Diefenthal, Mitglied bei Euro Toques. Er ist zuständig sowohl für das Restaurant „Meierei“ mit gehobener, kreativer Küche und dem Bistro „Hofscheuer“, das sich eher den klassischeren, bürgerlichen Gerichten widmet. Für unser Menü heute bewegen wir uns genau zwischen diesen beiden Polen.   Die ersten Handgriffe widmen sich dem Nachtisch, für den der Grießflammeri mit Tonkabohne, Rosinen und Orangenabrieb aufgekocht wird. An dieser Stelle melden sich Hannover und die ersten Mitstreiter zu Wort, weil die Anweisungen sehr zügig erfolgen. Sollte der Grieß schon mit den anderen Zutaten in die Milch oder doch erst anschließend? Die Tonkabohne ganz gerieben oder nur teilweise? Gut, dass noch Champagner im Glas ist. Da werden diese Fragen und kleine Missgeschicke zur Nebensache. Der Hotelleiter Maurice Götz moderiert aus der Küche die einzelnen Handgriffe und sorgt geschickt dafür, dass alle mitkommen. Und wo nötig, lässt er Andreas Diefenthal auch mal einen Gang zurückschalten. Ist der Flammeri erst mal in die Förmchen befördert und im Kühlschrank zwischengelagert, geht es mit der Vorspeise weiter.   Dafür werden Lachsstücke in einer fertigen Sojamarinade gebeizt. Parallel dazu werden Lachsabschnitte mit Schmand, Schalotte, Apfelstücken und Limette zum Tatar verarbeitet. Ein Kügelchen Wasabi wird mit Schmand zu einer Creme angerührt und alles anschließend zusammen mit den Rettichkugeln, Radieschen und Radieschensprossen angerichtet. Ein schöner asiatischer Einstieg.   Variation vom asiatisch marinierten Fjordlachs mit dreierlei Rettich   Eine echte Überraschung ist dazu der Chardonnay vom Weingut Girard aus dem Languedoc. Der Wein lag 10 Monate auf der Hefe und wurde im 500l Fass ausgebaut, was ihm deutliche Fülle und viel Schmelz mitgibt. Angesichts des aufgerufenen Preises von knapp um 10 Euro herum ein großartiger Weinwert. Parallel dazu probieren wir auch noch vom Champagner, der sich ebenfalls ganz hervorragend mit dem Lachs verträgt.   2019 Domaine Girard Chardonnay Elevé sur lies fines   Für den Hauptgang will ein kapitales Stück Rinderfilet angemessen zubereitet werden. Aber zuerst geht es an das Gratin, für das man Kartoffeln der angesagten festkochenden Sorte Annabelle schält und in feine Scheiben schneidet. Schalotte und Knoblauch werden in Butter angeschwitzt, mit Milch und Sahne aufgefüllt. Die Kartoffeln ziehen darin zusammen mit geriebener Muskatnuss gar und werden anschließend in einer Auflaufform mit Käse bestreut und im Ofen fertig überbacken. Währenddessen werden Karotten gestiftelt und mit Schalotten, Orangensaft und Honig gedünstet. Nun geht es ans Fleisch. Dafür wird es in Rosmarin und Thymian gewälzt, scharf angebraten und im Ofen bei niedriger Temperatur zu Ende gegart. Ist schon das punktgenaue Zubereiten eines so edlen Stückes Fleisch eine heikle Angelegenheit, ist auch die Zubereitung der Sauce Béarnaise, eine Abwandlung der Sauce Hollandaise, eine durchaus anspruchsvolle Aufgabe. Beim vielen Braten und Aufschlagen der Sauce im Wasserbad ist es irgendwann nicht mehr ganz einfach, den Anweisungen am Laptop zu folgen. Sowohl Tempo aus der „Waldknechtshof“ Küche als auch Lautstärke in der eigenen Küche sind hier echte Herausforderungen. Nichtsdestotrotz lässt sich das Ergebnis sehen. Das Fleisch ist, was mich selbst am meisten überrascht, perfekt auf den Punkt, die Sauce fluffig, wie sie sein soll und ebenso lecker wie das Gratin sowie die bissfesten Karotten. Ein ebenso klassischer wie auch köstlicher Hauptgang, der zwar einiges an Handgriffen erfordert, aber im Ergebnis eben auch zu überzeugen weiß. Wir bewegen uns hier schon im durchaus anspruchsvollen, küchentechnischen Segment.   Chateaubriand an cremigem Kartoffelgratin, mit Honig glasierten Karotten und Sauce Béarnaise   Zum Hauptgang gibt es zwei Rotweine, die parallel verkostet werden. Der zwar recht junge Bordeaux aus dem Saint Émilion vom Château Croix Beauséjour ist angenehm weich, ohne spürbare Tannine und mit feiner Frucht, während der „Les Mégalithes“ der Domaine Bertrand Bergé aus der Appelation Fitou im Corbières, also dem Südwesten Frankreichs, mit Carignan und Grenache eher die würzigen, kräutrigen Noten unterstreicht. Beide Weine sind mit 14,5% wahrlich keine Leichtgewichte, aber nicht vordergründig alkoholschwer, sondern vor allem füllig und kräftig. Am Tisch gehen die Präferenzen zum Chateaubriand auseinander, was dann wohl eher für die Auswahl spricht.   2018 Château Croix Beauséjour, Montagne Saint Émilion 2018 Domaine Bertrand Bergé, Les Mégalithes    Für das Dessert sind eigentlich nicht mehr viele Handgriffe vonnöten, aber auch die haben es noch mal in sich. Der Grießflammeri muss nur noch aus der Form auf den Teller befördert werden, auf dem bereits die vorbereiteten Gewürzorangen platziert wurden. Zusammen mit der noch zu erstellenden Sabayon wird das Ganze dann im Ofen gratiniert. Unsere Teller sind dafür zu groß, so dass wir auf das Überbacken des Sabayons verzichten. Außerdem bin ich kein Freund warmen Obstes. Also kommt der Flammeri mit braunem Zucker kurz unter den Grill und währenddessen wird dazu die Grand Marnier Sabayon aufgeschlagen. Dafür muss der mitgelieferte Sud mit Eigelb und Zucker im Wasserbad aufgeschlagen werden. Ähnlich wie bei der Béarnaise kommt es hier darauf an, den richtigen Zeitpunkt zu treffen, an dem sich das Eigelb schaumig mit der Flüssigkeit verbindet, aber nicht zu heiß wird. Es sei denn, man steht auf süßes Rührei – ist aber bei diesem Gericht nicht zu empfehlen. Hier aber funktioniert es gut und das Gesamtergebnis lässt sich erneut sehen und schmeckt sehr gut. Grieß Flammeri mit marinierten Gewürzorangen und Grand Marnier Sabayon gratiniert    Jetzt, wo die letzten Schritte erledigt sind, geht es langsam auf 23 Uhr zu und die Teilnehmer, Gastgeber und Moderatoren verabschieden sich voneinander. Das war ein unterhaltsamer, wenn auch durchaus arbeitsreicher Abend. Denn anders, als bei den zahlreichen Take Away Menüs, die wir während der Lockdown Zeit besorgt hatten, geht es hier eben nicht nur um das Aufwärmen von fertigen Komponenten, sondern um richtiges Kochen. Von Vorteil ist sicher, wenn man eine helfende Hand zur Seite hat. Vielleicht wäre es eine gute Idee, den Teilnehmern künftig vorab mitzuteilen, welche Handgriffe schon im Vorfeld erledigt werden können, also ein Mise en Place zu erstellen. Das würde die weiteren Abläufe ein wenig vereinfachen und vom Druck des Tempos nehmen.   Aber angesichts eingeschränkter Freizeitmöglichkeiten war dies auch so eine gelungene Abwechslung. Sehr gut gefällt mir, dass zu den verschiedenen Themenabenden auch immer eine passende Weinbegleitung angeboten wird, sei es von einem Weingut oder vom befreundeten Weinhandel von Laurent Bieth. Die Preise für das Menü und Getränkepaket fallen dabei, je nach Zutaten, unterschiedlich aus. In unserem Fall waren es 58 Euro pro Person für das Menü und 90 Euro für die Getränke, was angesichts der Qualität und der Tatsache, dass auch ein Champagner enthalten war, sehr fair kalkuliert ist.   Wer also Spaß am Kochen und an Weinen hat, wem Netflix Co. irgendwann nicht mehr reichen und wer mal wieder Lust auf Gesellschaft hat, für den könnte dieses Online Format also tatsächlich eine lohnende Alternative sein. Bericht wie immer auch auf meinem Blog: [hidden link]"